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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Blankwaffen > Thema:

 Bajonett

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Avatar  Bajonett  (Gelesen 1848 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
28. November 2011, um 15:33:20 Uhr

Hallo zusammen,

könnt ihr mir sagen, um welches Bajonett es sich hierbei handelt ?
Länge: 35,5 cm. Klingenläge24,5 cm

LG Alex


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CIMG0672.jpg
CIMG0675.jpg
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#1
28. November 2011, um 16:29:18 Uhr

ui, da ist ja kaum noch was zu erkennen Unentschlossen

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(versteckt)
#2
28. November 2011, um 17:31:16 Uhr

Ein Bajonett ist das schon mal nicht.
Ich tendiere eher zu einer Bauernwehr.

mfg

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
28. November 2011, um 17:39:19 Uhr

Echt ?
Ich dachte wegen dem "Knuppel" sei es ein Bajonett.
Bauernwehr ? Dann wäre das Teil ja aus dem 16.Jahrhundert, oder ?

LG Alex

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(versteckt)
#4
28. November 2011, um 17:42:59 Uhr

Möglich wäre das. Allerdings kenn ich mich da zu wenig aus.

Gruß

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#5
28. November 2011, um 19:22:30 Uhr

Das ist ein Bauernwehr, 15.-16. Jahrhundert.

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
28. November 2011, um 19:32:12 Uhr

 Grinsend   Schockiert   Lächelnd

Hallo SunTzu,
wie sicher bist du dir ?

LG Alex

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#7
28. November 2011, um 19:46:17 Uhr

Würde auch Bauernwehr sagen!
Griff und Klingenform sprechen dafür.
Nettes Stück Applaus
lg Thomas

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#8
01. Dezember 2011, um 19:45:21 Uhr

Schickes Stück hast du da!
Wie meine Vorredner schon sagten ist es kein Bajonett sondern eine Bauernwehr!

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#9
01. Dezember 2011, um 19:55:26 Uhr

Richtig, eine Bauernwehr. Aufgrund der Buntmetallnieten, der breiten Klinge und dem geschwungenen Griffende würde ich das Stück in die 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts einordnen. stm

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(versteckt)Themen Schreiber
#10
02. Dezember 2011, um 07:21:12 Uhr

Ich weiß schon, warum ich das Forum hier so super find.   Küsschen

 Ohne euch, hätt ich das Teil um ein Haar in's Elektrolysebad gelegt  Nono

Jetzt werd ich ein bisschen zärtlicher an die ganze Sache ran gehen...  Zwinkernd

Vielen Dank ecuh allen !   Applaus

LG Alex

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#11
02. Dezember 2011, um 12:29:41 Uhr

Hallo, Alex!

Echt schönes Stück. Vielleicht bringst Du noch eine Schmiedemarke zum Vorschein. Aber erst mal gut entsalzen...wie gehst Du beim restaurieren/Korrosionsentfernung vor, chemisch oder/und mechanisch?
Schließe mich der Identifizierung als Bauernwehr an, ebenfalls der Zeitstellung. Habe auf einem Werk von Albrecht Dürer(Bauernzusammenkunft) fast dieselbe Bauernwehr an einem Bauern entdeckt, übrigens trägt ein Bauer noch Sporne und einer sogar ein Schwert! (evtl. Zeit der Bauernkriege).

Viele Grüße, Micha

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#12
02. Dezember 2011, um 14:00:07 Uhr

Du meinst wahrscheinlich den Kupferstich "Drei Bauern im Gespräch", datierbar um 1497. Dort trägt tatsächlich ein Bauer eine Bauernwehr, die allerdings dem hier gezeigten Fund nicht ganz entspricht. Die dortige Bauernwehr hat einen sehr prominenten, eisengeschnittenen Knauf, der vor allem für die Zeit zwischen 1480 und 1510 typisch ist, während bei Phoenix' Fund ein ebensolcher Knauf fehlt. Es handelt sich also in beiden Fällen um Bauernwehren, allerdings bestehen typologisch doch noch Unterschiede. Auch muss man immer bedenken, dass die Bauernwehren keineswegs ausschließlich an die Zeit der Bauernkriege oder an die bäuerische Klasse gekoppelt waren, sondern von vielen Schichten und zu verschiedenen Zeiten getragen wurden. Bauernwehren und verwandte Griffzungenwaffen finden sich zum Beispiel auch auf spätmittelalterlichen Burgen, wo sie wohl von Söldnern und städtischen Milizen zurückgelassen wurden. Auch auf bildlichen Darstellungen sind immer wieder Bürger und Krieger mit solchen Waffen zu sehen. Zeitlich tauchen die ersten Waffen, die man als Bauernwehren (oder deren Vorläufer) verstehen könnte, im 14. Jahrhundert auf, bevor sie gegen Mitte des 15. Jahrhunderts größere Popularität erfahren. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickeln sie sich dann langsam zu Jagdwaffen weiter, wobei man davon ausgehen muss, dass große Allzweckmesser auch im 17. Jahrhundert außerhalb des jagdlichen Kontextes noch getragen wurden. Allgemein datieren die meisten Bauernwehren in die Zeit zwischen 1450 und 1550, sodass man mit einer Datierung "um 1500" immer richtig liegt. In dieser Zeitspanne gab es jedoch eine formale Entwicklung, die es zulässt, einzelne Stücke genauer einzugrenzen. Allgemein kann man sagen, dass das 15. Jahrhundert durch schlanke, elegante Klingen und kleine Knäufe gekennzeichnet ist, während sich das Blatt im 16. Jahrhundert sukzessive verbreitert und wuchtiger wird und der Griff eine komplexere Form annimmt. Gerade die bei Phoenix' Fund zu sehende, asymmetrische und knollenartige Verbreiterung des Griffendes ist recht typisch für Bauernwehren der Zeit nach 1500. Die Klinge setzt sich noch nicht akzentuiert vom Griff ab, wie es bei Stücken um die Mitte des 16. Jahrhunderts der Fall ist, ist aber auch nicht mehr so schmal wie die klassischen Typen des 15. Jahrhunderts. Auch findet sich noch keine abgesetzte Trägerplatte für die Aufnahme des Knebels, sondern er ist direkt ins Heft eingesteckt. Dahingegen sind die Nieten bereits recht massiv ausgestaltet und setzen somit auch ästhetische Akzente. Allgemein also eine Form, die von der Stilentwicklung her in der Zeit zwischen ca. 1500 und 1530 anzusiedeln ist. Dabei muss aber auch betont werden, was immer gilt - dass eine reine stilistische Einordnung nie 100% sicher ist und der Sondengänger mit einer Restunsicherheit von, sagen wir mal, 50 Jahren in beide Richtungen leben muss. Es fehlt eben der klare Kontext, wie ihn der Grabungshorizont beim Archäologen liefert.

stekemest

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#13
02. Dezember 2011, um 16:01:37 Uhr

Gratuliere ein schönes Teil mit Geschichte Reiter
mfg

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(versteckt)Themen Schreiber
#14
03. Dezember 2011, um 15:00:44 Uhr

Geschrieben von Zitat von Midas
Aber erst mal gut entsalzen...wie gehst Du beim restaurieren/Korrosionsentfernung vor, chemisch oder/und mechanisch?

Hey Micha,
hab es jetzt erstmal in destiliertes Wasser gelegt. Wie ich weiter mach, weiß ich noch nicht.

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