Hallo!
Vorwort:Nachdem mir schon so manche im Forum mit ihrem Wissen weitergeholfen haben, dachte ich, ich kann auch ein bisschen was dazu beitragen, das andere vielleicht
finden wonach sie suchen - oder wovon sie gehört haben.
Auf der Suche nach Möglichkeiten meine Funde zu entrosten wird man quasie überschwemmt mit Ideen.
Oxialsäure ist super! Quatsch nein, total aggressiv! Nichts besser als eine Elektrolyse!
Müll dann ist das Eisen kaputt. Musst vorher ohnehin Wochenland entsalzen! Aber nur mit Natriumhydroxid!
Blödsinn, nur Regenwasser genügt Anfangs! Aber jede Woche Tauschen!
Hu? Hä? Was? - ich war am Anfang etwas überfordert. Und da nichts über eigene Erfahrung geht - schnappte ich mir eines meiner UFO´s und beschloss einfach anzufangen selbst zu experimentieren!
Vielleicht hilft es den ein oder anderen Neueinsteiger bei seinen Funden - wie mans macht, oder auch nicht macht. Und vlt können ein paar "alte Hasen" ihre Meinung dazuabgeben!
Das Experiment:Objekt: UFO - vermutlich ein Teil von einem Kettenantrieb eines Landwirtschaftlichen Geräts.
Material: Eisen oder Stahl
Zustand: Rostblasen und durchgehende dicke Rostschicht
Vorreinigung: unter Leitungswasser von der Erde befreit, grob mit der Drahtbürste gebürstet. Nachdem ich damit keinen Erfolg hatte mit einem kleinen Hammer gefühlvoll
gröberen Rost abgeklopft. Danach wieder etwas mit der Bürste. Das Ergebnis seht ihr auf
Bild 1 und
Bild 2Noch am selben Tag, ohne weiteres entsalzen, spülen oder behandeln mit irgendwelchen Mitteln kam das Stück in ein Bad mit Zitronensäure.
Ich habe mich ein wenig im Internet informiert, dort wird aufwendig beschrieben das man die Zitronensäure auf konstante 50 Grad halten müsse, und den pH Wert mit weiteren Chemikalien auf einen Wert einstellen. Anderswo las ich das dies nicht notwendig sei.
Ich rühte also 350 Gramm Zitronensäure in 700ml destilliertem Wasser an. Die Box auf dem Bild ist eine handelsübliche Box aus dem Baumarkt und aus Plastik.
WICHTIG: Laut Wikipedia kann man in 1 l Wasser 750 Gramm Säure lösen bis die Lösung gesättigt ist - (das Pulver löst sich nicht mehr auf) Meine Lösung war also nicht auf höchster konzentration. Quelle: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Einlogenhttp://de.wikipedia.org/wiki/Citronens%C3%A4ure
Ich legte den Fund alleine in den Box auf den Grund und lies es Probehalber 1 Woche im Regal stehen, den Deckel nur aufgelegt. Schon kurz nach dem Einlegen stiegen kleine Bläschen vom Fundstück aus an die Oberfläche, ähnlich einem Minteral das fast "ausgeraucht" ist.
In regelmäßigen Abständen warf ich einen Blick in die Box, nach 2-3 Tagen wurde die Lösung dunkler, und immer war eine kurzlebige Blasenkrone in Form des Fundstückes an der Oberfläche zu erkennen.
Nach 5 Tagen war die Lösung schwarz, mit Grünstich an der Oberfläche und wirkte beinahe Ölig. Ich las davon, die färbung der Lösung schwächt die Wirkung der Säure allerdings nicht. Man könnte sie weiterhin verwenden.
Nach genau 7 Tagen nahm ich das Fundstück (mit Handschuhe!) aus der Lösung und wusch es unter Leitungswasser vorsichtig ab. Nachdem ich sicher war das alle Säurereste abgewaschen waren bürste ich wieder kurz mit der Drahtbürste und schoss dann die Bilder.
Bild 4 zeigt die fertige Lösung
Bild 5 zeigt die ersten Bläschen die sich an dem Metallstück bilden und aufsteigen
Bild 5 und
Bild6 zeigen die Lösung nach 7 Tagen
BIld 7 - Bild 12 zeigen den Fund, feucht nach der Reinigung.
Anmerkung: Wie auf den Bildern zu sehen, hat sich der Rost an der Unterseite (Bild 12) schlechter gelöst als an der Oberseite (Bild 10). Ich habe daraus gelernt das man das Stück in der Lösung ab und zu wenden sollte um eine gleichmäßige Reinung zu erzielen.
Schlussfolgerung: Zitronensäure ist sehr billig, und die Lösung haltbar bzw wiederverwendbar wenn man möchte. Ich hätte nicht gedacht das sich das Fundstück in einer Woche so weit selbst reinigt, ich stellte es ins Regal und habe mich abgsehen von kontrollblicken überhaupt gar nicht weiter darum gekümmert.
Die Zitronensäure lässt sich mit Spülmittel neutralisieren und problemlos in den Abfluss kippen.
Im Gegensatz zu anderen Säuren, (rein theoretisches Internet wissen) wirkt Zitronensäure sehr langsam, wer geduld hat oder Zeit ist hier gut beraten. Ich sehe auch keine Stellen an denen die Säure das Metall angegegriffen hätte - gut werden die Stellen gezeigt die der Rost angegriffen hat wie an diesem "Querbalken" auf Bild 9 zu sehen.
Mir persönlich ist aufgefallen das der Fund nun leicht Metallisch bis silber glänzt, im Internet las ich das Zitronensäure ein "Citrat" bildet, das man jedoch vom Metall leicht entfernen kann. Ich bin unschlüssig ob die Farbe bzw das silberne und rote, von der Säure kommt oder vom Fundstück selbst stammt. Es lies sich jedenfalls nicht mit der Bürste entfernen. (Nur 40sec gebürstet)
Vielleicht kann sich jemand dazu äußern der Erfahrung hat?
Für Fragen oder Anregungen bin ich gerne offen
mfg Euer
Spisi