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 Ostereier

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Avatar  Ostereier  (Gelesen 536 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
17. April 2012, um 23:41:14 Uhr

Moin moin,
ein bissel spät, aber meine Kameraausrüstung war erst jetzt wieder bereit und es fand sich etwas Zeit.
Vor und während der Osterzeit habe ich einige Sondengänge in heimischen Gefilden und in der Oberlausitz geschafft, um endlich den Winterspeck wieder etwas in die Schranken zu weisen. Bislang ohne Erfolg, aber es herrschen ja auch noch winterliche Temperaturen.
Die Funde waren so dürftig wie das Wetter, insbesondere Münzen übten sich in außerordentlicher Zurückhaltung.
Dennoch fand wieder einiges den Weg ans Tageslicht, was teilweise noch einer Identifizierung bedarf.
Beim Sondeln in Sachsen begleiteten mich am Anfang drei Rehe - nachdem ich sie das erste Mal gesehen hatte, kam ein Signal, welches nach langem Graben in typischer Konservendosensignaltiefe das Abzeichen vom 3. Sächsischen Jägertag 1928 hervorbrachte. Sie verschwanden in einem Wäldchen - ich hinterher. Auch hier kam ein brauchbares Signal, der durchgebrochene Silberring aus 835er Silber mit fehlendem Stein. Während ich noch versuchte, nach dem Stein zu fahnden, begann es aufs Heftigste zu schneien. Doch so ein echter Nordländer läßt sich ja von ein paar Schneeflocken nicht vom Sondeln vertreiben, so folgte ich also den Rehen auf den nächsten Acker, auf dem ich sie dann ein letztes Mal sah. Während zwar nicht die Welt, doch aber die Spule eine Scheibe wurde (die plötzlich geschlossene Schneedecke backte aber auch hervorragend), kam das letzte gute Nichtschrott-Signal - die von der Machart her eigentlich relativ moderne Medaille mit dem lorbeerbekrönten Haupt, ohne jegliche Beschriftung. Ich schreibe den Typen hiermit mal zur Fahndung aus - wer ist das, und wieso treibt er sich ausgerechnet auf einer Medaille rum???
Nachdem ich die Rehe dann aus dem Auge verloren hatte, kamen keine nennenswerten Funde mehr, lediglich eine der Musketenkugeln. 1 Westmark in Ostsachsen, 50 Euro-Cent, 10 DDR-Pfennig und 1 Kaiserreichspfennig, bevor dann das unvermeidliche Handy Laut gab und ich zum Abendessen heimkommandiert wurde.
Das Abzeichen vom Mecklenburgischen Kriegerverband war einer der wenigen nennenswerten Funde aus hiesigen Gefilden, genau wie das verzierte Blechstück und der Knopf.
Der mutmaßlichen Silbermünze konnte ich leider keine Identifizierung entlocken.

Doch während des Sachsenurlaubs kam auch der Strandräuber zum Zug!

Natürlich liegen Lausitz und Oberlausitz sehr nahe an Polen, also war mit endlosen Reichtümern eher nicht zu rechnen. Eines schönen und auch sonnigen Tages wurde der Strandräuber am Strand von Boxberg abgekippt und ihm eine Stunde bewilligt, die Parkgebühren wieder einzuspielen. Oh weh - riesige Bagger waren dabei, frischen Sand auf dem Strand zu verteilen und all die schönen Verluste vergangener Jahre mit mindestens 20 Zentimeter reinem Sand abzudecken. So war die Ausbeute an Kronkorken sehr mager, doch 3,10 Euro genügten schließlich den auf ein Minimum zurückgeschraubten Ansprüchen.

Sodann meinten die Angehörigen, dass am Bautzener Stausee ja auch ein Strand existieren würde, den könne der Strandräuber ja auch noch plündern. Nun denn, gesagt - getan. Kaum ausgestiegen, wurde schon erschüttert kundgetan, dass ein Teil der bisherigen Strandfläche mit Bäumen und Steinen frisch befestigt wurde und somit nicht mehr als Beutegebiet in Frage kam. Dennoch fanden sich weiter hinten noch sandige Abschnitte und Liegewiesenbereiche.
Im Verlauf einer weiteren Suchstunde konnte der Strandräuber nochmals 2,80 Euro zusammenklauben, dazu noch 20 Pfennige der DDR und einen Silberring aus 925er Silber, der sich ungehörig zwischen zahllosen Schnapsflaschenverschlüssen, Kronkorken und Ziehlaschen verborgen hatte.
Dann wollte die Familie die Heimreise antreten, und der Strandräuber hatte keine Lust, zu Fuß nachzufolgen.

Da bekanntlich aller guten Dinge drei sind, durfte der Strandräuber am Karfreitag, statt mit auf nen Berg zu klettern, am Olbersdorfer See einen letzten Versuch wagen.
Fein - Sandstrand! Auf ihn mit Gebrüll! Doch die Ergebnisse stoppten schnell jeden Enthusiasmus, nur einige 10 und 20 Centmünzen mühten sich wieder ans Licht.
Weiter oben ein Volleyballplatz - also drauf los mit Volley! Hier kamen dann wenigstens die erste Euro-Münze und einige 50er - sowie der arg demolierte Silberring auf dem Spielfeld. Silber ist Silber.
Weiter unten Wiese. Viel Schrott, in Seenähe dann doch noch etwas Schwarzgeld - ausreichend, um zumindest die 3 Euro Wintersaisonstrandräuberstundenlohn wieder zu überschreiten und mit 12,40 Euro, 50 Pfennig BRD und 20 polnischen Groszy von hinnen zu ziehen .

Viele Grüße vom
Hauptmann a.D.


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(versteckt)
#1
18. April 2012, um 00:34:30 Uhr

Tolle Geschichte Applaus

Die Funde gefallen mir,muß auch mal wieder auf Sandsuche Smiley

Gruß Marcell

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#2
18. April 2012, um 00:59:44 Uhr

Schöner Fundbericht! Die Sachen können sich sehen lassen! Glückwunsch

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#3
18. April 2012, um 17:36:21 Uhr

Hallo Hauptmann aD,
mir gefällt besonders das spitze Bleigeschoss. Was hat das denn für ein Kaliber?
Gruß
kugelhupf


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#4
18. April 2012, um 17:50:29 Uhr

Immer wieder toll deine Berichte zu lesen!  Super Auch wenn die monetäre Ausbeute zu wünschen übrig lässt, sind trotzdem ein paar schöne Funde ans Tageslicht gekommen: Abzeichen und Silberringe (schade um den fehlenden Stein  Verlegen) sind stets eine Suche wert! Freue mich schon auf deine nächsten Ausflüge! GF!!!

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#5
18. April 2012, um 18:28:03 Uhr

wieder mal ein schöner bericht, lese ich gerne von dir  Super
achja, ostern ist vorbei, kannst die funde wieder eingraben  Narr

 Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
18. April 2012, um 20:04:51 Uhr

Geschrieben von Zitat von kugelhupf
mir gefällt besonders das spitze Bleigeschoss. Was hat das denn für ein Kaliber?

9,7mm bei einer Länge von 24,5 mm.

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