Hallo liebe Forengemeinde

Ich habe bei meiner letzten Suche ein ungewöhnlich kleines Vorderladergeschoss gefunden, welches bei mir Fragen aufwirft. Es hat einen durchmesser von ca. 6,3mm und eine Länge von ca. 12,9mm und besteht komplett aus Blei. Am Boden befindet sich eine ca. 3-4mm tiefe Mulde, ähnlich wie bei einem Miniè-Geschoss. Es wurde abgefeuert, da sich die Abdrücke von Zügen und Feldern darauf befinden. Zudem hat das Geschoss eine dünne Rille, welche wohl dazu diente, Fett aufzunehmen um den Lauf beim Schuss zu schmieren. Dachte zuerst es sei bloss ein Projektil aus einer 6,35mm (.25 Browning). Allerdings weisen solche Geschosse immer einen Stahl oder Tombakmantel auf und bestehen nicht komplett aus Blei. Habe jedenfalls noch nie ein 6,35er Geschoss gesehen, welches nur aus Blei bestand und ich befasse mich schon seit über 25 Jahren mit Schusswaffen. Das Kaliber 6,35mm bzw. .25 Browning gibt es auch erst seit 1904.
Bei meinem Fund scheint es sich aber um etwas älteres zu handeln und ich bin recht sicher, dass das Geschoss aus einer Vorderlader oder auch Hinterladerwaffe stammen muss. Wohl aufgrund des kleinen Kalibers eher aus einer zivilen Schusswaffe. Vielleicht aus einer Taschenpistole oder einer Zimmer oder Salonpistole?
Weiß hier vielleicht jemand aus welcher Waffe Geschosse dieses Kalibers verschossen wurden? Diese Art und Form von Geschossen wurden soweit mir bekannt, ab etwa der Zeit des US-Bürgerkrieges, also ab ca. Mitte des 19. Jh. bis um ca. 1880 oft verwendet. Vorher schoss man ja mehr mit Rundkugeln.
Ich habe trotz intensiver Suche im Netz nichts über ein so kleines Vorderladerkaliber finden können.
Wisst Ihr vielleicht woraus solche Projektile verschossen wurden?
Gruß,
Ganimed