Unbekanntes Pilgerabzeichen

Hallo

Hab vor Jahren mal ein Abzeichen gefunden.
Ich vermute, dass es ein Pilgerabzeihen aus dem späten 14. oder Anfang 15. Jh ist.
Die Grösse ist 7cm hoch und 5,5cm breit, Material ist sehr weiches Zinn (wenn nicht sogar nur Blei).

Kann das jemand bestätigen oder hat andere Infos zu dem Teil ?

Schöne Grüsse
Rizzo

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Hinzugefügt 29. März 2012, um 02:46:40 Uhr:

Hoppala ! Bild vergessen.  :

Ich gehe stark davon aus das es sich um ein Pilgerzeichen handelt- vielleicht St. Mauritius, St. Petrus, Papst Bonifaz IX.,um 1450.
So was ähnliche wie dies hier :



Oder so was Kölner Pilgerzeichen, um 1400.

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Hi Rizzo,
ich klicke mich derzeit noch durch die Seite die mir Merowech gestern in meinem Beitrag verlinkt hat und habe vorhin noch schnell für dich nachgeschaut, da mir dein Abzeichen auch bekannt vorkommt.
Hier mal ne Idee, kann es sein dass die Abbildung deines Abzeichens in die Richtung heilige drei Könige geht?
Hier mal der Link zur Datenbank Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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MfG Freyr

Ein schönes Pilgerzeichen des 14. Jahrhunderts. Blei/Zinnlegierung, Gittergußtechnik. Das Stück ist aus Österreich und stammt aus St. Wolfgang.

Zu erkennen von links nach rechts: Der Hl. Benedikt mit Giftbecher und Stab, der Heilige Wolfgang von Regensburg als Bischof mit Kirchengebäude und der Erzengel Michael mit Schwert und der Seelenwaage. die namen der Heiligen sind unten zu ihren Füßen abgekürzt vermerkt. Leider ist das Bild nicht so scharf man erkennt gerade noch das EN von BEN.(edikt).

Hauptverehrungsort des Heiligen Wolfgang von Regensburg ist St. Wolfgang im Salzkammergut am Wolfgangsee – beide nach ihm benannt: Als er 976 in seinem Eigenkloster Kloster Mondsee zuflucht suchte, soll von eigener Hand die – erste kleine – Kirche erbaut haben und wundertätig gewesen sein (Beilwurf und Quellwunder am Falkenstein). Dort steht auch die Wallfahrtskirche Falkenstein (Gemeinde St. Gilgen), wo er fünf Jahre als Einsiedler gelebt haben soll. St. Wolfgang mit der Einsiedlerhöhle war durch das ganze Mittelalter hindurch einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Europas, im 15. und 16. Jahrhundert nach Rom, Aachen und Einsiedeln die viertgrößte Pilgerstätte.

Vergleichstücke in der Literatur:
Wacha, Georg, Der Hl. Wolfgang auf Wallfahrerzeichen S.270, Nr.. 7
Wacha, Georg, Wallfahrerzeichen von Sankt Wolfgang, Seite 19, Abb. 13
Mohr, Manfred, Der Hl. Wolfgang in Geschichte, Kunst und Kult, Seite 144, Nr. 163/2

Auch in der Kunera-Datenbank mit 6 verschiedenen Exemplaren vertreten (siehe Beispielbild).

Ist das eine Makrofotografie oder ein Scann? das Bild ist etwas verschwommen. Ich würde gern ein hochauflösenderes deutlicheres Bild sehen und auch nochmal die Rückseite. Kannst du es mal versuchen?

Wo war der Fundort?

Hallo Gratian

Wow ! Das nenn ich mal Kompetenz und Fachwissen. 
Vielen Dank für die genauen Angaben zu dem Teil, wusste ja dass es was Besonderes ist.
Bin auch ein bisserl stolz auf mich, dass ich es richtig eingheordnet habe, nämlich als Pilgerabzeichen aus dem 14. Jh.

Tja, der Fundort ist irgenwo in Niederbayern. Hat nämlich ein Kumpel von mir mal gefunden und als Bleimüll in den Schrott geworfen ! Zu seiner Entschuldigung, es war in der Mitte zusammengebogen und mit dem Dreck dran auch nicht gleich zu erkennen was das genau ist. Er hat es für ne Verziehrung von irgendwas gehalten und war nicht mehr interessiert daran.
Ich hab dann irgendwann nach Monaten das Teil bei ihm im Bleischrott gesehen, erkannt und ihn auch gleich gefragt wo er es gefunden hat. Aber da konnte er sich leider nicht mehr daran erinnern. Der geht fast jeden Tag sondeln und merkt sich halt nur wenn er etwas für ihn Besonderes findet, wo das Teil her ist. Das Teil war Müll für ihn und deshalb nicht des Fundort merkens wert für ihn. 
Ihn hat das Teil sogar nicht mal interessiert, nachdem ich ihm sagte was das meiner Meinung nach ist !
Er sagte nur: "Schön, schön ! Gefällt es dir? Wenn du's haben willst, dann nimms dir mit. Ich brauch es nicht."
Da hab ich's natürlich sofort mitgenommen. 
Schade, dass es schon in so schlechtem Zustand ist. Sonst hätte ich mit der Abformmasse die ich habe ne Form gemacht mit dem Teil und für die 14.Jh-Reanactors die ich kenne Zinnabzeichen davon gemacht.
Die hätten sich sicher sehr darüber gefreut, ein Pilgerabzeichen aus der eigenen Gegend an der Gewandung zu tragen und nicht nur die üblichen, die alle haben.

Schönen Dank noch mal für's Identifizieren und beste Grüsse !
Rizzo

PS: Auch Danke an Merowech und Freyr für eure Bemühungen. Die Datenbank ist übrigens sehr interessant, vielen Dank auch für den Link.

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Hinzugefügt 03. April 2012, um 18:16:25 Uhr:

Das andere Bild hab ich mit dem Scanner gemacht.
Hier Bilder die ich mit dem Handy gemacht hab.
Besser bekomme ich die leider nicht mehr hin.
Ist wie gewünscht auch die Rückseite dabei.

Servus Rizzo

Die Bilder mit dem Scanner sind schon besser. Man erkennt jetzt S EN  das B von Benedikt fehlt aber noch immer und man kann unter dem Michael erkennen das da Buchstaben sind. Das Kirchengebäude vom Heiligen Wolfgang ist jetzt auch deutlich zu erkennen. Ebenso der Kelch von Benedikt.

Deine Geschichte ist wieder mal der Beweis das es keinen "Abfall" beim sondeln gibt alles muß genau untersucht werden auch das kleinste Detail ist wichtig. Danke fürs zeigen!