Heute Vormittag hat sich Frau und Kinder für eine Woche nach Hamburg verabschiedet. Endlich mal wieder Zeit zu

. Da war doch noch so ein interessanter Wald in der Nähe. Detektorrucksack aufs Fahrrad und los. Nur 20 km, kein Problem trotz Sturm. Sonde raus und ab durch die Mitte.
Nach ein paar Konservendosen ein großes 77er Signal. Sehr groß! Nicht tief! Dafür reicht mein Nylonhäckchen.. Nach keinen 10 cm stieß ich auf etwas Rohrförmiges. Der Boden war sandig und locker. Das Teil ließ sich gleich mit der Hand bewegen. Als ich es herauszog dachte ich: Nein, bitte nicht! Ich will so ein Scheiß nicht! Ich hasse Krieg! Ich hasse Vernichtungsmittel! In meinen Händen lag eine Panzerfaust inklusive Zündkopf und Sprengkörper. Mein erster Gedanke war: Das stecke ich jetzt wieder zurück und fertig. Mein zweiter Gedanke war: Kinder spielen im Wald, finden das Ding, albern damit umher, und es zerfetzt die Kinder. Ich selber habe vier Kinder! Klar, da spielt das Gewissen nicht mit, von wegen zurückstecken. Also war mir klar, dass ich für die fachgerechte Beseitigung dieses Teufelszeugs sorgen muss. Ich habe die Panzerfaust dann nicht mehr angefasst und den Fundort notdürftig mit alten Zweigen markiert, damit ich ihn jederzeit schnell wieder finden kann.
Zur Sicherheit habe ich dann das Gebiet etwa 100 m ringsum noch abgesondelt. Etwa 50 m von der Panzerfaust entfernt, spielte mein Detektor Orgel. Lauter abreizende Springer zwischen 60 und 80. In etwa 5 cm Tiefe fand ich eine scharfe Patrone. Direkt daneben die Zweite. Dann habe ich das Umherscharren dort lieber sein gelassen. Also wieder markiert und weiter. Eine Art Knopf (vielleicht von einer Schulterklappe) unserer "Befreier" habe ich dann noch gefunden.
Da ich, wie fast immer, kein Handy mit hatte (nächste Woche wird eins gekauft), musste ich mit meinem Fahrrad zum nächsten Gehöft fahren. Dort traf ich auf einen Herrn, den ich um Hilfe bat. Ich sagte ihm, dass ich dort drüben im Wald eine Panzerfaust und scharfe Munition gefunden haben und er bitte die 110 anrufen möchte. Die freundliche Dame an der "Hotline" meinte, dass in etwa 20 min ein Streifenwagen vorbei käme.
Es dauerte eine geschlagene Stunde bis der Steifenwagen da war. Inzwischen fragte mich der Sohn (denke ich) mehrfach, ob ich ihm nicht die Fundstelle zeigen möchte, damit ich nach Hause fahren könnte. Er würde die Polizei dann dort hin führen. Ich sagte immer, dass ich noch warten könnte. Weiß ja nicht, was er mit diesen Informationen in Zukunft macht.
Also Polizei (mag ich eigentlich auch nicht) rollte an. Ein junger Mann und eine ganz junge Frau (wirklich schick und nett

). Ich sagte gleich: Wenig Zeit, bitte folgen sie mir. Dort angekommen kamen natürlich Fragen wie: Wie haben sie das denn gefunden und so. Ich sagte ganz offen und ehrlich, dass ich Sondengänger sei und nach Metallrelikten mit Geschichte suche. Das fanden Beide sehr interessant. Meine Personalien wurden noch notiert (aber nicht gecheckt), Zusatzvermerk: Sondengänger

. Sie lobten mich, dass ich so umsichtig gehandelt habe. Ich könnte auch gerne noch auf den KMRD warten, wenn ich möchte. Nein danke, sagte ich, schwang mich auf meinen Drahtesel und eilte nach Hause.
Ich denke, das wird es jetzt gewesen sein. Ich kann ruhig schlafen! Das Mistding zerfetzt jedenfalls keine Kinder mehr!!! Nicht meine oder eure und auch nicht zig Generationen später. Fundmäßig zwar ein Sch…tag aber Abenteuer pur und viel Frischluft. Ich liebe mein Hobby!
Grüße
J

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