Das wäre aber ein ganz seltener Fall, mann.
Entweder handelt es sich da um eine oberflächennahe Ablagerung, die ich aber nur von norddeutschen "Flintfeldern" her kenne (und die werden nicht als Kiesgrube abgebaut) oder es ist eine Grube, die schon damals in Betrieb war. Nur wird Kies noch nicht so lange für die Bauindustrie abgebaut. Das Datum deines Groschens dürfte da tatsächlich fast die Grenze markieren.
Wieso wird man nix älteres finden können?
Ganz einfach. Kiesablagerungen erfolgen im Laufe von laaangen Zeiträumen...Entweder als Ablagerungen durch Flußläufe oder eben durch Geschiebemoränen aus der Eiszeit.
Egal wie...sie sind alt und über ihnen lagert eine manchmal nur 40cm dicke aber (wie bei uns) auch mal eine 150 cm dicke "Mutterbodenschicht". In diesen Schichten finden wir unsere Funde. Und zwar recht weit oben. Diese Mutterbodenschicht wird aber beim Anschneiden einer Kiesschicht als "Abbraum" abtransportiert (und das ist schon immer so). Und somit auch unsere Funde.
Eine Möglichkeit für deine Musketenkugeln könnte sein, dass dort eine eher dünne Mutterbodenschicht war und dort mal ein Gebäude stand, bei dessen Gründung man bereits damals in den Bereich des Kieses kam. Ich behaupte mal ein Gefecht, welches im Bereich des Gebäudes stattgefunden hat und in dessen Folge das Haus evtl. zerstört wurde. Als man dann die Kiesgrube irgend wann begann, blieben die Kugeln just am Rand der Grube liegen. Wäre diese größer gewesen, waren sie mit weg.
Also ein sicher gaaanz seltener Zufall

Es ist also recht sinnlos an solchen Gruben nach Dingen zu suchen, die aus der Zeit vor Beginn der Schürfarbeiten stammen. Das sind Zufallstreffer.
Ich sags mal bildlich: dort nach (z.B.) MA-Gegenständen statt auf Feldern zu suchen ist ähnlich sinnvoll, wie an einer Lotteri teilzunehmen, bei der man zum Gewinn 6 Richtige aus 2000 Zahlen haben muß aber eine andere Lotterie, bei der 6 Richtige aus 49 Zahlen "bereits" zum Gewinn genügen, außen vor lässt.
