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 Der Strandräuber zog wieder los

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Avatar  Der Strandräuber zog wieder los  (Gelesen 516 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
13. September 2012, um 21:52:41 Uhr

... und sein Chronist berichtet:

Letzten Samstag war mal wieder typisches Wochenendwetter: Mal regnete es mehr, mal weniger, mal auch gar nicht. Schlecht für die Gartenarbeit, noch schlechter für den gewöhnlichen Ostseeurlauber, aber umso besser für den berüchtigten Strandräuber.
Nach der guten Beute kürzlich gab es für dessen bessere Hälfte gar kein Problem, ihm den vollgetankten Wagen für die Flucht aus Reichweite der Gartenarbeit bereitzustellen, um den Coup zu wiederholen.
Dieses Mal hatte der Strandräuber sich ein Stück Ostseestrand weiter westlich ausgeguckt, welches er von wertlosen Euros befreien wollte. Die Anreise verlief ohne Zwischenfälle, und einen knappen Kilometer vor dem begehrten Strand erspähte er ein Maislabyrinth. Selbiges war eigentlich nicht wichtig (denn ein echter Strandräuber versteckt sich nicht), aber es war scheinbar die einzige dem Strandräuber bekannte Möglichkeit, sein Fahrzeug ohne zusätzliche Zölle für die gemeinen Parkplatzräuber unterzubringen.
Kurz entschlossen stellte er die Kiste ab, griff sich sein Zeug und marschierte los. Prompt begann es noch mal kräftig zu gießen, glücklicherweise nur wenige Minuten lang. Die örtliche Bevölkerung hatte netterweise gleich dafür gesorgt, dass der Strandräuber nicht hungern und darben musste, erstreckte sich doch entlang des Fußwegs eine Nahrungsquelle in Form früchtetragender Birnenbäume.
Schließlich am Strand angekommen (wo der Kurtaxeinnehmer sich auch ins Trockene geflüchtet hatte und der Strandräuber mithin ungeflöht durchschlüpfte), nahm er die Waffe in Anschlag und erbeutete auch sofort mit dem ersten Schwenk den ersten Euro. So durfte das gern weitergehen. Nach all den Regengüssen kam ausgerechnet jetzt die Sonne heraus, und mit ihr die ersten neugierigen Urlauber. Sie sahen dem Strandräuber interessiert beim Beutemachen und bei der Müllbeseitigung zu. Eine rote Schippe wanderte folgerichtig gleich in die Hände des Schatzsuchernachwuchses in Gestalt einer schüchternen jungen Dame.
Am westlichen Rande des Strandbereichs kehrte er um und bewegte sich in Richtung der Seebrücke. Bis dahin war alles gut, ca. 15 Euro Stundendurchschnitt in den ersten zwei Stunden! Doch nun kam die Sonne voll heraus und der Strandräuber geriet ins Schwitzen. Nicht nur von der Arbeit, sondern auch von den dicht gedrängt auf der Seebrücke stehenden Beobachtern. Und natürlich hatten sich grade hier die Münzen hier, schüchtern wie sie waren, zurückgezogen und den Schnapsdeckeln und Kronkorken das Feld überlassen. Also war nicht mal Prahlen möglich ...
Je weiter östlich der Strandräuber vordrang, desto ärmer wurde die Gegend - typisches Ost-West-Gefälle halt. Es gab auch kaum einen Unterschied zwischen Strandkorbzone und normalem Strand, beide Bereiche waren gleichermaßen arm und lieferten häufiger Deckel verschiedener Flaschen als die ersehnten runden Scheiben. Doch kurz vor dem Wenden ergab es sich, dass der Strandräuber mal wieder lustlos an einem Signal herumstocherte, welches vom Leitwert in den hohen 90ern her eigentlich nur einen weiteren Flaschendeckel versprach. Doch siehe da, es war ein Ring - und was für einer! Aus dem hätte man getrost 5 Ringe anfertigen können, ohne dass sie zierlich gewesen wären. Wie die Waage schließlich bestätigte, hielt der Strandräuber hier über 15 Gramm 925er Silber in der Hand.
Wahrhaft fette Beute!
Wie üblich wurde beim Rückweg die Sonde immer schwerer, doch diesmal hielt der Strandräuber die vollen 6 Stunden (abzüglich einer kurzen Rast zum Birnenverzehr) durch, ohne zu wechseln. Ein paar Fahrzeuge und nochmals eine rote Schippe erblickten wieder das Tageslicht. Interessant war allerdings der Hering, den zwar der Strandräuber selbst wahrnahm, sein bevorzugtes Strandprogramm aber nicht! Trotz Eisenlautstärke 3 und Disk zwischen 0,6 und 6 bei 270er Frequenz für Ton 1 gab der DEUS keinen Laut von sich. Da muss der Strandräuber definitiv noch mal nachforschen, auch wenn er von diesen Heringen aus den vergangenen Jahren genügend herumliegen hat.
Im Dunkel marschierte er zurück zu seinem Fahrzeug, welches tatsächlich noch da stand, wo er es verlassen hatte. Kein Ticket wegen ungebührlichen Parkverhaltens, also alles bestens. Selbst jene Stelle, an welcher vor 2 Jahren ein Foto des Strandräubers kostenpflichtig aufgenommen wurde, passierte er diesmal unbeschadet.
Die Beute dieses Ausflugs belief sich auf 53 Euro sowie eben diesen dicken Ring.

Doch schon kurz nach dem Wochenstart durfte der Strandräuber wieder los. Ein privater, umzäunter Campingplatzstrand an einem kleinen See, auf den er schon lange geschielt hatte, öffnete über Beziehungen einmalig seine Tore für ihn. Die Zusage für den Abend desselben Tages erhielt er vormittags, kaum war diese erteilt und die Zeit abgesprochen, begann es aus Kannen zu gießen. Natürlich, nach all diesen trockenen Wochen ausgerechnet heute! dachte sich der Strandräuber und fluchte vor sich hin. Schon durchgeweicht vom Ritt mit dem Drahtesel vom Bahnhof nach Hause, machte er sich dennoch auf den Weg, um die Gelegenheit zu nutzen - und fuhr mit seinem Fahrzeug den dicksten Regenwolken hinterher.
Mit seiner schnieken grünen Badehose, Sandscoop und Sonde stiefelte er um 20 Uhr ins berieselte Nass zum Nachtbaden. Schon auf dem Weg vom regengeschützten Unterstand zur Uferkante kam ihm der erste Euro unter die Spule. Im Wasser selbst erbeutete er gleich zweimal 2 Euro, danach 1 DM und 50 Cent. Dann war es finster, und nur mit Kopflicht und Sandscoop im Trüben zu fischen wurde auf Dauer anstrengend. Zumindest hatte die Bewässerung von oben aufgehört. Ein Ring, der sich erst nach mühsamer Reinigung daheim als Silber zu erkennen gab sowie einige weitere Münzen, deren Bergung jeweils mehr als 10 Ansätze des Sandscoops brauchte, ließen den Strandräuber nach etwa 50 Minuten abbrechen und sich für die restlichen knapp zwei Stunden auf das Trockene konzentrieren.
Im (nicht wirklich) trockenen Sand fanden sich 2 Euro-Dosenlaschen und 1 Euro-Kronkorken (am Leitwert - oder heißt das Leidwert? - festgemacht) zuhauf, doch eine ansprechende Menge monetärer Beifunde sorgte dafür, dass die Suche nie langweilig wurde.
Nicht ganz drei Stunden der Suche insgesamt beförderten an diesem Abend 38 Euro, 7 DM, 20 Pfennig Ost und einen Silberring in des Strandräubers Schatztruhe.

Viele Grüße vom
Hauptmann a.D.


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#1
13. September 2012, um 22:07:59 Uhr

Was für eine FETTE BEUTE!!!!!!!!!!  [applaus]und klasse Bericht!!! Danke und dies spornt mich an.....MFG Golem  Winken

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#2
13. September 2012, um 22:13:18 Uhr

schönes Taschengeld  Applaus

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