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 Meinung Eisenrestauration generell

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Avatar  Meinung Eisenrestauration generell  (Gelesen 726 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
02. November 2012, um 02:03:57 Uhr

drusus hat eine wirklich sehr schöne, einleuchtende und stimmige restaurationsmethode für eisen beschrieben, nur eines stört mich gewaltig dran und das liegt sicher nicht an drusus. irgendwie hat nun jeder vor auf dem eisenobjekt, selbst auf armbrustbolzen mit dem hammer drauf rumzuklopfen. nemanichta, hier wird nix mit dem hammer bearbeitet. bei kompakten eisenklumpen wie kanonenkugeln mag das ja noch angehen, aber schon bei hufeisen ists vorbei.
eisenrestauration ist ein seeeeehr diffiziles thema und selbst die archirestauratoren haben da ihre liebe mühe damit.
eisen ist nicht gleich eisen und boden ist nicht gleich boden. ich hab armbrustbolzen aus sehr kalkhaltigem boden, da ist quasi nur flugrost drauf und nach etwas dremeln mit ner feinen drahtbürste und anschließendem wachsbad ist alles gut, rostet schon seit jahren nicht mehr nach und sehen aus wie gestern geschmiedet.
und dann gibts funde aus nem fichtenwald, da erkennst du auf anhieb nichtmal das es ein armbrustbolzen sein soll, völlig blasig und verquollen. da hilft dann nur wieder monatelanges entsalzen, wie beschrieben, aber nicht zwischendurch mit dem hammer bearbeiten, nur immerwieder dremeln und evtl. etwas schleifen mit sehr feiner körnung. hässliche löcher werden evtl. oder ganz sicher nicht ausbleiben, egal, der dreck muß raus und zum schluß kann man das wachs mit pigmenten versetzen und die löcher wieder auffüllen. trotzdem ist man manchmal nicht davor gefeit daß das teil trotzdem wieder zum rosten beginnt und man muß nacharbeiten und ganz schlimme stücke verliert man auch mal im laufe der jahre, is halt so. ich benutze viele methoden und ein allerheilmittel gibts nicht. aber hammer, batteriesäure oder ähnliches hat definitv dabei nix verloren, ausser bei kanonenkugeln evtl. ich finde es nur schrecklich, wenn leute das zeug aus dem boden ziehen und es dann einfach verkommen lassen oder es in ner 0815 methode konserviert haben wollen, hauptsache keine arbeit damit. aber das gehört nunmal zu diesem schönen hobby auch dazu, nicht nur finden sondern auch erhalten und auch das kostet zeit und geld.
ich werd in naher zukunft mal nen eigenen eisenrestaurationsthread anfangen mit beispielen vorher, währenddessen und nachher um den interessierten das ganze mal näher zu bringen, ich steh nämlich auf eisenfunde und so manches unscheinbare messerlein offenbart dann seine schmiedemarke, ich hab sogar hufeisen mit schmiedemarke.
aber wie gesagt ein sehr vielschichtiges thema ohne allerheilmittel oder einziger komplettlösung und jegliche eisenobjekte an denen man nicht hängt oder eh schon tot sind, sind dankbare übungsobjekte, dann kann man den nächsten schönen fund ordentlich restaurieren. übrigens kann man eisenobjekte, die nicht gleich restaurierte werden können/sollen hervorragend einfrieren, am besten vakuumverschlossen, aber auch so ist es besser als einfach nur rumliegen zu lassen.

beste grüße, mamue

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#1
02. November 2012, um 02:54:15 Uhr

zumindest ich erwarte deine Beiträge über altes Eisen mit großer Erwartung und Vorfreude Smiley
lg. Herb

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#2
02. November 2012, um 11:25:37 Uhr

Hast schon recht, man soll natürlich nicht mit einem schweren Hammer hirnlos überall rumklopfen. Aber ich hab auch schon mit einem leichten 100g Hammer vorsichtig Rostbeulen auf filigraneren Eisenoblekten aufgeklopft, damit man sie danach besser mittels alter Skalpelle, Dremel oder ähnlicher Hilfsmittel abtragen kann.

Es kommt immer auf das Objekt, dessen Erhaltung und dessen Verkrustung an, wie man vorgeht. Bei schön erhaltenen Bolzenspitzen aus kalkhaltigem Laubwaldboden, die nur minimale Eisenpocken aufweisen, lässt man den Hammer natürlich weg. Aber wenn die Verkrustungen dicker als das Objekt selbst sind, tut man sich ohne Hammer oftmals nur unnötig schwer.

Aber, wie gesagt, immer mit Gefühl und Hirn arbeiten!

Viele Grüße,
Günter

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#3
02. November 2012, um 11:32:43 Uhr

Mag auch brachial klingen;aber bei größeren Teilen wie z.b. Panzerkettengliedern hilft einfaches der-Witterung-aussetzen.
Ich habe ein Stück Kette seit drei Jahren im Garten liegen;durch Regen/Frost/Hitze wird nach und nach die Oxidationsschicht abgetrieben,so daß das eigentliche Metall,nur leicht flugrostig,zum Vorschein kommt.

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#4
02. November 2012, um 11:40:47 Uhr

Yo, Lucius, das klappt natürlich gut, wenn noch genug Eisensubstanz da und das Objekt groß und noch nicht sonderlich alt ist - wie Du ja schriebst.

Aber bitte nicht mit römischen Schlüsseln, MA-Armbrustbolzen etc. nachmachen! Zwinkernd

Viele Grüße,
Günter

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Verwarnt
#5
02. November 2012, um 15:31:00 Uhr

Eisen reagiert natürlich in jedem Boden anders
aber mit Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
den Restaurierungstipps von Drusus
 
auf der Seite von Canonball
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.kanonen-kugeln.de/

habe ich auch schon eine Kugel für´s Museum restauriert.
Sogar das Denkmalamt zeigte sich in Zeiten leerer Kassen begeistert. Zwinkernd
An dieser Stelle auch einmal ein Danke von mir. Super

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#6
02. November 2012, um 17:00:17 Uhr

Freut mich, dass deine Arbeit nach meinen Tipps beim Museum ankam! Smiley

Meine Hauptintention für den Thread damals war ja, dass man nicht immer gleich zu Elektrolyse oder Säure greifen soll, sondern mit etwas mehr Mühe meist deutlich schönere Ergebnisse bekommt.

Dass den Mussen selbst das Geld für Eisenrestauration fehlt, sieht man leider allzu oft. Irgendein Profirestaurator meinte mal, dass das einzige Eisenobjekt, dass es sich zu restaurieren lohne, ein Schwert sei. Dem kann ich nicht zustimmen!

Viele Grüße,
Günter

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#7
02. November 2012, um 17:17:58 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Irgendein Profirestaurator meinte mal, dass das einzige Eisenobjekt, dass es sich zu restaurieren lohne, ein Schwert sei. Dem kann ich nicht zustimmen!


Servus Drusus

nunja ich würde sagen das es eine Frage des Preises ist, was die Restauratoren dafür verlangen.
rechne mal aus was deine Arbeitszeit kosten würde, wenn du die jemanden für den Aufwand in Rechnung stellst..

lg Smiley

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#8
02. November 2012, um 17:22:52 Uhr

Geschrieben von Zitat von Herb
nunja ich würde sagen das es eine Frage des Preises ist, was die Restauratoren dafür verlangen.rechne mal aus was deine Arbeitszeit kosten würde, wenn du die jemanden für den Aufwand in Rechnung stellst..
Gut, so gesehen ist da schon was dran... allerdings reden doch die Profis immer vom geschichtlichen Wert und nicht vom materiellen, den ja nur die "bösen Sondler" im Sinn hätten. Zwinkernd

Viele Grüße,
Günter

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