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 >  Fundforen > Fundkomplexe (Moderatoren: Drusus, MichaelP) > Thema:

 Kanonenkugelfragmente und mehr

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Avatar  Kanonenkugelfragmente und mehr  (Gelesen 1445 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
04. April 2010, um 13:05:25 Uhr

Hallo Allesamt,

zur Abwechslung bin ich Napoleon mal untreu geworden und habe mich noch 100 Jahre früher auf Spuren des Spanischen Erbfolgekrieges rumgetrieben. Ziel war eigentlich, eine Kugel mit mehr als 12 Pfund zu finden, da in diesem Krieg auch noch 24-Pfünder eingesetzt wurden.

Das ist mir leider nicht wirklich gelungen. Ich habe einen Hohlkugelsplitter und - was ich bisher noch nie gefunden hatte - einen Vollkugelsplitter gefunden. Letzterer muss frontal auf harten Stein geprallt sein.

Darüber hinaus gab's noch einen Pfeifenkopf-Deckel (kann man den zeitlich einordnen?) und meine bisher schönste Schuhschnalle.

Ein "kleines" Opfer musste ich leider auch bringen. Irgendwo im Suchgebiet verlor ich meine Digitalkamera - na ja, die war schon über 6 Jahre alt, aber dennoch ärgerlich, da ich auch viele Bilder der doch über 1,5 Stunden entfernten Gegend gemacht hatte.

Viele Grüße,
Günter



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gesamt.jpg
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(versteckt)
#1
04. April 2010, um 13:40:01 Uhr

Hi Günter

Feine Schnalle. Super Wird schwierig werden den Anker zu halten.
Bruchstücke von Volleisenkugeln  Schockiert. Dürfte eigentlich gar nicht passieren, die sind doch nur außen rum gehärtet.
Die Kamera sollte sich wiederfinden lassen, für was hat man denn eine Sonde. Engel Zwinkernd

Schönen Gruß

Zeitzer Smiley

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
04. April 2010, um 14:05:47 Uhr

Geschrieben von Zitat von Zeitzer
Bruchstücke von Volleisenkugeln  Schockiert. Dürfte eigentlich gar nicht passieren, die sind doch nur außen rum gehärtet.
Die Kamera sollte sich wiederfinden lassen, für was hat man denn eine Sonde. Engel Zwinkernd

Hi Zeitzer,

ich weiß nicht, ob Kanonenkugeln um 1703/1704 schon genau gut gearbeitet wurden, wie zu den Koalitionskriegen. Aber auch da überlebt ein Kugel einen direkten Aufschlag auf Fels nicht, wie man hier sehen kann:

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://ns305180.ovh.net/~blog4eve/blogfichiers/77318/photos/11101211773182511.jpeg


(Quelle: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://pacarelics1792-1794.blog4ever.com/blog/photo-77318.html
)

Die Kamera kann ich echt abschreiben. Ich mag eigentlich nicht schon wieder 3,5 Stunden Fahrt auf mich nehmen, noch dazu, wo's heute regnet und das Ding wohl eh kaputt geht. Außerdem hab ich echt ein großes Gebiet abgegangen und dieses war nicht sonderlich übersichtlich.

Viele Grüße,
Günter


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#3
04. April 2010, um 14:59:35 Uhr

Die Schnalle würde ich 1660-1720 einordnen.Würde dann auch passen.

Gruss
Patrick

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(versteckt)Themen Schreiber
#4
04. April 2010, um 15:03:33 Uhr

Danke, Patrick - das passt wirklich perfekt. Die Substanz des Eisenteils ist übrigens noch recht gut. Ich entsalze das Ding erst mal und dann werde ich eine Elektrolyse darauf ansetzen - da das Buntmetall keine Patina hat, dürfte da eigentlich nicht viel schief gehen können.

Viele Grüße,
Günter


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#5
04. April 2010, um 16:20:00 Uhr

Der Aufprall von einer Volleisenkugel muss verheerend gewesen sein, wenn selbst die Kugel bei einem Aufschlag auf Stein kaputt geht.

Kurz vor der der Schlacht bei GG ist in Rippach der französische Marschall Bessieres von einer Kanonenkugel der Russen getroffen worden.

Überliefert ist da "Ich werde versuchen, sie heranzuholen (die französische Kavallerie), antwortete Bessieres "und sie wird genau hier sein !" und zeigte damit mit dem Daumen auf die Erde. Im selben Moment wurde eine Breitseite der Artillerie auf unsere Gruppe abgefeuert...hob ihn vom Pferde und warf ihn in seiner ganzen Länge zu Boden. Zum Beerdigen war da nicht mehr viel übrig.

Gruß

Zeitzer Smiley

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(versteckt)
#6
04. April 2010, um 16:54:39 Uhr

Hi Günter,

was den Pfeiffendeckel betrifft,schätze ich 1800-1900.Schönes Stück Super.

Gruss
Patrick

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(versteckt)Themen Schreiber
#7
04. April 2010, um 19:03:57 Uhr

Geschrieben von Zitat von Zeitzer
Der Aufprall von einer Volleisenkugel muss verheerend gewesen sein, wenn selbst die Kugel bei einem Aufschlag auf Stein kaputt geht.
Das kann man wohl sagen - siehe auch A. Dolleczek "Geschichte der österreichischen Artillerie" (Wien, 1887).

Viele Grüße,
Günter



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kugelwirkung.jpg
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(versteckt)
#8
04. April 2010, um 19:20:00 Uhr

Hi Günter

Was ich immer noch nicht verstanden hab- die Zündung der Hohlkugeln. Eine mit Schwarzpulver gefüllte Eisenkugel. Im Loch ein Holzpfropfen mit einer Zündschnur. Die hat man dann ins Rohr gestopft... Ist die Schnur vorher gezündet worden oder durch das Pulver dahinter ist die abgebrannt... Unentschlossen

Gruß

Zeitzer Smiley

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
04. April 2010, um 19:37:20 Uhr

Geschrieben von Zitat von Zeitzer
Was ich immer noch nicht verstanden hab- die Zündung der Hohlkugeln. Eine mit Schwarzpulver gefüllte Eisenkugel. Im Loch ein Holzpfropfen mit einer Zündschnur. Die hat man dann ins Rohr gestopft... Ist die Schnur vorher gezündet worden oder durch das Pulver dahinter ist die abgebrannt... Unentschlossen
Bei Mörsern wurden die Lunten mWn vor Abschuss separat angezündet, da hier das Rohr sehr kurz war. Bei Haubitzen geschah dies automatisch durch das Mündungsfeuer.

Viele Grüße,
Günter


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(versteckt)Themen Schreiber
#10
17. April 2010, um 20:58:19 Uhr

Geschrieben von Zitat von Zeitzer
Feine Schnalle. Super Wird schwierig werden den Anker zu halten.
Die Fundgegend ist ausgezeichnet. Der Eisenpart ist super erhalten.

Da ich mir nicht anders zu helfen gewusst hatte, habe ich das Ding heute mal durch die Elektrolyse gejagt. Ist normalerweise nicht meine bevorzugte Methode - schon gar nicht bei Buntmetallfunden - aber ausnahmsweise kann man das mal machen. Jetzt ist es zwar ein bisschen kraterig (sieht auf dem Makro schlimmer aus als in echt), man hat aber dafür einen guten Eindruck, wie das Stück damals vor 300 Jahren ausgesehen hat.

Viele Grüße,
Günter



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schnalle1a.jpg
schnalle2a.jpg
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#11
18. April 2010, um 16:58:08 Uhr

Uii- die Lyse greift Arsenbronze an. Schockiert Hätte ich jetzt nicht gedacht- ist scheinbar wirklich besser, die nur bei reinen Eisenfunden zu verwenden.

Gruß

Zeitzer Smiley

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(versteckt)Themen Schreiber
#12
18. April 2010, um 20:47:36 Uhr

Hi Zeitzer,

ich glaube eigentlich gar nicht, dass die Lyse wirklich die intakte Arsenbronze angegriffen hat. Es scheint mir viel mehr, dass sie die Stellen, die patiniert waren, also wo sich Bronze schon in Oxyd umgewandelt hatte, genau wie bei Eisen mitgereinigt hat. Also hier wurde praktisch entpatiniert, obwohl mir zuvor gar nicht bewusst war, dass eine Patina vorhanden ist.

Übrigens bin ich mir gar nicht so ganz sicher, ob diese Schnalle wirklich aus Arsenbronze ist, oder vielleicht sogar aus Zinn. Die hatte so einen komisch weißgelblichen partiellen Belag vor der Reinigung.

Es war ein Experiment. Das nächste Mal mach ich das doch lieber wieder rein mechanisch, auch wenn das bei so einem Fall richtig in Arbeit ausartet Zwinkernd.

Viele Grüße,
Günter


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(versteckt)
#13
19. April 2010, um 18:00:23 Uhr

Hi Günter

Ist auch komisch, das sich kein Rost vom Anker auf den Rahmen ausgebreitet hat. Bei meinen Arsenbronzeschnallen ist das meist so, der Belag dann wie angewachsen. Wie Zinn sieht das von der Patina her auch nicht aus, die ist doch ähnlich wie bei Blei. So weich wie Zinn ist, wurde das überhaupt für Schnallen verwendet. Unentschlossen  Ich gehe an so was auch nur noch mit Zahnstocher und co. ran- dauert ewig (der Anker hätte da nicht überlebt :Smiley), macht aber weniger Schaden.

Gruß

Zeitzer Smiley

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(versteckt)
#14
19. April 2010, um 18:37:56 Uhr

gut geworden die schnalle drusus Super
waere ne ueberlegung ob ich meine schnallen auch mal so behandle hab damit aber keinerlei erfahrung
nur mitm ultraschalreinigen
lg rené

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