[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Fundforen > Sonstige Objekte > Eisenfunde (Moderator: Raymond) > Thema:

 Tüllenbeil?

Gehe zu:  
Avatar  Tüllenbeil?  (Gelesen 953 mal) 0
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten: 1    Nach unten
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
14. September 2014, um 09:55:06 Uhr

Hallo,

nach intensiver Behandlung ist das Teil immer noch nicht ganz von allen Roststellen befreit. Habe aber kein Lust mich noch weiter abzumühen. Was mir gefällt ist die nun sichtbare unterschiedliche Ausrichtung der Eisenstränge, die wohl durch das Schmieden entstanden sind (Tülle).  Das Teil ist wohl nicht antik. Nach welchen Kriterien lässt sich das Alter abschätzen?

LG Tbix



Es sind 3 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

Bitte registrieren Sie sich um sie ansehen zu können.

Tüllenbeil aa.jpg
Tüllenbeil b.jpg
Tüllenbeil c.jpg
Offline
(versteckt)
#1
14. September 2014, um 09:58:07 Uhr

Hast das in die Lyse geschmissen ?

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#2
14. September 2014, um 10:03:58 Uhr

Geschrieben von Zitat von MichaelP
Hast das in die Lyse geschmissen ?

Ne, das Teil hat nur wiederholt in Zitronensäure gebadet. Dann in Natronlösung und Wasser und danach getrocknet (mit Föhn) und umgehend mit Ballistol "konserviert". Ich hoffe dass die Konservierung mit Ballistol länger anhält.

LG Tbix

Offline
(versteckt)
#3
14. September 2014, um 10:58:13 Uhr

Auf den ersten Blick sieht es nach neuzeitl. Spaltkeil aus.

Nach dieser Behandlung kann es noch als Türkeil fungieren.  Grübeln

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#4
14. September 2014, um 11:37:22 Uhr

Geschrieben von Zitat von Mücke
Auf den ersten Blick sieht es nach neuzeitl. Spaltkeil aus.

Nach dieser Behandlung kann es noch als Türkeil fungieren. Grübeln

Beim Betrachten des mittleren Fotos kam mir auch der Gedanke. Spaltkeil ist wohl die naheliegenste Erklärung. Ich dachte auch an eine Rühl. Hatte mal Fotos von restaurierten Tüllenbeilen aus der Hallstattzeit gesehen und mich gewundert, wie die von neuzeitlichen Eisengegenständen unterschieden werden können? Gibt es da bestimmte Kriterien? Die antiken Teile sehen wohl etwas angefressener aus, das hängt aber wohl auch von der Fundumgebung ab.

LG Tbix

Offline
(versteckt)
#5
14. September 2014, um 11:44:50 Uhr

Bevor man einen Fund derartig zerstört, sollte man ihn erst einmal eindeutig bestimmen (lassen). Weise

Offline
(versteckt)
#6
14. September 2014, um 12:43:24 Uhr

Ein Profi würde jetzt sagen: Das Artefakt ist noch nicht fertig restauriert.
mfg


Es sind 1 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

Bitte registrieren Sie sich um sie ansehen zu können.

k-1058482l.jpg
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#7
14. September 2014, um 15:04:08 Uhr

Geschrieben von Zitat von Jott
Bevor man einen Fund derartig zerstört, sollte man ihn erst einmal eindeutig bestimmen (lassen). Weise

Prinzipiell bin ich bei Metallteilen aus Kupfer und Legierungen der selben Meinung. Bei Eisen bin ich aber anderer Meinung. Habe bisher in keinem Museum historische Eisenteile gesehen die noch die ursprügliche Rostschicht hatten mit Ausnahme von Kanonen. Mein Teil ist nicht zerstört. Zerstörung ist die Rostschicht selbst, die nicht verhindert, dass sich das Eisenteil weiter zersetzt. Im Gegenteil! Halte Rostbeulen aus verschiedenen Gründen für nicht erhaltenswert. Bei der Restauration und Konservierung von Eisen gibt es wohl unterschiedliche Auffassungen. Stimme dir zu dass mit Kunstharz zugekleisterte Eisenteile schrecklich aussehen. Da hat die Oberfläche nichts mehr mit dem ursprünglichen Eisen gemeinsam. Nach meiner "brutalen" Methode kann man erkennen wie das Eisenteil hergestellt wurde, was auch ganz interessant ist. Die Oberfläche sah wohl ursprünglich anders aus, nehm ich mal an.

LG Tbix

Offline
(versteckt)
#8
14. September 2014, um 15:25:58 Uhr

Also ich verstehe einige von uns wirklich nicht. Das ist eindeutig ein Spaltkeil, und vor der Entrostung hätte man es auch nicht mehr als Spaltkeil verwenden können - was soll das mit dem Türkeil? Zum alter kann ich nur sagen, dass es vor 1910 hergestellt wurde, weil ab da das Material entgültig auf andere Art und Weise erzeugt wurde. Durch das ätzen ist das genau zu erkennen, auch die verschiedenen Materialien ("Schneidlage"). Der Faserverlauf ist übrigens in der Tat überraschend. Wäre nicht geätzt worden wäre das gar nicht ersichtlich. Diese Keile wurde viele hundert Jahre genau so hergestellt. Wollte man wissen, wie alt genau das Teil ist müsste man eine Materialanalyse machen lassen um zu unterscheiden ob es aus dem Rennofen stammt oder mit dem Puddel- oder anderem alten Frischverfahren erzeugt wurde.

Viel schlimmer finde ich diese frittierten oder mit kleber und Spänen versauten Stücke.

Offline
(versteckt)
#9
14. September 2014, um 15:46:28 Uhr

@ tbix: Das hast du doch ganz gut gemacht!
Wenn du wieder mal Eisen entrostest mit Citronensäure dann lege eine Zinnfolie oder Platte mit hinein damit der Eisengegenstand nicht angeätzt wird.
Da die Eisen(III)- Ionen in Kontakt mit metallischen Eisen diese oxydieren.

Also: Eisen, 10 - 12stündiges einlegen in in 5 - 10 %iger Natronlauge und anschließender 5 - 10 minütiger Behandlung in 10 %iger Citronensäure. Der gelockerte Rost wird mechanisch abgebürstet. Die Citronensäurebehandlungen mehrmals wiederholen. Und schließlich in 5 %iger Natronlauge neutralisieren. Dann das Eisen stabilisieren. Entweder mit hydrolysierbaren Tanninen oder Kondensationsprodukten der Salicylsäure.
Zur Erhaltung der Objekte Wachse, Paraffinwachse, Mikrokristalline Wachse oder Polymere verwenden. Vergiss das Waffenöl!
mfg

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#10
14. September 2014, um 18:52:10 Uhr

Hallo arno und PeterSalier,

danke euch für die konkrete Information. Bei einem vernünftigen Austausch kommt Freude auf auch wenn der Fund nicht so aufregend war!

LG Tbix

Seiten: 1 
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor
Lade...