Aber gerne Sven.Bitte schön.Das Geschehen spielte sich ca.6 Km vor meiner Haustüre ab.
Im Jahr 955 dauerten die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Magyaren und Ostfrankenreich bereits an die 60 Jahre. Im Vorjahr hatte sich zudem beim Liudolfingischen Aufstand fast der gesamte Süden des Reiches gegen Otto erhoben, was von den Magyaren zu dem bislang weitesten Zug über Bayern und Belgien bis Frankreich, zurück über Oberitalien und Kroatien genutzt wurde. Am 17. Dezember 954 hielt Otto I. einen Reichstag im thüringischen Arnstadt ab, der diesen Hauskrieg mit der förmlichen Unterwerfung Liudolfs beendete. Zudem wurde Ottos Sohn Wilhelm zum Erzbischof von Mainz gewählt. Somit waren die innenpolitischen Voraussetzungen für die kommende Auseinandersetzung mit den Ungarn geschaffen.
Im Frühjahr 955 trafen daraufhin ungarische Gesandte bei Otto ein, vorgeblich, um ihre freundschaftliche Gesinnung zu beteuern. Tatsächlich sollten sie aber wahrscheinlich seine Stärke nach dem Aufstand ausspionieren. Jedenfalls wurde kurz nach ihrer Abreise gemeldet, dass die Ungarn die Grenzen übertreten hätten und den König zur Feldschlacht forderten.
Inzwischen war der vordere Teil des Heeres auf dem Lechfeld angelangt und stand der Hauptmacht der Magyaren gegenüber.
Von dem Verlauf der eigentlichen Feldschlacht ist wenig bekannt. Eine aufmunternde Rede Ottos sowie sein Vorpreschen als Erster scheinen Fiktion zu sein. Immerhin erfahren wir aus den Quellen, dass der Bruder Bischof Ulrichs, Dietpald von Dillingen, fiel. Und auch Konrad der Rote wurde von einem Pfeil tödlich in den Hals getroffen, als er wegen der großen Hitze sein Visier zum Verschnaufen öffnete.
Insgesamt scheint es wahrscheinlich, dass Otto eine ähnliche Taktik wie sein Vater Heinrich 933 bei Riade verfolgte, um die magyarischen Reiter in Reichweite seiner Panzerreiter zu bekommen.
Am Ende der Feldschlacht befanden sich die Ungarn auf der Flucht – und zwar so zahlreich (immerhin noch etwa 20.000 Mann), dass die Augsburger zunächst von einem erneuten Angriff ausgingen, als die Reiter auf ihre Stadt zustürmten. Tatsächlich versuchten sie jedoch, auf die baierische Uferseite des Lechs zu ihrem Lager zu gelangen, das jedoch von nachfolgenden ostfränkischen Panzerreitern noch am selben Tag genommen wurde.
Andere Ungarn mit ermüdeten Pferden zogen sich in umliegende Dörfer zurück, wo sie von den deutschen Einheiten eingeschlossen und verbrannt wurden.
Wie man sieht wurde nicht zimperlich mit den Ungarn umgegangen,was nicht weiter verwundert,da ja über Jahre die Landbevölkerung immer wieder von den Ungarn auf das schlimmste mitgespielt wurde.
Die Folgen waren für die Ungarn verheerend.Für die Ungarn bewirkte der katastrophale Ausgang der Schlacht eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft. Nachdem die Klasse der Reiterkrieger empfindlich an Macht eingebüßt hatte, vermischten sich die Magyaren mehr und mehr mit den ansässigen Slawen und wurden sesshaft. Sie räumten die Gebiete im heutigen Österreich und zogen sich ins heutige Westungarn zurück. Großfürst Géza bat Otto um Missionare und entmachtete den alten Kriegeradel, die Gegenpartei der Arpaden. Sein Sohn Stephan der Heilige heiratete schließlich die bayerische Prinzessin Gisela aus dem Haus des deutschen Kaisers.
Für Otto bedeutete der Sieg auf dem Lechfeld zunächst eine Konsolidierung seiner Herrschaft. Aus Dank weihte er dem Namensheiligen des 10. Augusts, dem Heiligen Laurenz, dem er den Sieg zuschrieb, in Merseburg ein Bistum, und der heilige Laurentius/Lorenz wurde zu einem der wichtigsten und meistverehrten Heiligen im Abendland. In der Folgezeit nahm das Byzantinische Reich diplomatische Beziehungen mit den Ostfranken auf. Am 2. Februar 962 wurde Otto schließlich vom Papst in Rom zum Kaiser gekrönt. Durch die Hochzeit seines Sohnes Otto II. mit der oströmischen Prinzessin Theophanu erkannte auch der Kaiser in Konstantinopel die ostfränkische Kaiserwürde an.
Für das einfache Volk bedeutete die Schlacht auf dem Lechfeld das Ende einer Zeit, die vor allem durch ständige Einfälle der Magyaren, Wikinger und Slawen gekennzeichnet war. Nach einer Zeit, in der man in einer Naherwartung der Apokalypse lebte und die Wiederkunft Jesu für das Ende des Jahrtausends erwartete, begann eine Epoche der irdischen Zukunftserwartung.
Das in der Schlacht auf dem Lechfeld von Ottos Legio regia gezeigte Banner des Erzengels Michael und der positive Ausgang der Schlacht bewirkten, dass der Erzengel zum Schutzpatron Deutschlands wurde.
Das war die Vorgeschichte,nun zum Teil warum es die Ulrichskreuze überhaupt gibt.
Der Heilige Ulrich wurde 890 als Sohn einer in Wittislingen ansässigen Adelsfamilie geboren. Udalrich (= reich an väterlichem Erbe) erhielt seine Ausbildung in St. Gallen (Schweiz). 923 zum Bischof bestellt, leitete er 50 Jahre lang vorbildlich das Bistum Augsburg.
Seine Hauptsorge galt dem Welt- und Ordensklerus, der Gestaltung der Liturgie und den Armen. Untrennbar ist sein Name durch die Verteidigung Augsburgs gegen die Ungarn (955) mit der Reichsgeschichte verbunden. Er zählt zu den führenden deutschen Bischofsgestalten des zehnten Jahrhunderts. Im Jahre 993 wurde Ulrich, dessen Verehrung unmittelbar nach seinem Tod am 4. Juli 973 einsetzte, als erster in förmlicher Kanonisation heilig gesprochen.
Das Andenken an den großen Patron des Bistums ist bis heute lebendig im Volk verwurzelt. Die alljährliche Ulrichswoche findet einen überregionalen Anklang.
Die Legende besagt das Ulrichskreuz, das nach Überlieferung aus dem Holz des Kreuzes Christi gefertigt sein soll und Bischof Ulrich bei der Schlacht auf dem Lechfeld im Jahre 955 siegen half.
Das Ulrichskreuz-
Die wohl populärste Darstellung der Schlacht, das so genannte Ulrichskreuz von 1494, zeigt den Heiligen, wie er während eines Ausfalls von Engeln ein Kreuz überreicht bekommt. Hierbei handelt es sich um eine Gravur auf der Fassung der Kreuzreliquie von St. Ulrich und Afra durch Nikolaus Seld, die heute in der Heiltumskammer in Augsburg aufbewahrt wird. In der Form des Ordens der Crux Victorialis, der vom 16. bis zum 18. Jahrhundert an Kavalleristen verliehen wurde, zeigt das Ulrichskreuz Ulrich und Otto in der Schlacht.
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