Grüßt euch beisammen es ist zwar schon ein wenig her aber erzählt sei euch folgende Geschichte.Vor einiger Zeit es war im Jahr 2006 hatte ich einen interessanten Anruf von einem mir Unbekannten bekommen mit der Anfrage „ Ob ich den Schwertknauf von Sutton Hoo kennen würde „ ?
Ich bejahte dies und fragte woher er meine Nummer hatte.
Der Anrufer hatte meine Telefonnummer von einem Bekannten dem ich mal eine wikingische Einlegearbeit anfertigte.
Es lag zwar schon einige Jahre zurück aber ich erinnerte mich noch daran.
Mit diesem Hintergrund bat er mich eine Einlegearbeit für den Schwertknauf des Fundes von Sutton Hoo anzufertigen.
Er erklärte mir das vor Jahren ein Graveur ihm dieses Stück angefertigt hatte und er eher durch Zufall an meine Adresse kam.
Ich bat ihn mir dieses Stück zukommen zu lassen aber nicht auf dem Postweg - da er mir mitteilte das das Stück
aus 750/- Gelbgold bestehen würde und 50,25 gramm schwer sei.
Ein Freund von ihm überbrachte es mir dann morgens um 6.30 Uhr vor meiner Haustür.
Als ich den Knauf anschaute fiel mir als erstes die nicht vorhandene Tiefe auf die eine Einlage nahezu unmöglich macht.
Da das Original mit Almandinscheiben ausgelegt ist kam dies( wie bereits oben erwähnt )nicht in Betracht.
Abgesehen davon wäre diese Arbeit in der heutigen Zeit irrsinnig teuer.
Also liebäugelte ich mit Email - aber leider waren auch hier die Zellen nicht tief genug und vor allem nicht gleich tief sondern uneben.
Ebenfalls waren die Seitenwände nicht gerade abgestochen sondern schräg nach oben.
Gerade Abstiche und eine durchgehende Zellentiefe ist zwingend notwendig für solch eine diffizile Arbeit.
Nach genauerer Betrachtung und unter Einbezug aller Gegebenheiten nahm ich davon Abstand,da die Perlreihen auch noch
im Wege waren und beim glattfeilen des Emails vor dem letzten Glanzbrand unwiderruflich zerstört würden.
Hätte man die Perlreihen etwas tiefer angeordnet 2/10tel mm wäre es ein Versuch wert gewesen.
Kurzum habe ich dann dem Auftraggeber mitgeteilt das ich seinen Wunsch nicht erfüllen kann.
Die Nacharbeit wäre ein enormer Aufwand und recht teuer - und ich hatte schon 6 Jahre keinen Stichel mehr in der Hand.
Nun erklärte er mir das er an diesem Schwert schon 10 Jahre in seiner Freizeit arbeitet und es die Krönung seines Schaffens werden sollte.
Ich merkte die Traurigkeit und fast schon die Verzweiflung in seiner Stimme.
Er sagte er habe alle Teile von der Damastklinge bis hin zu dem Knauf den ich jetzt in meinen Händen hielt.Und dies sollte nun das Finale sein.
Ich bat ihn um Bedenkzeit - meine Gefühle fuhren Achterbahn "mein Kopf sagte nein- mein Bauch ja" ! Boah wenn ich das versemmel - dann Gute Nacht !
Ich fasste den Entschluss die Sache zu Ende zu bringen - ich bin Merowech

und habe noch nie vor etwas kapituliert und eine Herausforderung war es für mich allemal.
Also die Stichel herausgekramt und angeschliffen - dabei fiel mir ein das ich mal mit einem zwei Komponenten Acryl/ Epoxydlack experimentiert hatte.
Das war die Lösung !
Ich teilte es ihm mit und er freute sich sehr als dann machte ich mich ans Werk.
Ich überarbeitete den Knauf komplett allem voran die Zellenwände und Zellentiefe.
Er bekam eine leicht Politur vorab den später wäre dies nicht mehr möglich gewesen.
Ein kleines Handicap war der in sich gespannte Knauf - dem begegnete ich in dem ich dem Lack ein Standfestigkeitslösung zufügte
das er nicht so wegfliest..
Der transparente Lack wurde von mir einmalig angemischt und ich denke ich habe den Farbton gut getroffen.
An den gekennzeichneten Stellen sieht man noch die Nacharbeiten von mir die sich aber wie gesagt über das ganze Stück ziehen.
Als ich ihm mitteilte das der Knauf fertig ist sagte er mir ich hätte ihm damit eine riesige Freude bereitet.
Wenn das Schwert komplett zusammengebaut ist geht würde es auf eine Ausstellung der Deutschen Messermacher Gilde
gehen teilte er mir mit zur der ich eingeladen wurde.
Es war mir eine Freude und eine Ehre solch einem Menschen seinen Traum zu erfüllen.
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