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 Reliquiendose

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Avatar  Reliquiendose  (Gelesen 1054 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
22. März 2012, um 21:23:28 Uhr

Wollte euch mal meinen letzten Bofu zeigen der nicht oft gefunden wird.  Smiley

Gruß L.C


Es sind 14 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

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« Letzte Änderung: 22. März 2012, um 21:25:48 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#1
22. März 2012, um 21:28:05 Uhr

schöner fund....... Super....war das alles in der dose?

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
22. März 2012, um 21:33:09 Uhr

Das war alles in der Dose, und hab mich riesig darüber gereut.

L.C

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#3
22. März 2012, um 21:37:29 Uhr

 Schockiert Wow , das ist ja der Hammer. Ich bin leicht neidisch. Gratuliere. Anbeten

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#4
22. März 2012, um 22:00:03 Uhr

 Sehr schönes Stück und toller Zustand!

Gruß Buddler

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#5
22. März 2012, um 22:45:37 Uhr

Ein wirklich seltenes Ereignis eine komplette Dose mit so gut erhaltenem Inhalt zu finden - Gratulation. Ich hatte die Freude ein paar Fotos schon vorab zu sehen und L.C. gebeten sie einmal hier vorzustellen.

Die Dose ist aus Metall (welches?) und trägt auf dem Deckel das Jesusmonogramm IHS mit Kreuzstab in der Mitte eingepunzt (J.C. : vielleicht zeigst du uns noch ein Bild von außen ?).  In solchen Dosen wurden die verschiedensten Devotionalien gesammelt und aufbewahrt. Innerhalb einer Familie oft über Generationen.

Das erste ist ein Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Breverl
auf die heiligen Drei Könige ein sogenannter Dreikönigszettel aus dem 18. Jahrhundert. Sie werden angerufen für viele verschiedene Hilfeleistungen. Am geläufigsten ist die Bitte um Beistand auf Reisen (was darauf hindeuten könnte das die Dose ein Reisender verloren hat) schließlich waren die 3 Könige ja auch Reisende. Für die Fallende Krankheit = Epilepsie, weil sie vor dem Jesuskind niederfielen. Natürlich waren sie als Magier auch ohnehin für die Abwehr verschiedenster Dämonen prädestiniert und man rief sie an für eine gute Sterbestunde. Diese Zettel mußten in Köln an den Reliquien der 3 Könige berührt sein und wurden für den "Bedarfsfall" aufbewahrt.

Das älteste scheint die Blei/Zinnfigur eines Heiligen evtl.ein mittelalterliches Pilgerabzeichen zu sein. Es hat aber auch sehr große Ähnlichkeit mit dem "gegeiselten Heiland auf der Wies" in Steingaden - da diese Wallfahrt aber "nur" ins 18. Jahrhundert zurückreicht - das Stück aber wirklich so aussieht wie ein Pilgerabzeichen des 14. Jahrhunderts - muß ich nochmals recherchieren.

Desweiteren eine figürliche Madonnendarstellung mit Jesuskind auf dem linken Arm aus Ton (?) ( Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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wohl eine Schabfigur
) Möglicherweise die Einsiedelner Madonna. Die Stücke aus einsiedeln galten als besonders wundertätig weil dem Ton angeblich Erde und Mörtel aus der Gnadenkapelle und außerdem Reliquienpartikel beigemischt waren. Das galt jedoch nur für die Schabfiguren die im Kloster Einsiedeln selbst verkauft wurde. Sie tragen einen Herkunftsnachweis auf der Rückseite - den Meinradsraben. Zeig uns doch bitte mal ein Bild der Rückseite dieser figur.

Das Bild im Rahmen dürfte ein sog.Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Schluckbildchen
sein das aus einem größeren Bogen herausgetrennt und eingerahmt wurde. Es zeigt die Madonna mit dem geneigten Haupt, aus Landshut ein dort verehrtes Gnadenbild der dortigen Ursulinen - eine Kopie wurde in Kropp, Slowenien verehrt. Die Herkunft dieses Bildes aus Landshut ist wahrscheinlicher..

Dann findet sich ein Benediktusanhänger des 18. Jahrhunderts, auf der Rückseite erkennt man der bedeutendste Andachtsgegenstand in Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Kloster Ettal,
im oberbayrischen Dorf Ettal, das  aus Pisa mitgebrachtes Marienbild, die sogenannte Ettaler Madonna. Umschrift PATR MON ETALE (Patronin des Klosters Ettal)

Das zylindrische Ding (Messing?) mit Inhalt - eine Madonna evtl. mit Schwert in der Brust (?) also eine Mater Dolorosa (Schmerzensmutter)  -  auch wohl eine kleine Schabfigur  - scheint selbstgebastelt. War war das mal eine Patronenhülse?  

Ein Tonpfeifenstück dessen Bedeutung ich derzeit nicht erkenne (Wallfahrtspfeifenteil als Schabfigur ?), und eine Rosenkranzperle.

Ein kleines  Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Scheyererkreuz
aus dem frühen 18. Jahrhundert rundet diese schöne Sammlung ab.

Fazit: Eine Sammlung von Devotionalien aus dem 18. Jahrhundert.  Wann genau die Dose gefüllt wurde und wann sie verloren ging ist ungewiss, ich vermute das sie noch nicht so lange liegt da sie und der Inhalt noch gut erhalten sind.

Ein paar Infos zum Fundort wären evtl. noch hilfreich.



« Letzte Änderung: 22. März 2012, um 23:03:11 Uhr von (versteckt) »

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#6
22. März 2012, um 22:54:46 Uhr

Oh ja Schockiert,toller Fund Applaus

Gratian hat recht,ein paar Infos zum Fund wären klasse Super

 Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#7
22. März 2012, um 22:58:14 Uhr

Danke Gratian für deine ausführliche Erklärung bin immer wieder erstaunt über dein Wissen.  Applaus Die Dose ist aus Kupfer die Madonna aus Ton die Mater Dolorosa steckt nicht in einer P-Hülse man kann das Röhrchen auf und zu drehen und Fundort war in einem Hang ca. in 10 cm. tiefe Gratian.

Gruß L.C

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#8
22. März 2012, um 23:24:51 Uhr

Den Patronenhülsenverdacht hatte ich wegen des überbordenden Randes. Also hatte die Hülle Schutzfunktion wie bei den Taschenheiligen.

Das Papier würde ich in einem Glasrahmen gepresst konservieren damit nichts weiter bröckelt.













..

















Geschrieben von {author}

Fundort war in einem Hang ca. in 10 cm. tiefe




..

Das könnte für eine bewusste Niederlegung sprechen -. irgend etwas markantes in der Nähe, Bildstock, Kapelle großer Baum, Felsen/Findling ?

Das ganze Sammelsurium kann man auch als geistliche Hausapotheke bezeichnen. Darunter versteht man eine Sammlung von Sakramentalien und Devotionalien die dazu dienen körperliche Krankheiten zu heilen und Dämonen abzuwehren. Sowas gab es im 18. Jahrundert in jedem Haushalt. Das entspringt der barocken Ansicht, nach der christliche Tugenden mit Heilmitteln und sündhaftes Verhalten mit Krankheiten verglichen werden. Hier liegen Medizin, Magie, Glaube und Aberglaube sehr eng beieinander. Möglicherwesie wurde die Dose in einer aufgeklärten Zeit also Ende des 19. Jahrhunderts oder Anfang des 20. Jahrh. durch vergraben "entsorgt". Wegwerfen wollte man die Dinge nicht - man weis ja nie - deshalb hat man sie an den Hang "niedergelegt" wofür die Fundtiefe (10 cm) spricht.

Zeigst du uns noch die Vorderseite der Dose mit dem IHS Monogramm?


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(versteckt)Themen Schreiber
#9
23. März 2012, um 19:40:15 Uhr

Möchte mich gleich für das Foto entschuldigen aber es geht nicht besser die Dose zu Fotographieren.

Gruß L.C


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K800_Dose.JPG
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#10
23. März 2012, um 19:52:11 Uhr

ist doch ok. ...IHS Kreuzstab und drei Kreuznägel darunter sind gut zu sehen...

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#11
23. März 2012, um 20:48:16 Uhr

Gratuliere zu den Fund,sehr interessante Stücke dabei, Schockiert  Super
mfg schwingi

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