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 Briten stellen "The great war" ins Netz

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24. Januar 2014, um 08:15:37 Uhr

Nationalarchiv veröffentlicht Tausende Frontberichte
Briten stellen "The Great War" ins Netz
100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs stellt Großbritannien Tausende Frontberichte von Kommandeuren ins Internet, die das Grauen des Krieges deutlich machen. Hobby-Historiker sind aufgerufen, bei der Auswertung zu helfen.

Von Gabi Biesinger, ARD-Hörfunkstudio London

Eigentlich sollten in den offiziellen Fronttagebüchern der Britischen Armee schlichte Fakten über Angriffe, Opferzahlen oder die Nachschubsituation festgehalten werden. Aber die Kommandeure, die sie führten, schilderten auch immer wieder deprimierende persönliche Eindrücke. "Ich sitze vor unserem Hauptquartier im Schützengraben in der Sonne. Alles sollte friedlich sein, aber in Wirklichkeit ist es jenseits jeder Beschreibung: Arme Kerle liegen totgeschossen in der Gegend verstreut", heißt es in einem Eintrag.

17 Millionen Menschen kamen im ersten Weltkrieg ums Leben.
"Das echte Rohmaterial für unser Kriegsverständnis"

Bisher lagerten die Aufzeichnungen von vor 100 Jahren in Kisten im Nationalarchiv in Kew im Süden Londons, ab und zu recherchierte ein Historiker darin. Im vergangenen Jahr begannen ehrenamtliche Helfer damit, die 1,5 Millionen Dokumente einzuscannen, damit sie im Internet künftig öffentlich zugänglich sein können. Ein Fünftel der 2000 Tagebücher sind schon bearbeitet worden.

Die Veröffentlichung ist ein wichtiger Schritt, um den Menschen heute den Krieg vor einem Jahrhundert näher zu bringen: Die Tagebücher seien "das echte Rohmaterial für unser Verständnis vom Ersten Weltkrieg", erklärt der Kriegshistoriker Andrew Robertshaw. Die Aufzeichnungen seien "etwas völlig anderes, als wenn jemand später ein Buch über den Krieg schreibt. Das macht das Material so wertvoll."

Briten stellen Ersten Weltkrieg ins Internet
G. Biesinger, ARD-Hörfunkstudio London
22.01.2014 11:54 Uhr
Download der Audiodatei
Enkel und Urenkel sollen Wissenslücken füllen

Interessierte in aller Welt haben jetzt nicht nur die Möglichkeit, die alten Dokumente zu lesen oder anzuschauen. Sie sollen die Schilderungen kommentieren und mithelfen, ein vollständigeres Bild über die Geschichte des Ersten Weltkriegs zu formen.

"Operation War Diary - Unternehmen Kriegstagebuch" nennen Nationalarchiv und Imperial War Museum die Bürgerbeteiligung im Netz. Mit Familiengeschichten oder historischen Fotos sollen Enkel, Urenkel oder Ururenkel die vielen Wissenslücken füllen, die es über den Krieg noch gibt. "Wir sind auf diese Mithilfe angewiesen", sagt Luke Smith vom Imperial War Museum. Die Menschen, die sich beteiligten, lernten nicht nur aus den Tagebüchern. Sie steuerten etwas zum historischen Vermächtnis dieses Kriegs Hundert Jahre später bei."

Homepage der "Operation War Diary" (englisch)
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Die letzten stummen Zeugen des "Great War"

Nick Barret ist der Aufforderung schon gefolgt, eine persönliche Geschichte beizusteuern. Auf der Internetseite des Nationalarchivs schildert er - ergänzend zu einem Dokument, das seinen Onkel Ernest erwähnt, der 1917 bei der Infanterie diente - den Werdegang seines Angehörigen: Ernest wurde als Spion enttarnt und nahm sich in den 1930er-Jahren das Leben.

Frontberichte online: Internetauftritt der "Operation War Diary"
Neben dem Grauen in nackten Zahlen stößt man bei den Tagebucheinträgen immer wieder auch auf Passagen, die erstaunlich offen den Krieg in Frage stellen: "Überall die unbarmherzigen Spuren der Schlachten. Wer die Fehler gemacht hat, die zu diesem Krieg führten, muss sich in einem anderen Leben dafür verantworten." - Eine vornehme zeitgenössische Umschreibung für: Wer diesen Krieg angezettelt hat, der soll in der Hölle schmoren.

Die Tagebücher sind in Großbritannien fortan die letzten stummen Zeugen des Ersten Weltkriegs, den die Briten "The Great War" nennen. "Great" nicht im Sinne von großartig, sondern von verheerend: Großbritannien hatte im Ersten Weltkrieg doppelt so viele Opfer zu beklagen wie im Zweiten. Der letzte Soldat, der auf britischer Seite im Ersten Weltkrieg kämpfte, ist 2009 im Alter von 111 Jahren gestorben.

Dieser Beitrag lief am 22. Januar 2014 um 15:19 Uhr im Deutschlandradio Wissen.
Stand: 22.01.2014 15:01 Uhr

Mehr zu diesem Thema:
ARD.de-Spezial zum Beginn des Ersten Weltkriegs
Homepage der "Operation War Diary" (englisch)
Briten stellen Ersten Weltkrieg ins Internet, G. Biesinger, ARD-Hörfunkstudio London | audio
Weltatlas | Großbritannien

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