Locker bleiben. Wir kennen das doch alle selbst. Was haben wir uns noch über unsere ersten Kaliber 50 gefreut, damals...

Ich schätze mal, die wenigsten haben gleich zu Anfang Gold, Silber und Römer ausgebuddelt. (Bis auf Denni91. Was der bisher gefunden hat in nem dreiviertel Jahr sondeln, ist nicht mehr normal

)
Bei mir hat es 3 Jahre gedauert, bis ich meine erste bestimmbare Münze vor 1800 hatte. War wie ein Fluch. Kam der 1800 immer ein Stück näher...
Der erste Kaiserreich Pfennig war auch noch ein Knaller. Der 100ste... naja

Musketenkugeln? Die erste hab ich noch mit einem Aufschrei gefeiert. Jetzt könnte ich ne eigene Schiessbude aufmachen.
etc.pp.
Wobei Römer und Kelten für mich vllt. eine Ausnahme darstellen. Selbst undefinierbare. Die Zeitspanne, die die Dinger auf dem gleichen Acker lagen, ist einfach so extrem... meine erste war eine Sesterze von der Crispina, also ca. 1800 Jahre alt. Der letzte lebende Mensch, der die vor mir in der Hand hatte, war vermutlich römischer Legionär. (Lag unweit eines bekannten Kastells). Das heisst, die lag schon ca. 150 Jahre auf dem schnöden Acker 5 km von meiner Haustüre weg, als Byzantion in Konstantinopel umbenannt wurde.
Als Karl der Grosse in Poitiers gegen die Muslime kämpfte, lag sie schon 500 Jahre lang dort. Das ist eine längere Zeit als vom 30jährigen Krieg bis heute...
Als Papst Urban II. zum ersten Kreuzzug aufrief, 1095, schon fast 900 Jahre.
Als Kolumbus Amerika wiederentdeckte, schon 1300.
Und so weiter.
Das macht für mich die Sonderstellung bei römischem aus und allem, was älter als ca. 1500 Jahre ist. Da gehen die Zeitspannen einfach ins schwer vorstellbare und ich weiss mir nur noch mit so Vergleichen zu helfen. Noch extremer wird es bei 3000 Jahre alten Bronzewaffen, z.B... Die waren für die Römer schon das, was für uns heute Schwerter aus dem Hochmittelalter sind, wenn man so will.
Insofern werden selbst abgelutschte Römer und ältere Dinge für mich immer ihre Faszination behalten.
Aber natürlich kann ich auch die Enttäuschung verstehen, wenn die Dinger völlig abgelutscht sind. Wir haben auch schon völlig blanke aus dem Bode gezogen, wo sich nicht mal mehr was erahnen lässt. Meine Crispina damals war auch völlig zerfressen. Die ging gerade noch aus den Umrissen zu identifizieren. Wenn ich dann Dennis91 seine Faustina sehe, wo noch jede Prägeschwäche erkennbar ist, bin ich schon auch ein wenig traurig und enttäuscht über meine.
Fazit: Es ist also alles relativ. Was bleibt: Rausgehen, suchen, mehr finden
