Die Gruppe vorgeschichtlicher Fundstücke, die man unter der Bezeichnung "alteisenzeitlich" zusammenfaßt, hat bisher in unsern Jahrbüchern eine Behandlung überhaupt nicht gefunden. Es ist unter den vorgeschichtlichen Gruppen diejenige, welche hier am spätesten in ihrer Eigenart erkannt ist und die allgemein am wenigsten in ihrer Bedeutung gewürdigt wird. Nicht als ob es an Material fehlte. Im Gegenteil: keine andere Periode ist in den letzten Jahrzehnten auf so vielen Fundplätzen uns entgegengetreten. Aber ihre äußere Erscheinung war, auch für Altertumsfreunde, wenig anziehend: die Gräber durchgehend Urnenfelder einfachster Art mit massenhaften, aber fast stets zerdrückten Urnen, die Beigaben spärlich und überwiegend zerbranntes, verrostetes und zerbrochenes Kleingerät. Und auch der wissenschaftlichen Erkenntnis stellten sich und stellen sich noch ungemeine Schwierigleiten entgegen: die ganze Periode zeigt einen Mangel an originalen Dingen; fremde Motive treten überall hervor, besonders auch in der Keramik, deren Herleitung und zeitliche Festlegung an der Hand des einheimischen Materials nicht zu bewerkstelligen ist und einen Überblick über sehr weite archäologische Provinzen erfordert.

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willi