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 >  Technik > Werkstatt > Eigenbaugeräte & Tuning (Moderator: Nimmermehr) > Thema:

 Wie ätzt Ihr Eure Platinen?

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Avatar  Wie ätzt Ihr Eure Platinen?  (Gelesen 3743 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
24. September 2012, um 20:21:09 Uhr

Hallo und guten Abend,

vielleicht ist dieses Thema hier und in vielen anderen Foren schon durchgekocht worden, aber ich würde gern noch mal mit Euch darüber diskutieren.

Früher habe ich meine Platinen mit Eisen3chlorid oder mit diesem Natrium? geätzt, entweder war es eine undurchsichtige, heiße und fleckenmachende Angelegenheit, oder es hat ewig gedauert und dabei gab es dann Unterätzungen. Jetzt ätze ich mit einer Mischung aus Wasser 700 ml, Salzsäure (33%) 270 ml und 30 ml Wasserstoffperoxid. Diese Mischung ist und bleibt klar, man muß sie nicht erhitzen und geht eigentlich ganz gut. Nachteile sind: Sie macht Löcher, gast (gesundheitsschädlich) und man muß sie immer wieder mit Wasserstoffperoxid
aufpeppen. Außerdem darf man das Aufbewahrungsgefäß nicht verschließen - Berstgefahr !!!.

Die im Netz angegebene Ätzzeit von 15 Minuten bei einer Kupferschicht von 35ym habe ich noch nie erreicht.

Ganz schnelle Layouts fräse ich, aber auch das hat seine Problemchen.

Jetzt würde ich gerne mal Eure Methoden und Erfahrungen beim Ätzen von Platinen wissen. Man lernt nie aus.

Gruß
Postmann

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(versteckt)
#1
25. September 2012, um 09:53:54 Uhr

hallo postmann

ich ätze mitlerweile nur noch mit salzsäure

probier mal folgendes
verdünnte salzsäure zum reinigen (unter 25% oder so) aus der farben abteilung vom baumarkt
dazu die oxidatorlösung aus dem aquaristik bereich (enthält wasserstoffperoxid)
ist alles sehr günstig dort  flaschen haben in der regel 1L inhalt

die salzsäurelösung kannst du ohne zugabe von wasser mit einem schuss oxidatorlösung verwenden
pro platine keine 2minuten

wenns die mischung nicht passt dann wasser hinzugeben

zum neutralisieren der platinen nehm ich einige tütchen backpulver oder ein paar löffel kaisernatron (supermarkt) gelöst in ein bis zwei liter wasser

löchrig wird es nur wenn das layout schlecht war  bei bedarf kann man einige stellen mit dem edding nachbessern

eine gute und schonende methode ist auch eisen3chlorid lösung mit eine weichen schwamm (autoschwamm) immer wieder leicht über die platine zu wischen   schau mal im netz stichwort   sponge etching   oder ferric chloride sponge

gruß

Hinzugefügt 25. September 2012, um 11:46:26 Uhr:

wie wäre es eigentlich mit der schwamm-methode wenn man die platinen vorher mit wasserstoffperoxid (wpo) vorbehandelt

oder das fe3 mit wpo anreichert

müsste doch die schonendste methode überhaupt sein

das wpo dient ja nur dazu die kupferoberfläche aufzubrechen (oxidschicht)

gruß

ps  alternaive wäre noch elektrolys   also die isolationsflächen im galvanikbad abscheiden

so dass nur die leiterbahnen und evtl ein paar nicht verbundene (isolierte) kupferreste zwischen den leiterbahnen bleiben

« Letzte Änderung: 25. September 2012, um 11:46:26 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
25. September 2012, um 18:28:35 Uhr

hallo bernte_one,

das sind interessante Lösungen.

Ätzt Du kalt, also die Ätzlösung in Zimmertemperatur?
Was meinst Du mit neutralisieren der Platinen? Ist das eventuell das entwickeln nach dem Belichten? Bisher
habe ich dafür eine schwache Natronlauge genommen (geht sehr schnell: ca. 20 sek.). Wie bewahrst Du die Ätzlösung auf? Normalerweise gast die Brühe und würde eine verschlossene Flasche zerspringen lassen.

Gruß
Postmann

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(versteckt)
#3
25. September 2012, um 19:33:47 Uhr

Hi,

eigentlich ist mein Beitrag Off-Topic, aber dann irgendwie doch nicht...
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen Platinen zu fräsen, weil ich die Chemie-Panscherei
nicht mehr mag. Und dann kommt ja noch die Entsorgung im Gift-Mobil...
Die Dauer.... Belichtung + Entwicklung + Ätzen + Sägen + Bohren
{alt}
 Wie ätzt Ihr Eure Platinen?

Das entfällt alles beim fräsen. Wenn man z.B. mit nem 1mm Zentrierbohrer fräst, dann
kann man das Bohren gleich mit erledigen, kann den Umriss mitfräsen usw....

Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit.... Dafür gäbe es dann z.B.
den PCB-Pool.... Ist nicht teuer und man hat professionelle Platinen....
Nachteil: Das Layout muss in Digitaler Form vorliegen und nicht als Kopie aus ner Zeitschrift....

Nur mal so als Denkansatz.


Gruß,

DEUS-Versteher
http://up.picr.de/11952689eo.jpg


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(versteckt)Themen Schreiber
#4
25. September 2012, um 19:46:56 Uhr

Hallo Deus-Versteher,

was hast Du hier für einen Tisch? Ist das ein Vakuumtisch oder hast Du die Platine aufgeklebt?
Wie lang hält der Zentrierbohrer (HSS oder HM?)? Fräst Du ohne Tiefenregler?

Das sind viele Fragen, aber Du hast mein Interesse geweckt.

Gruß
Postmann

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(versteckt)
#5
25. September 2012, um 20:15:14 Uhr

Hallo,

ja, das ist ein Vakuumtisch. Ich habe aber auch schon einfach mit doppelseitigem Klebeband gearbeitet...
Das auf dem Bild ist ein 90° Fräser, eigentlich ein Fasenfräser, den ich zweckentfremdet habe.
Ich verwende idR einen HSS Zentrierbohrer. Wenn man alles richtig macht hät der ne ganze Weile.
Sie brechen mir idR bevor sie verschlissen sind, weil ich irgendeinen Vorschub falsch eingestellt habe  Verlegen

Ich arbeite ohne Tiefenschlag. Dafür muss man die Unterlage genau ausrichten, dann klappt das problemlos.
In meinem Fall hab ich den Vakuumtisch mit Präzisionsunterlegscheiben und ner Messuhr genau justiert, bevor ich ihn
entgültig verschraubt habe...
Als Software hab ich mir irgendwann mal bei Conrad Target 3001 economy gekauft.
Die liefert als Ausgabe direkt ISO Code für die Fräse...
Einfacher uns schneller kommt man wirklich nicht zu ner Platine... Vorausgesetzt man layoutet selbst....

Gruß,

DEUS-Versteher

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(versteckt)
#6
25. September 2012, um 20:33:47 Uhr

hallo

geätzt wird ohne erwärmen hab draußen sogar schon bei unter 10grad celsius geätzt  kupfer löst sich wie eine brausetablette

ich entwickel keine platinen die werden per tonertransfer erstellt
hab dazu ein neuartiges verfahren ohne teure press n peel folie oder conrad katalog
also drucken aufbügeln ätzen chemisch verzinnen und bohren das wars

neutralisieren damit meine ich unmittelbar nach dem ätzen da ja noch säure auf der platine oder im offenen kupfer ist das sich evtl innerhalb der nächsten paar minuten noch gut reinfressen kann einfach nur abspülen ist mir zu unsicher

für die aufbewahrung nehme ich die leeren waschmittel flaschen  (haben etwas mehr als ein liter) die bersten nicht sondern bekommen evtl eine kleinen bauch oder man macht den deckel bis zum ersten tag nach dem ätzen nur zu 90% zu

mein herstellungsverfahren ist absolut kostengünstig und sehr schnell  dafür muss ich aber noch mit der hand bohren  Idiot     will auch ne cnc 

gruß

gruß

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(versteckt)Themen Schreiber
#7
25. September 2012, um 20:45:03 Uhr

Hallo Erdhügel,

einen Vakuumtisch werde ich mir irgendwann auch mal leisten.

Ich habe meine Maschine selbst gebaut, habe z.Z. einen T-Nutentisch drauf und arbeite mit einem selbst gebauten Tiefenregler mit Mini-Linearführungen. Als Fräser verwende ich Bungard-Hartmetallfräser mit 60 Grad-Schliff. Auch bei denen gilt:Sie halten ewig, wenn man sie nicht abbricht. Vorschub 10 mm/sek. bei 25.000 1/min. Das funktioniert ganz gut. Meine Layoutsoftware ist wie bei Dir Target 3001 und als Maschinensteuerung verwende ich PCNC3 (DOS-Version) von Lewetz.

Bei allen Vorteilen sehe ich die Nachteile in der Rüstzeit: Das aufwendige Aufspannen der Platine. Da ist Dein Tisch die bessere Wahl.

Da ich die anderen User nicht weiter mit technischen Detils langweilen möchte, breche ich hier mal ab. Wenn Du Interesse hast, können wir uns gerne über weitere Details mit der Maschine austauschen.

Gruß
Postmann

Hinzugefügt 25. September 2012, um 20:55:57 Uhr:

Hallo bernte_one,

ich habe jetzt schon mehrere Male von der Toner-Transfer-Methode (aufbügeln) an verschiedenen Stellen gelesen und habe es immer ignoriert. Jetzt werde ich mal probieren. Sagst Du noch einige Takte dazu? Ich vermute mit Bügeleisen und Einstellung "Leinen", also heißeste Einstellung (so wie man Flicken aufbügelt)? Geht das auch für Flächenfüllungen?

Gruß
Postmann

« Letzte Änderung: 25. September 2012, um 20:55:57 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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(versteckt)
#8
25. September 2012, um 21:24:04 Uhr

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http://thomaspfeifer.net/platinen_aetzen.htm

drucker auf maximale füllung stellen (laserdrucker) nicht im economy modus
(daran denken das man richtig herum druckt (evtl spiegeln)
als druck und transfermedium  vinyl folie verwenden
beim aufbügeln zwischen bügeleisen und folie ein blatt packpapier das gleitet schön und verhindert das die folie festbackt wenn das eisen zu heiß ist

platine vorher etwas anrauhen (400er oder 600er korn)
und mit aceton reinigen / entfetten

nach dem aufbügeln sollte die paltine gekühlt werden (einfach ne minute ins wasser legen)
damit sich der toner (der noch warm und weich ist) beim abziehen der folie nicht löst


bei den angefügten bildern hab ich mit rosol3 verzinnt deswegen etwas unsauber und massiv wirkende leiterbahnen
(aber ist trotzdem smd)


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DVCI0063.JPG
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(versteckt)Themen Schreiber
#9
26. September 2012, um 18:50:39 Uhr

Hallo bernte_one,

danke für die guten Hinweise. Ich habe mich heute intensiv mit der Tonertransfermethode beschäftigt und erste Erfahrungen gemacht.

Z.Z. verwende ich als Druck- und Aufbügelmedium hochglänzendes Fotopapier von Aldi (Sonderartikel). Das funktioniert recht gut. Lediglich die Papierpopel nach dem Einweichen sind keine rechte Wonne. Ansonsten ist gegen Randschärfe und Detail nichts zu meckern. Probleme habe ich bei einer ganzen Eurokarte bekommen, die war vermutlich etwas zu groß für mein Bügeleisen (1100 Watt und die Sohle ich absolut plan), obwohl ich bis zu 3 Minuten bei max. Temperatur auf der Platine rumgebügelt hatte (anschleifen und entfetten war selbstverständlich). Außerdem gab es Probleme bei Masseflächen (Polygone), da hat der Toner teilweise nicht gut auf dem Kupfer gehaftet und hat sich beim rubbeln verabschiedet. Sehr kleine Leiterbahnen und Lötaugen sind sehr gut ausgeprägt.

Also werde ich künftig für kleinere Platinen das Tonertransferverfahren verwenden. Wen nur das Rubbeln nicht wäre...

Wo bekommst Du die Vinylfolie her? Ist die bereits selbstklebend oder gibt es die auch ohne Klebeschicht?

Mit der Folie wäre die Rubbelarbeit vorbei.

Gruß
Postmann

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#10
26. September 2012, um 18:59:07 Uhr

entweder
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http://www.ebay.de/itm/370499485514?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649#ht_3453wt_2260


noch nicht getestest aber gedruckt wird dann direkt auf folie  menge ist in etwa lebensvorrat

ansonsten nehm ich die
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http://www.ebay.de/itm/370499485514?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649#ht_3453wt_2260


getestet geht sehr gut
folie ist auf papier  also benötigst du kein backpapier beim bügeln   gedruckt wird auch direkt darauf

wie schon erwähnt mit katalogseiten etc  ist es niht so gut da das einweichen und rubbeln halt dauert
außerdem ziehen die papierfasern die säure unter den toner (wenn nicht gut gerubbelt)

gruß

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(versteckt)Themen Schreiber
#11
26. September 2012, um 19:06:52 Uhr

das ist zwei mal der gleiche Link; welche hast Du schon getestet?

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(versteckt)
#12
26. September 2012, um 20:47:08 Uhr

ahh sorry

das ist der zweite typ
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http://www.ebay.de/itm/A4-10Pcs-Sheets-Heat-Toner-Transfer-Paper-For-DIY-PCB-Electronic-Prototype-Mak-/170900415631?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item27ca75648f#ht_3923wt_1153


die wurde schon von mir getestet

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(versteckt)Themen Schreiber
#13
26. September 2012, um 21:44:09 Uhr

ich danke Dir, hab mir bereits was bestellt.

Schönen Abend noch

Postmann

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#14
29. September 2012, um 19:33:13 Uhr

Hallo,

gestern und heute habe ich mal die ganzen bekannten Ätzverfahren durchgenudelt.

Salzsäure mach ich nicht mehr, ich kanns nicht mehr riechen, weder draußen noch drinnen. Außerdem gefährdet das meinen Familienfrieden (sie kanns auch nicht mehr riechen).

Natriumpersulfat muß ich erhitzen und selbst dann dauert es mir zu lang. Und wenns zu lang dauert, kann es zu Unterätzung kommen. Feinätzmittel sind mir zu teuer und außerdem ist deren Grundlage auch nur Natriumpersulfat.

Fräsen ist sehr schön, aber ich brauche dazu eine digitale Vorlage und deren Dateien. Ist prima, wenn man die Schaltung selbst entwirft oder einen Schaltplan abpinselt. Ich werde weiter Layouts fräsen bei den meisten Schaltungen, die ich selbst entwerfe.

Elektrolyse ist, wie ich vermute, hier noch nicht in der Layouttechnik eingezogen. Das wäre eine saubere und hochgenaue Methode.

Also habe ich heute Morgen in meiner Elektronikbude wieder Eisen3chlorid gekauft. Und siehe da, es gibt es jetzt von der Fa. Bungard als fertig angemachte Brühe in 1-Liter-Plastikflaschen zu einem fairen Preis (ein kleiner, aber schöner Fortschritt). Die Küvette wieder ausgebuddelt, den Belüftungsschlauch mit Kabelbindern an einem Stück Edelstahlgewinde angebunden und in der immer noch so undurchsichtigen Brühe versenkt. Na gut, man kann ja nach einer gewissen Zeit (Erfahrung) die Platine mal rausziehen und nachsehen. Heizung einschalten und auf 40 Grad einstellen (auch hier hat sich was getan: Früher musste man zwischen 45 und 50 Grad ätzen), jetzt geht es bis 40 Grad.

Nach ca. 15 Minuten war die Europlatine sauber und randscharf geätzt. So wollte ich es!

Allerdings schwammen auf der Suppe auch meine 5 Kabelbinder. Alle waren an der Unterseite wie durchgeschnitten.
Die Dinger sind aus PVC und haben nirgendwo Metall. Finde ich etwas seltsam. Ich habe den Verdacht, dass der Edelstahl ( es war eine Gewindestange M8 )  daran beteiligt ist. Kennt jemand von Euch die Ursache? Jedenfalls werde ich mir als Ersatzbeschwerung einen Glasstab besorgen, der hält.

Soweit für heute

Postmann

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