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 Schlammschlacht

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Avatar  Schlammschlacht  (Gelesen 517 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
07. September 2011, um 23:33:42 Uhr

Moin,
da fand sich doch heute abend glatt noch ein Stündchen, in dem es nicht regnete und ich mich somit nochmal mit der Sonde auf einen nahegelegenen Acker stürzen konnte.
Bald schon angekommen, versuchte ich mein Tretomobil am Rand des angrenzenden Maisfelds abzustellen, doch im Bodenbereich gatschte es verdächtig. Der Blick nach unten belehrte mich, dass recht viele Stellen des Bodens unwillig wären, mein Körpergewicht zu tragen, und Schneeschuhe gehören nicht zu meiner Sondelgrundausstattung.
Irgendwie glitschte ich mich durch und wurde das Fahrrad schliesslich los (hat schon mal jemand versucht, sein Fahrrad schiebend zu sondeln?).
Zwischen Pfützen und unpassierbarem Schlamm fanden sich glücklicherweise auch noch quasi trockene Abschnitte, die kontinuierliches Voranschreiten ermöglichten, ohne gleich abzusaufen.
Das Bergen der Funde gestaltete sich schwierig, da der Boden einen ungewohnten Hang hatte, an der Schippe kleben zu bleiben. Dennoch kam einiges aus der Erde.

Ein üppig verziertes Blechbruchstück - wenn es nicht gar so dünn wäre, könnte man es für ein Besteckstielbruchstück halten.
Ein "Dingbruchstück" mit drei Löchern.
Ein muster- und schriftloser Knopf.
Ein Löffelfragment.
Ein Etwas, das wohl einen Möbelgriff darstellt.
1 Reichspfennig von 1871.
1 Reichssilberleiche! Die spärlichen erkennbaren Motivreste auf der verkohlten und verbogenen Metallscheibe (als Münze kann man das kaum mehr bezeichnen) lassen auf 5 Reichsmark von 1935 schliessen. Und die waren meines Wissens aus Silber? Warum werde ich nur immer mit solchen verstümmelten Münzen gestraft? Vom Pfluge erschlagen, von der Korrosion zerfressen, vom Feuer geschmolzen - kaum eine Folter wird ausgelassen, um sie zu entstellen, bevor ich sie retten kann.
Und schliesslich fand ich eine gar seltene Kleinmünze. Erst freute ich mich, dass sie so gut erhalten ist, dass sich die Schrift sogar lesen liess. Dann allerdings lass ich die Schrift: 5 Pfennig SPIELGELD!

Dennoch bin ich mit der Ausbeute nicht unzufrieden. Für eine Stunde im Schlamm sind 3 Münzen nicht gar so schlecht für meine Verhältnisse und der Acker wird bei der nächsten Dürre sicher mal wieder besucht werden.

Viele Grüße vom
Hauptmann a.D.


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IMG_4966.jpg
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(versteckt)
#1
08. September 2011, um 08:55:41 Uhr

von nichts kommt nichts, ist ja was bei rum gekommen Super.


gruß,                              Copper

Offline
(versteckt)
#2
08. September 2011, um 19:56:27 Uhr

Du hast Spielgeld gefunden !?  Grinsend
Das mit den 3 Löchern ist eine Messerkrone von altem Besteck,am Griff ganz hinten.  Zwinkernd

Grüße Marco

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#3
08. September 2011, um 23:20:41 Uhr

Spielgeld und angeschmolzenes Silber. Aber allemal besser als heute abend.
Die Sonne schien (auf den Mond), also beschloss ich noch mal eben schnell zum selben Acker zu radeln.
Diesmal war ich schlau - ich zog meine, wenn auch um die Waden etwas engen, Gummistiefel statt der Turnschuhe an, da der Acker nach den heutigen Regenfällen sicher noch ein wenig feuchter geworden war. (Schon auf dem Heimweg  aus dem fahrenden Zug konnte man sehen, dass die Felder immer mehr und mehr absaufen.)
Dennoch hatte ich vergessen, vor meiner Checkliste um Erfolg zu beten, was sich auch prompt rächte.
Nachdem ich einen Kilometer geradelt war, fiel mir auf, dass etwas entscheidendes fehlte: Die Ohrenschützer respektive Kopfhörer.
Aber deswegen umdrehen? Nein, dazu war ich auch zu faul. Also erstmals, seit ich den DEUS habe, mit der eingebauten Tröte in der E-Box agieren. Da es einigermaßen windstill war, sollte das auch kein großes Problem sein.
Bald kam ich am Felde an, und richtig, der Schlamm war tiefer als gestern.
Dank der Gummistiefel unbeeindruckt, zog ich dennoch bald meine Bahnen, auch wenn ich so manches mal plötzlich bis zu den Waden einsank..
Auch heute gab es Signale - nur leider alles was rund war, waren Schnapsflaschendeckel und Schrotpatronenböden, dazu die Oberteile von Tuben und Patronenhülen. Auch Dosenbleche fehlten selbstverständlich nicht, doch die Münzen waren abgetaucht. Etwas exotischer war lediglich ein stark korrodierter Autotürgriff.Da half es auch nicht, dass der PinPointer sich ohne Anstrengung bis zum Anschlag in den Schlamm stecken liess.
Lediglich zwei Plomben sorgten dafür, dass überhaupt etwas in der Fundtasche verschwinden konnte.
Da keine einzige Münze geborgen werden konnte, gabs noch eine Strafrunde an einem Spielplatz. Aber selbst dieser verweigerte die Münze des Tages. Lediglich ein Matchboxhubschrauber sorgte dafür, dass der Zwischenhalt nicht völlig umsonst war. Und zwischen den ganzen Plattenbauten war die eigebaute Tröte, die mir auf dem Acker noch leise vorgekommen war, doch ziemlich laut.
Viele Grüße vom
Hauptmann a.D.

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