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 >  Sondengehen > Fundreinigung und Restauration > Thema:

 Mein Tüllenbeil und ich :)

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Avatar  Mein Tüllenbeil und ich :)  (Gelesen 4264 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
02. Juni 2024, um 18:58:15 Uhr

Hallo liebes Expert*innentum.

Jetzt habe ich nach einiger Zeit wieder mal mein Tüllenbeil zur Hand genommen,
das ich in den letzten sechs Wochen durch Wechselbäder von destilliertem Wasser,
Natronlauge, Zitrionensäure (nur wenige Stunden), immer wieder destilliertem Wasser
und jetzt 50% Obstessig (2 Tage) geschickt habe. Jetzt liegt es aktuell wieder im
Wasser. Ich habe den Eindruck, dass ich peu-a-peu dem eigentlichen Kern/Form immer
näher komme, bemerke aber auch Ausbrüche an der Schneide ...

Daher die Frage: auch hier weiter "zart" vorgehen (Hämmerchen auf Verkrustungen,
Wurzelbürste bzw. sanft mit Stahlwolle), oder gleich mit Dremel drauf ?
V.a. die großen "Kies"aufbackungen wollen sich gar nicht lösen -- ich will aber auch
nicht zu sehr mit Mechanik dran, nicht dass dann noch was Großes ausbricht.
Zu was ratet ihr?

Auf Rückmeldung freut sich
der Frank aus (Unter)franken Smiley


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TB-Ausbruch.jpg
TB-Ausbruch2.jpg
TB-Flanke.jpg
TB-Kiesaufbackung.jpg
TB-Schaftung.jpg
TB-links.jpg
TB-rechts.jpg
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(versteckt)
#1
02. Juni 2024, um 19:22:46 Uhr

Ich bin aber keine Experte. Wäre das Beil mein würde ich es weiter im Essig baden. Solange bis der Rost sich leicht lösen lässt mit der Drahtbürste oder Dremel.. Ich mache das immer unter warmen Wasser. Ausbrüche wird es geben, das wird sich vermutlich nicht vermeiden lassen. Wichtig ist nach dem Essigbad das Teil unbedingt im Backofen unter voller Leistung 30-60 min. lang aufheizen. Ich mache das seit Jahrzehnten so und habe bis jetzt kein Nachrosten.
Nach dem Abkühlen nochmals gut entrosten (Flugrost). Entfetten und mit stark verdünnten Offenlack lackieren und mit Zapon Klarlack versiegeln.

Diese Art der Reinigung ist aber sehr umstritten und einige aus dem Forum würden nie so vorgehen.

Gruss John


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IMG-20230819-WA0011.jpg
IMG-20230819-WA0015.jpg

« Letzte Änderung: 02. Juni 2024, um 19:27:49 Uhr von (versteckt) »

Als beste Antwort ausgewählt von Frank van Dice 03. Juni 2024, um 01:09:20 Uhr
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(versteckt)
#2
03. Juni 2024, um 08:24:53 Uhr

Hast den im Wasser gefunden, Frank? Sieht stark danach aus...

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
03. Juni 2024, um 09:10:52 Uhr

Nein, tatsächlich unter einer Baumwurzel. Du meinst wegen der Kies"aufbackungen"? Die sind in dem Waldstück (dort habe ich auch die Bauernwehr gefunden) irgendwie typisch. Aber eben auch sehr hartnäckig, bis jetzt konnte ich die Steinchen noch nicht lösen.

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#4
03. Juni 2024, um 09:21:18 Uhr

Genau, wegen den Kiesaufbackungen. Sieht damit nach einem Flussfund aus. Ich würde das Teil in destilliertem Wasser mit Natriumhydroxid (gibt es in der Apotheke) einlegen und erst dann restaurieren wenn ich viel mehr Erfahrung, auch mit der Lyse, hätte. Am Ende restaurierst du es jetzt kaputt und ärgerst dich dann mal später. Ging mir auch so bei einem ähnlichem Teil. Und das wäre echt schade, so oft findet man die Teile nicht. Wenn man es vorsichtig lyst sollte der Rost relativ gut abgehen. Aber dafür braucht man wie gesagt Erfahrung.

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#5
03. Juni 2024, um 13:42:03 Uhr

Wie kommt es zu dem zusammen backen von Steinen und Eisen, ältere Funde wie meinem Tüllenbeil sind
die Steine fest verwachsen, bei jüngeren Teilen zb. Wellenrandeisen aus der gleichen Ecke nicht.
Die Sichel die ich vor Zeit hier gezeigt habe, hat ebenfalls einen Steinbesatz der sich nicht lösen lässt.

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#6
04. Juni 2024, um 08:37:01 Uhr

Das kenne ich bei Erdfunden auch nicht, nur bei Wasserfunden. Keine Ahnung wie das bei Erdfunden passieren kann...

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#7
04. Juni 2024, um 13:27:34 Uhr

Vor 10 Jahren war bei solchen Funden das Entsalzen noch das Wichtigste , für jedes Jahrhundert einen Monat, da hab ich doch mein Tüllenbeil zwei Jahre entsalzen ,und monatlich immer etwas Rost beseitigt, 
Damals gab es eine Methode nach einen Dänischen Professor der glühte die Stücke , ich machte das nur bis 900  Grad, und hab bis heute keine Schäden.
MfG Smiley

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#8
04. Juni 2024, um 13:47:37 Uhr

Klar, Entsalzen ist wichtig, pro 100 Jahre einen Monat, das mache ich auch so..Hast vollkommen Recht Super

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#9
04. Juni 2024, um 14:18:54 Uhr

Glühen von Eisenfunden wird recht kontrovers behandelt, da dabei die ursprüngliche Struktur zerstört oder zumindest verändert wird.

Auch sollten die Stücke das aushalten können. Einem Freund ist dabei mal eine vierpfündige Kanonenkugel gesprungen, die evtl. zuvor schon einen Haarriss hatte.

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#10
04. Juni 2024, um 14:41:08 Uhr

Geschrieben von Zitat von Nespora
Damals gab es eine Methode nach einen Dänischen Professor der glühte die Stücke , ich machte das nur bis 900 Grad, und hab bis heute keine Schäden.
MfG Smiley


In Theorie reichen 500°C völlig aus. Die Salze haben den Siedepunkt bei etwa 450°C

Hinzugefügt 04. Juni 2024, um 14:43:16 Uhr:

Richtig
Vor allem muss die Substanz noch einigermaßen in Ordnung sein. 
Wenn bereits zu viel Metall umgesetzt wurde, zersetzt sich die erhaltenswerte Oxidschichten (Ich meine damit nicht den Rost) ebenso.

« Letzte Änderung: 04. Juni 2024, um 14:43:16 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#11
05. Juni 2024, um 12:17:07 Uhr

Beim nächsten Eisenteil werde ich mal das Entsalzen weglassen und nur das Stück auf 450 Grad erhitzen , mit nur einen Tag im Wasser als Abschluss . Parafinbad mach ich zum Schluss immer.
MfG Smiley

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#12
05. Juni 2024, um 12:42:39 Uhr

Geschrieben von Zitat von Nespora
mit nur einen Tag im Wasser als Abschluss .

Also den kannst du dir dann auch sparen. Macht das Objekt ja nur wiedrr unnötig feucht.

Übrigens haben einige Salze einen Schmelzpunkt von über 800 Grad Celsius. Ob da dann wirklich niedrigere Temperaturen reichen, um die Chloride auszutreiben? Klar, der Rost ist dann weg, aber das ist ja noch nicht alles.

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#13
05. Juni 2024, um 17:00:20 Uhr

Geschrieben von Zitat von Helikaon
Klar, Entsalzen ist wichtig, pro 100 Jahre einen Monat, das mache ich auch so..Hast vollkommen Recht Super

Habe mal ein Besonderes Stück vom Fachmann restaurieren lassen.
Die legen das Teil mit Rost und Allem ins Entsalzungsbad, wird regelmäßig gemessen auf Leitwert
vom Wasser. Wenn sich Dieser nicht mehr verändert, Sandstrahlen/Glaskugelstrahlen und dann
Konservieren.
In Diesem Fall lag das Objekt länger ohne Überzug rum ohne neuen Rost anzusetzen.
Das Thema mit Leitwertmessen verfolge ich schon länger, jedoch macht das von den Sondlern
kaum Jemand.
Gruß  Hexer

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#14
18. Juni 2024, um 10:19:17 Uhr

Ich vermute mal, die Messung hat vermutlich kaum einer auf dem Schirm und das Wasser wird daher einfach nach festem Intervall getauscht? 

Wie läuft das ab, einfach den Widerstand einer bestimmten Stecke Wasser messen?

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