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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Antike Schusswaffen & Munition (Moderator: kugelhupf) > Thema:

 einige Eisenkugeln

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Avatar  einige Eisenkugeln  (Gelesen 870 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
18. März 2025, um 16:21:04 Uhr

Kartäschkugeln glaub ich sind das, 
Die Kleinen haben um die 80 gr. und 25-28 mm Durchmesser.
Die Größere hat 240 gr. und 40 mm, gehört nun Diese auch zu den Kartäschkugeln
oder ist das schon eine Falkonettkugel?
Auf dem Gelände haben wir bis jetzt nur die Kleineren gefunden, viele Musketenkugeln und 
ein Flintsteinzünder.


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IMG_8212.jpg
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#1
18. März 2025, um 18:16:56 Uhr

Das sind alle noch Kartätschkugeln. Bei über 300g darf man mal so langsam darüber nachdenken, ob es auch Vollkugeln sein könnten, wobei es auch Kartätschkugeln von bis zu 32 Loth (1 Pfund) gab.

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
18. März 2025, um 19:09:51 Uhr

Besten Dank Drusus !!
Gruß

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#3
18. März 2025, um 19:47:33 Uhr

Ich mag gar nicht widersprechen, vor allem nicht bei Eisenkugeln Drusus hat immer Recht aber nach der Seite gibt es in der Größenordnung von 40mm und mit dem Gewicht durchaus auch schon Kleingeschütz/Falconett-Kugeln? ? ? 

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Kanonenkugel - Kanonen-Kugeln - Cannonball - Sexy - Canonball - Kleingeschütz Kugeln


LG

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#4
18. März 2025, um 21:11:19 Uhr

Geschrieben von Zitat von Ratzeputz
Ich mag gar nicht widersprechen, vor allem nicht bei Eisenkugeln aber nach der Seite gibt es in der Größenordnung von 40mm und mit dem Gewicht durchaus auch schon Kleingeschütz/Falconett-Kugeln? ? ?
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Ja, aber das ist "nur" die Seite von unserem guten Cannonball hier. Und er übernimmt da die Angaben der Leute, die ihm die Kugelbilder geschickt haben. Und ich wage zu wetten, dass dies keine Schlachtfeldarchäologen sind. Deswegen teile ich auch die Einstufung dieser kleineren Kugeln nicht.

In der Literatur, die leider zur Artillerie vor dem 18. Jh. nicht sonderlich detailliert ist, findet man vielmehr, dass kleinkalibrige Geschütze Bleikugeln verschossen haben (siehe z.B. angehängten Auszüge aus "Geschichte der österreichischen Artillerie" und "Von Kronach nach Nördlingen").

Wahrscheinlich gab es da schon die ein oder andere Ausnahme von 4cm Eisenvollkugeln, aber Kugeln um die 200 bis 250 Gramm sind ganz typische große Kartätschkugeln aus dem 18./19. Jh. Ich habe selbst einige davon aus dem 2. und 5. Koalitionskrieg.


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17Jh.jpg
kanonen_16jhr.jpg
kanonen_17jhr.jpg
kanonen_18jhr-1.jpg
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#5
18. März 2025, um 21:44:18 Uhr

Wow, danke für die ausführliche Erklärung

Lieben Gruß

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#6
18. März 2025, um 22:07:02 Uhr

Geschrieben von Zitat von Ratzeputz
Wow, danke für die ausführliche Erklärung

Gern geschehen.

Diese Materie ist wirklich schwierig und ich lerne auch noch dazu. Die 300g die ich anfangs so hingerotzt habe, sind eigentlich unprofessionell und man sollte vielleicht eher von einem Durchmesser ausgehen, da es durch Gusslunker oder schlechteres Eisen (Schlacke) sicher auch Vollkugeln mit weniger als 300g gab. Hier dürfte schon bei 41/42 mm so ziemlich der Bereich erreicht sein, bei dem es zumindest auch vor dem 17. Jh. sowohl Kartätsch- wie auch Vollkugeln gab.

Im Prinzip müssten wir erfahren, welchen Konflikt es an Hexers Fundort gab. War dieser aus der Zeit des 18. oder 19. Jh. ist das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Kartätschkugel (*), da man hier maximal in der Gebirgsartillerie noch Vollkugeln von unter 3 Pfund einsetzte und selbst hier dann nicht unter 1 Pfund. Vor dem 18. Jh. würde ich einer 4cm Kugel vieleicht noch eine 10- bis 20-prozentige Vollkugelwahrscheinlichkeit einräumen.

(*) angehängt eine Auflistung meiner schweren (> 200g) Kartätschkugeln aus dem 2. und 5. Koalitionskrieg.


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GrKart.jpg
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(versteckt)Themen Schreiber
#7
19. März 2025, um 03:34:48 Uhr

Beifunde: Musketenkugeln 16 mm
              2 mal 6 Kreuzer Österreich aus Kupfer 1800
              Flintsteinzünder
              15 kleinere (80gr) Kartäschkugeln
Napoleon würde in Frage kommen, beim Rückzug aus Abensberg waren auch noch kleinere Kampfhandlungen bei uns.
Etwas abseits sind auch ein paar Münzen aus dem 30-Jährigen Krieg gefunden worden.

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#8
19. März 2025, um 08:50:30 Uhr

Geschrieben von Zitat von Hexer
Napoleon würde in Frage kommen,

Stimme ich zu. Das passt alles zu 1809. Kartätschkugeln um 85g sind österreichische 6-Löther. Und auf deinem Bild sieht es so aus, als wäre eine noch kleiner. Bei um die 43g dann ein österreichischer 3-Löther.

Bei diesen 240g Kugeln konnte ich bisher nicht sicher ermitteln, zu welcher Seite sie gehörten. Ich tendiere aber eher zu französischen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
19. März 2025, um 16:45:19 Uhr

Die kleinere hat ca.50gr, scheinbar wurden sie aus kürzerer Entfernung abgefeuert, denn eine hatte eine
Art Kappe aus Ton/ Lehm auf einer Seite.

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#10
19. März 2025, um 17:20:13 Uhr

Geschrieben von Zitat von Hexer
Die kleinere hat ca.50gr, scheinbar wurden sie aus kürzerer Entfernung abgefeuert, denn eine hatte eine
Art Kappe aus Ton/ Lehm auf einer Seite.

Ja, die Kleinen sind für kurze Distanz.

Aber das mit der Kappe kann ich mir nicht erklären. Diese Kugeln kamen mit Sägemehl in eine Blechbüchse, welche es unmittelbar beim Austritt aus dem Rohr zerlegt hat, so dass sie dann als Schrotladung weiterflogen. Einziger mir bekannter Unterschied: von den größeren Kugeln waren weniger in der Büchse. Z.B. 28 vs. 60 bei österreichischen Sechspfünder-Kanonen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#11
19. März 2025, um 20:44:15 Uhr

Das hab ich etwas falsch geschrieben, auf der Kugel haftete ein Belag aus Ton, der sich beim Aufprall
scheinbar so verdichtet hat.

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#12
19. März 2025, um 21:39:24 Uhr

Geschrieben von Zitat von Hexer
Das hab ich etwas falsch geschrieben, auf der Kugel haftete ein Belag aus Ton, der sich beim Aufprallscheinbar so verdichtet hat.

Ich schätze aber, dass das etwas Natürliches war, das sich im Aufschlagsort befand. Von dieser Art Kugeln habe ich schon über 60 Stück an diversen Orten gefunden, aber ich kann mich nicht an einen vergleichbaren Belag erinnern.

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