Ich hab da ein Problem bezüglich Kanonenkugelentrostung.
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Wie konsequent geht ihr beim Rostabtragen vor?
Ich hab grade den Fall bei einem ich glaube 3 Pfünder aus dem 30Jährigen (habe bisher noch nicht gemessen).
Die Kugel war ein Wiesenfund aus ziemlich saurem Boden und nicht allzu großer Tiefe (15cm), dementsprechend rostig war sie auch und ich habe schon erwartet, dass die Erhaltung nicht sehr gut sein wird.
Ich habe sie erstmal einen Tag auf der Werkbank liegen gelassen und dann den Rost abgeklopft. Es ließ sich zunächst auch eine ziemlich homogene Schale entfernen, die durch das trocknen schon locker saß. Darunter zum Vorschein kam eine schöne runde Kugel, aber trotzdem noch mit viel Rost überzogen. Ich vermute mal, dass diese Schicht die ursprüngliche Oberfläche war. Diese Schale war wiederstandsfähiger, aber ließ sich dann doch abschlagen und das ebenfalls relativ homogen,sie saß nur auf der darunter liegenden, zumindest an vielen Stellen. (Natürlich hab ich da nicht wie ein Irrer draufrumgekloppt, sondern eigentlich nur die verbliebenen Rostblasen angedängelt). Noch als Info, warum ich mit dem Hämmerchen weiter gearbeitet habe: Es waren Einmal noch einige Rostblasen auf dieser Schicht, die als sie aufbrachen direkt in eine weitere führten, ca 1mm tiefer, dann zeigte sich, mit der Drahtbürstenbearbeitung, dass dies nicht das Metall sein konnte. Das Material war sehr weich und zeigte schnell Kratzer, wurde speckigglänzend und warf auch nach augenscheinlich sauberer Oberfläche immer noch massig Rost ab ( Muss wohl eine Rost-Magnetit-Schicht gewesen sein). Jedenfalls befand sich unter dieser Schicht eine ziemlich grobporige schwaze Oberfläche, von der ich zunächst vermutete, dass dies das Eisen sein muss.
Nun hatte ich eine rostige Kugel, von der die ursprüngliche Oberfläche nur noch eine Rost-Magnetit-Schale ohne Reinmetall war. Wirklich schön sah sie durch die Schichtwechsel nicht wirklich aus, fast wie eine schief angeschnittene Zwiebel und da habe ich versucht was zu retten ist und es mal mit glühen probiert.
So jetzt bin ich eigentlich an einem Punkt, wo ich ganz zufrieden bin. Die Schicht, von der ich zuletzt annahm, dass endlich beim Eisen angekommen bin, waren anscheinend doch nur sehr dicke Magnetitaufblühungen. Durch die Hitze haben sich darin wieder Risse gebildet und sie ließen sich relativ leicht abklopfen. Ich bin jetzt wieder bei einer ziemlich runden Kugel und ich denke, die ganzen instabilen Schichten habe ich hinter mir gelassen und befinde mich nun auf stabilem Grund.
Jetzt Frage ich euch, wie würdet ihr bei so einem schwierigen Fall vorgehen, würdet ihr konsequent alle Magnetit-Rost-Schichten entfernen und den Verlust des ursprünglichen Durchmessers in Kauf nehmen ( ich spreche hier von ca 4mm Gesamtschichtdicke) oder würdet ihr es riskieren und die ursprüngliche, aber instabile Schicht draufzulassen und so direkt konservieren.
Ich hoffe mal dass das einigermaßen verständlich geworden ist. Bilder vom zwiebeligen Zustand habe ich leider keine und die aktuelle Version muss noch fertig entrostet werden.
Danke für Anregungen
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