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 >  Fundforen > Schmuck und Zierrat > Devotionalien (Moderatoren: Gratian, buddler, Der Sucher) > Thema:

 Anhänger mit Benediktusseen

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Avatar  Anhänger mit Benediktusseen  (Gelesen 746 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
05. Juni 2012, um 21:46:52 Uhr

Ich habe heute nach Feierabend diesen Anhänger gefunden. Die Rückseite dürfte den Benediktussegen tragen, wie ich durch die Suche recherchiert habe. Ist das auf der Vorderseite dann wohl der Heilige Benedikt? Die Inschrift dort sollte lauten: Crux S. P. Bened.

Kann mir jemand noch was dazu sagen, z.B. wo her der wohl kommt, für was gut und aus welcher Zeit der wohl stammt. Gefunden in Unterfranken, Erhaltung sehr gut, auf Bild zu hell, in Natura eher grün, ca. 3cm Länge.


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rückseite.jpg
vorderseite.jpg
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#1
10. Juni 2012, um 11:17:24 Uhr

richtig recherchiert.
Die Vorderseite ist der Heilige Benedikt mit der Umschrift: Crux Sancti Patris Benedicti ( Kreuz des heiligen Vaters Benedict). Der Benedictusssegen ist eine Segensformel, die seit dem 17 Jahrhundert als Schutz- und Heilmittel vor Unheil , Krankheiten und Bösem diente.Die genaue Beschreibung des Benedictussegen findest du auf Wikipedia mit den ganzen Beschreibungen aller lateinischen Abkürzungen. Diese Medaillie ist relativ häufig und gibt es auch in achteckiger Gestaltung. Vom Zeitraum würde ich das Teil zwischen 1650 und 1750 einschätzern. Ich hatte mal ein Münzkonvolut gesehen, da kam so ein  Stück zutage inmiiten von mehreren Münzen zwischen 1630 und 1720.
Es gab auch damals den Benedictuspfennig der im Geldbeutel aufbewahrt wurde, und ebenmfalls als Schutz- und Heilmittel diente.
Solltest du aus Unterfranken sein könnte ich dir eine Sonderausstellung in Eichstätt im Diözesanmuseum empfehlen. Hier geht es nur um Zeugnisse von Andacht und Frömmigkeit ( Dem Kreuz sich anvertrauen). Zu sehen sind alle Kreuze die es seit der Bronzezeit gab. vom keltischen Radkreuz, Caravacakreuz, Scheyernkreuz, Benedictuskreuz, Donauwörth, bis zum Ulrichskreuz in den allerschönsten Ausführungen.

Gruß landlfuerst

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
13. Juni 2012, um 12:59:51 Uhr

danke landfuerst fuer die ausfuehrliche Info. Werde das Museum mal fuer meine naechste Wohnmobiltour einplanen. Grinsend

Gesendet von meinem GT-I9100 mit Tapatalk 2

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#3
13. Juni 2012, um 13:59:50 Uhr

ist doch ein toller fund

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#4
13. Juni 2012, um 20:21:21 Uhr

Noch ein Satz zur Zeitstellung, wir sind hier im 19. Jahrhundert.

Interessante Variante in der Darstellung des hier barhäuptigen Hl. Benedikt. mit Regelbuch (Ordensregeln) und Kreuz. Vor ihm der Rabe der nach der Legende das vergiftete Brot mit dem er beseitigt werden sollte forttrug.

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#5
14. Juni 2012, um 18:17:43 Uhr

Hallo Gratian

Darf ich mal den Experten fragen, warum wir hier im 19 Jahrhundert sind?. Gibt es hier besondere Merkmale dafür?
Ist dieser Segen nicht später von der katholischen Kirche " verachtet " worden. Wie geschrieben, hatte ich so ein Teil (es war nur ein dünnes Blech) inmitten von Münzen des 17 Jahrhunderts gesehen.

Hinzugefügt 14. Juni 2012, um 18:19:44 Uhr:

Geschrieben von Zitat von rudis
danke landfuerst fuer die ausfuehrliche Info. Werde das Museum mal fuer meine naechste Wohnmobiltour einplanen. Grinsend

Gesendet von meinem GT-I9100 mit Tapatalk 2

Hinzugefügt 14. Juni 2012, um 18:22:17 Uhr:

Hallo Rudis

Du solltest diesen Ausflug relativ zeitnah erledigen, denn die Ausstellung ist nur noch bis zum 15 Juli zu sehen.

« Letzte Änderung: 14. Juni 2012, um 18:22:17 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#6
16. Juni 2012, um 00:20:19 Uhr













..

















Geschrieben von {author}

Darf ich mal den Experten fragen, warum wir hier im 19 Jahrhundert sind?. Gibt es hier besondere Merkmale dafür?




..

Das Stück ist eine maschinelle Prägung mit flacher Öse wie sie im 19. Jahrhundert üblich war. Das wird besonders auf der Rückseite beim Bendiktuskreuz deutlich. Die Darstellung des Heiligen entspricht zudem den Benediktusdarstellungen des 19. Jahrhunderts. Sie weicht ikonographisch von denen im 17. oder 18. Jahrhundert deutlich ab.













..

















Geschrieben von {author}

Ist dieser Segen nicht später von der katholischen Kirche " verachtet " worden.




..

Der Benediktussegen erlebte insbesondere im späten 19. Jahrhundert sogar eine Renaissance. Ich denke da z.B. an die Jubiläumsmedaille von 1880. Sie wurde vom Erzabt von Monte Casino anläßlich des vierzehnhunderten Jubiläums der Geburt des Hl. Benedikt herausgegeben. Diese Erinnerungsmedaille die es auch heute noch zu kaufen gibt, zeigt neben den üblichen Zeichen des Benediktussegens um das Bild des Heiligen die Umschrift: Ejus in obitu nostro praesentia moniamur. D.h. Möchten wir bei unserem hinscheiden durch seine Gegenwart beschützt sein. Diese Medaille wurde von Papst Pius IX durch Breve vom 31.08.1877 mit alle denjenigen Ablässen bereichert die man durch den Besuch der Kathedrale von Monte Casino und ihrer Krypta, sowie dem Turmgemach in derm der Hl. Benedikt lebte, erlangen kann.


« Letzte Änderung: 16. Juni 2012, um 00:26:40 Uhr von (versteckt) »

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#7
17. Juni 2012, um 13:31:30 Uhr

Danke Gratian für deine ausführliche Antwort.
Schon wieder was dazugelernt. Diese Devotionalien sind schon ein Kapitel für sich. Da ist es bei den Münzen schon viel einfacher; ein Blick auf das Wappen und die Jahreszahl (falls vorhanden) und schon ist das Stück zugeordnet.

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