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 Kleines Zimmermannsbeil

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Avatar  Kleines Zimmermannsbeil  (Gelesen 1463 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
15. September 2011, um 09:15:17 Uhr

Ich hab vor ein paar Wochen in einer alten Scheune dieses kleine Beil gefunden. Der Bauer war gestorben und der Hof wurde aufgelöst. Es lag ca. 10cm tief im Boden eingegraben/eingetreten und es war nur ein ganz  kleines Stück zu sehen, über das ich prompt gestolpert bin. Ich habs mir wieder als Werkzeug hergerichtet und benutze es auch, allerdings  würde mich Herkunft und Alter schon interessieren.
Das Beil ist 13,5cm lang, die Länge der gebogenen Schneide beträgt 8,5cm. Es war verrostet, manche Narben sind noch zu erkennen, aber der Stahl ist von sehr guter Qualität und es schneidet wie ein Rasiermesser.
Gruß Jörg

Hinzugefügt 15. September 2011, um 09:21:46 Uhr:

Achja, vielen dank schon mal im Voraus! Smiley


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Kleines Zimmermannsbeil 026.jpg
Kleines Zimmermannsbeil 027.jpg
Kleines Zimmermannsbeil 028.jpg

« Letzte Änderung: 15. September 2011, um 09:21:46 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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(versteckt)
#1
15. September 2011, um 19:44:11 Uhr

es ist ein sehr schönes beil. was ich daran besonders finde ist die tieflaufende und geschlitzte rückseite. habe mir eben viele bilder angesehen, aber so etwas nicht gefunden. ist der sclitz denn so gewollt, oder ist das beil da aufgegangen. das kann ich auf den bildern nicht so sehen. ist auf dem hof nur ein bauer gewesen oder gabs da auch mal ein handwerker. könnte ja ein beil für ein speziellen handwerker sein. böttcher, schindelmacher oder so.

hatte nicht gelesen, dass du "kleines zimmermannsbeil" geschrieben hast. dann ist ja alles klar.

« Letzte Änderung: 15. September 2011, um 20:12:33 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
15. September 2011, um 20:12:54 Uhr

Derr Schlitz ist so gewollt, er wurde extra heraus geschmiedet. Ich hab erst vermutet, der wäre zum Nägel rausziehen, aber dafür ist er überhaupt  nicht geeignet, da hält kein Nagel, egal welcher Größe.
der Hof war gut 400 jahre alt, immer in Besitz der gleichen Familie. Sie bauten hauptsächlich Äpfel,  Wein und zeitweise wohl auch mal Tabak an. Das waren wohl ziemliche Schlitzohren, zumindest haben sie sich oft osteuropäische Arbeiter und Flüchtlinge geholt und für  sie arbeiten lassen. Da war alles dabei, vom Böttcher bis zum Schlittenmacher. Unter den Handwerkern auf dem Hof war deshalb ein ständiges Kommen und Gehen. Dort gab es unglaublich viel Werkzeug, teilweise echt alt und seit Jahren unbenutzt. Dazu kommt, dass der Hof die letzten 20 Jahre immer mehr verfiel und keiner mehr etwas über die Herkunft der Werkzeuge sagen kann.
Was ich aber zu dem Beil sagen kann: Es muß meiner Meinung nach vor dem zweiten Weltkrieg gefertigt worden sein, das merke ich am Stahl. Ich hab da sehr viel Erfahrung, ich arbeite nicht mit Maschinen, nur von Hand und teilweise mache ich mir mein Werkzeug sogar selber. Wenn ich ein modernes Beil schleife, brauche ich dafür vielleicht zehn Minuten. Die Schärfe hält dann ca. 2-3 Tage. Wenn ich aber ein Beil (oder gutes Messer) von vor dem Krieg schleife, dann brauche ich dafür eine halbe Stunde oder noch länger und es ist für Wochen messerscharf. Bei diesem hier ist es auch so, man merkt es an der Härte, der Struktur des Stahls, dem Faserverlauf und auch an der Farbe der geschliffenen Stellen. Ein richtig hochwertiges Werkzeug!
Es hat oben drauf die Buchstaben PB in einem unsymetrischen Fünfeck. Vielleicht kann man anhand dieses Symbols was sagen, ich hab dazu nur vages im Netz gefunden?



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#3
15. September 2011, um 20:13:34 Uhr

 Winken Da is so gewollt, ist eine klaue zum Nägelziehen  Zwinkernd Gruss Holli

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(versteckt)Themen Schreiber
#4
15. September 2011, um 20:15:34 Uhr

Dass es ein Zimmermannsbeil ist, ist nur eine Vermutung, ich benutze es als solches...

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#5
15. September 2011, um 20:19:37 Uhr

Geschrieben von Zitat von SnapeGolem
Dass es ein Zimmermannsbeil ist, ist nur eine Vermutung, ich benutze es als solches...
Hab auch mal Zimmermann gelernt, und ich kenne die Dinger auch, aber wieso sollte man keine Nägel mit ziehen können, sollte eigendlich gehen  Zwinkernd

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
15. September 2011, um 20:29:06 Uhr

Ich weiß, dass sich das jetzt  so anhört, als könnte ich nicht mit einem Zimmermanns-Hammer oder einem Nageleisen umgehen...aber die Nägel finden in dem Schlitz einfach keinen Halt, rutschen zur Öffnung hin raus wie auf Glatteis, selbst wenn ich dagegenhalte. Da benutze ich dann doch lieber mein Nageleisen dafür. Allerdings sind die Kanten des Schlitzes so scharf, dass man damit prima dicken Draht kappen kann. Ansetzen, viertel Drehung und der Draht reißt wie eine Gitarrensaite (etwas  übertrieben). Ich glaub aber auch eher, dass der Schlitz ursprünglich als Nageleisen gedacht war, ist einfach am Sinnvollsten. Vielleicht wurde der Schlitz nur mit der Zeit weiter aufgebogen und deshalb gehts nicht mehr, keine Ahnung.

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#7
15. September 2011, um 20:37:01 Uhr

Geschrieben von Zitat von SnapeGolem
Ich weiß, dass sich das jetzt  so anhört, als könnte ich nicht mit einem Zimmermanns-Hammer oder einem Nageleisen umgehen...aber die Nägel finden in dem Schlitz einfach keinen Halt, rutschen zur Öffnung hin raus wie auf Glatteis, selbst wenn ich dagegenhalte. Da benutze ich dann doch lieber mein Nageleisen dafür. Allerdings sind die Kanten des Schlitzes so scharf, dass man damit prima dicken Draht kappen kann. Ansetzen, viertel Drehung und der Draht reißt wie eine Gitarrensaite (etwas  übertrieben). Ich glaub aber auch eher, dass der Schlitz ursprünglich als Nageleisen gedacht war, ist einfach am Sinnvollsten. Vielleicht wurde der Schlitz nur mit der Zeit weiter aufgebogen und deshalb gehts nicht mehr, keine Ahnung.
Hmmm, sieht von der seite auch komisch aus ( Keilform), evtl. is das zum Kappen gedacht, nur wofür, hab ich auch keinen schimmer im mom.  Schockiert

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#8
15. September 2011, um 20:58:53 Uhr

pb gibt es hier:

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http://www.schmiedemarke.de/kunst.html


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(versteckt)Themen Schreiber
#9
15. September 2011, um 21:19:05 Uhr

Ist sie nicht mit bei...

Hier hab ich jetzt mal was gefunden
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http://books.google.de/books?id=fnoyanijsXoC&pg=PA292&lpg=PA292&dq=PB-spur+Beil&source=bl&ots=rL9gaJansT&sig=Ol6YBjiHqktTC-6Zhf6wHtz3YYg&hl=de&ei=9VVyTvnKCsLb4QSPt9ydCQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCwQ6AEwAA#v=onepage&q&f=false


Das PB steht wohl für PB-Spur, was für den Anteil an Blei im Stahl steht. Aber wirklich weiter bin ich damit noch nicht gekommen...

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