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 Walpurgis-Döschen ?

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Avatar  Walpurgis-Döschen ?  (Gelesen 1616 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
23. August 2019, um 08:08:15 Uhr

Servus miteinander,

Findlkind meinte, ich sollte dieses Teil hier nochmal seperat zum Fuko hier einstellen. Gemäß seiner Bestimmung könnte es sich um ein Walpurgis-Döschen handeln (dem der Boden fehlt). Wenn dem so ist, hat jemand den historischen Hintergrund dazu, wer weiß in welchem geographischen Raum diese Döschen benutzt wurden (hab bisher nur Eichstätt gefunden) und wie alt das sein könnte? Vielen lieben Dank im voraus.


Euer Pathfinder


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(versteckt)
#1
23. August 2019, um 08:15:29 Uhr

Schau mal in der Suchfunktion, da hatte der Gratian mal einen langen Text zu geschrieben.

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(versteckt)
#2
23. August 2019, um 08:28:21 Uhr

Da ist beim Öffnen wohl eine leichte Verformung aufgetreten  Smiley

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
23. August 2019, um 08:41:01 Uhr

Andi,  Schockiert

das ist so aus dem Boden gekommen, ich käme nie auf die Idee, so etwas zu öffnen. Ich habe lediglich vorsichtig die Erdanhaftungen entfernt.

Gruß,

Pathfinder

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(versteckt)
#4
23. August 2019, um 08:43:53 Uhr

Hab hier einen Beitrag von zenzi1 gefunden.
"Lexikon der christlichen Heiligen mit keltischem Ursprung"

In der Mitte der Antwort #60
Als schließlich die angeblich in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts von Heiden-heim nach Eichstätt überführten „Reliquien” der Burgl im Jahr 1042 endlich unter dem Hochaltar der dortigen neuen Walburgis-Kirche deponiert wurden, ging im (vor der Zeit des Rhein-Main-Donau-Kanals) beschaulichen Altmühltal die (durchaus gewinnträchtige) Wunderei erst richtig los: Seither tröpfelt jährlich zwischen 12. Oktober und 25. Februar heilkräftiges „Walpurgisöl” aus dem heiligen Brustbein, wird in Fläschchen abgefüllt und mit wunderbarem Erlös an Gläubige verscherbelt! Zu welchem Preis, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Fahren Sie doch selbst hin, nach Eichstätt!
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http://www.detektorforum.de/smf/index.php/topic,8028.msg75195.html#msg75195


Daraus würde ich schließen, dass dies nur im Bistum Eichstätt anzutreffen war.

Gruß FK

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
23. August 2019, um 08:54:50 Uhr

Findlkind,

danke für den Link, den Beitrag hab ich gelesen, nur den Beitrag von "Gratian" zu den Walpurgisdöschen auf den MichaelP hingewiesen hatte, kann ich nicht finden.

Wenn jemand weiß, wo der ist, wär ich für den Link dankbar.

Lieben Gruß,

Pathfinder

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#6
23. August 2019, um 09:01:59 Uhr

Hier ist der Beitrag von Gratian.

Zitat Gratian:

Ich gehe von einer Kapsel für Walburgisöl aus. Sogenannte Walburgisbüchsen. Ein schönes Beispiel wie der Volksglaube in früheren Zeiten kommerzialisiert wurde. Im Fundobjekt befand sich vermutlich ein getränktes Stückchen Stoff. Die Gebeine der Heiligen befinden sich im Kloster Sankt Walburg in Eichstätt. Eichstätt für "Eichenstätte“, deshalb die Form der Kapsel.

Im Mittelalter war die Hl.Walburga die meist verehrte Heilige im deutschen Sprachraum. Ihre Gebeine wurden im 9. Jahrhundert von Heidenheim am Hahnenkamm nach Eichstätt übertragen. Das heute noch bestehende Benediktinerinnenkloster wurde 1035 gegründet. Die Verwaltung des Walburgisöls obliegt den Klosterfrauen von St. Walburg. Die Schwestern des Klosters vermischen das Walburgisöl mit Weihwasser, füllen es in kleine Fläschchen ab und verkauften diese in vielfältiger Verpackung an Pilger.

Die Behälter für die Walburgisölfläschchen gibt es in vielen verschiedenen Formen: aus Silberfiligran, Elfenbein, Metall und gedrechseltem Holz. Gleiches gilt für die mundgeblasenen Gläschen. Als Verschluss dient Kork oder Siegellack - manchmal bedeckt sie ein Damast- oder Brokatdeckchen. Weiterhin gibt es in unterschiedlichen Formen und Grössen aus Holz gefertigte "Walburgiskästchen". Die Nonnen bespannen die Behältnisse mit Stoff und statten sie mit Drahtarbeiten, Miniaturen, Stickereien und Spiegeln aus. Neben den Kästchen findet man Walburgisölfläschchen auch in Miniaturtruhen, Kommoden, Altärchen, Dosen, Eicheln, Kastenbildern und als Anhänger an Rosenkränzen. Solche Eicheln aus Messing, zum Teil schön und filigran verziert zum Teil schlicht und einfach sind am Napfdeckel aufzuschrauben. Sie en- Inhalt entfernt -ten wohlriechende, in Walburgisöl getauchte Baumwolle nebst einem gedruckten Gebrauchszettelchen, wonach man unter bestimmten Gebeten diese Wolle in schmerzende Zähne und Ohren steckt. Frauen trugen solche geweihte Metalleicheln an dem silbernen Schnürwerk des Mieders. Allgemein sollte Walburgisöl bei verschiedenen Haupt- und Gliederschmerzen, bei nervenleiden und Scharlach helfen außerdem galt es in Kindsnöten als bewährtes Mittel.

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(versteckt)Themen Schreiber
#7
23. August 2019, um 09:08:33 Uhr

Super cool,

danke Dir, jetzt müsste ich nur noch wissen, von wann das Döschen ist. Kann da noch jemand weiterhelfen?

Selbst wenn nicht bin ich jetzt schon begeistert von der Bestimmung und Euren Beiträgen, danke nochmal.

Lieben Gruß,

Pathfinder

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(versteckt)Themen Schreiber
#8
29. August 2019, um 15:13:40 Uhr

Sorry,

wenn ich den Thread nochmal hochhole, aber irgendwie ist die Zeitstellung bei dem Teil auf der Strecke geblieben. Könnte sich einer der Devotionalien-Spezialisten vielleicht zu einer Aussage hinreißen lassen?

Danke im voraus,

Pathfinder

« Letzte Änderung: 29. August 2019, um 16:07:19 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#9
29. August 2019, um 16:07:12 Uhr

Von der Optik würde ich mal auf 18.-19. Jh. tippen, neuzeitlich sieht das "Döschen" schon aus. Vielleicht auch noch 17. aber mehr Jahre würde ich der Dose eher nicht geben.

« Letzte Änderung: 29. August 2019, um 16:10:41 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#10
29. August 2019, um 16:08:55 Uhr

Danke Dir,

die Sachen, die ich bis jetzt auf dem Acker gefunden haben, datieren zumeist ins 18. und 19. Jahrhundert. Bis auf den Römer. Also würde das schon passen.

Nochmal danke.

Lieben Gruß,

Pathfinder

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#11
29. August 2019, um 19:06:05 Uhr

Wie bereits erwähnt handelt es sich um ein Walburgabüchslein. Im Inneren befand sich ein kleines
Glasfläschchen. Eine Beschreibung erfolgte ja bereits. Aufgrund der Form würde ich es etwa in die zweite
Hälfte des 18. Jahrhunderts datieren.

Immer wieder schön solche Stücke zu finden...


Gruß Buddler

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(versteckt)Themen Schreiber
#12
29. August 2019, um 20:20:44 Uhr

Geschrieben von Zitat von buddler
Wie bereits erwähnt handelt es sich um ein Walburgabüchslein. Im Inneren befand sich ein kleines
Glasfläschchen. Eine Beschreibung erfolgte ja bereits. Aufgrund der Form würde ich es etwa in die zweite
Hälfte des 18. Jahrhunderts datieren.

Immer wieder schön solche Stücke zu finden...


Gruß Buddler

Danke Dir,

das Glasfläschchen ist auch noch heile, inkl. Inhalt Smiley. Also vom Alter her ca. 1750 - 1800, korrekt?

Lieben Gruß,

Pathfinder

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(versteckt)
#13
29. August 2019, um 20:27:04 Uhr

Das ist doch interessant, zeig mal.

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(versteckt)Themen Schreiber
#14
29. August 2019, um 20:39:06 Uhr

Schau doch mal die Fotos an. Da siehst Du den Boden des Glaskörpers. Ich dachte erst, die Verfärung des Mittelteils sei eine andere Glasfarbe, aber es scheint so zu sein, dass der Inhalt sich noch drinnen befindet. Ich will das nicht zerstören, nur um mir das genauer anzusehen.

Lieben Gruß,

Pathfinder

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