Hallo zusammen
,
bin hier grade auf dieses Thema gestossen und bin beeindruckt vom Aufwand und dem
technischen Wissen, was die Eisenfundreinigung angeht.
Da ich meine Brötchen in der Chemie verdiene und auch noch Sicherheitsfachkraft bin, ein paar
Anmerkungen zur eigenen Sicherheit, grade was die chemische Seite angeht:
WasserstoffEs ist richtig, dass Wasserstoff entsteht, aber das sehe ich unkritisch, da nur geringe Mengen,
obwohl es „kräftig blubbert“.
Wasserstoff ist extrem leicht und sucht sich jede Ritze, dass er sich nach oben verdrücken kann,
auch wenn kein „Durchzug“ herrscht.
Wichtig: Elektrolysebad immer offen lassen, nicht abdecken oder verschließen,
da sonst tatsächlich die untere Explosionsgrenze (UEG) erreicht werden
und ein zündfähiges/explosionsfähiges Gemisch
entstehen kann.
Die benötigte Zündenergie ist sehr gering, es reicht die elektrostatische Aufladung einer Fleecejacke!
Also hier sehe ich kein Problem/Gefahr, wenn der Wasserstoff nicht eingesperrt wird.
Natronlauge/ÄtznatronlösungHier wird es schon kritischer, da Natronlauge, auch in „nur“ 5%iger Konzentration bei Augenkontakt
schon schwere Schäden auslösen kann!
Man hat kaum eine Chance, denn bis man am Wasserhahn ist und das Auge alleine(!) effektiv
spülen kann (Lidschlussreflex!), ist schon meist eine Schädigung eingetreten.
Leicht Hornhauttrübung, verätzte Lidränder und Bindehautsack können die Folge sein,
von den fiesen Schmerzen mal abgesehen.
Deswegen: Schutzbrille tragen!
Ebenso sollten Gummihandschuhe beim Umgang mit Natronlauge/Ätznatron getragen werden.
Sie wirkt auf die Haut in geringeren Konzentrationen entfettend (das Hautfett wird verseift),
höher konzentriert ätzend.
Thema „reizende Gase“ und „Salzniederschlag“ in der UmgebungDie „reizenden Gase“ ist nichts anderes, als durch die Blubberei mitgerissene Natronlauge, die feinst
Verteilt als Aerosol eingeatmet wird und so entsprechend „ätzend“ auf die empfindlichen
Bronchien wirkt.
Der „Salzniederschlag“ in der Umgebung ist Natronlauge-Aerosol, welches sich absetzt, mit dem CO2
in der Luft reagiert und zu Natriumcarbonat (Na2CO3) wird.
Gruß aus dem Großherzogtum Baden
Nobbi