Von David Hesse
Der kleine, runde Mann mit der Wünschelrute ärgert sich. Es wird an der falschen Stelle gebohrt. «Weiter westlich, Mensch, ich kann es euch zeigen, der Tunnel ist da drüben», ruft er. Seine Stimme geht unter im Dröhnen des Schachtbohrers, der eben das elfte Loch in die Hügel um Deutschneudorf fräst. Einige Dutzend Schaulustige aus den umliegenden Dörfern stehen dabei, bleiche Teenager in Bomberjacken, Pensionäre mit abgewetzten Fellmützen. Es ist zehn Uhr früh, die Wurstwarenhändlerin aus dem nahen Olbernhau verkauft Knacker und Glühwein aus einem mobilen Imbisswagen. Im sächsischen Erzgebirge, an der deutsch-tschechischen Grenze, sucht ein Dorf nach dem Bernsteinzimmer.
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