[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Sondengehen > Fundreinigung und Restauration > Thema:

 Merowingische Scheiben Fibel Restauration

Gehe zu:  
Avatar  Merowingische Scheiben Fibel Restauration  (Gelesen 2486 mal) 0
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten:  1 2   Nach unten
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
16. April 2010, um 22:54:47 Uhr

Hallo zusammen,

hier zeige ich euch die Restauration einer Merowingischen Scheiben Fibel.
Bei ihr war es wie zuvor bei vielen anderen Stücken die Schwierigkeit das
Anhaften Eisen Oxid von der Patina zu trennen ohne diese zu beschädigen.

Gruß Markus



Es sind 2 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

Bitte registrieren Sie sich um sie ansehen zu können.

Scheiben Fibel Restauration 1.jpg
Scheiben Fibel Restauration 2.JPG
Offline
(versteckt)
#1
17. April 2010, um 01:04:54 Uhr

alle achtung ich  Küsschen diese zeile

Offline
(versteckt)
#2
17. April 2010, um 09:03:56 Uhr

Schönes Stück und gute Arbeit! Wie bist du vorgegangen?

Gruß


Christian

Offline
(versteckt)
#3
17. April 2010, um 12:14:47 Uhr

Geschrieben von Zitat von Markus
Bei ihr war es wie zuvor bei vielen anderen Stücken die Schwierigkeit das
Anhaften Eisen Oxid von der Patina zu trennen ohne diese zu beschädigen.
Yo, hast Du dafür einen Tipp? Ich hab hier ein Zwiebelkopffibel-Bruchstück, an dem ich dass dann mal gut üben könnte.

Derzeit verwende ich hier die Abwarten-Taktik - also abwarten, dass das Eisenoxid von selbst bröselig und lose wird, wie's es ja an der Luft gerne passiert.

Viele Grüße,
Günter

PS: wieder eine Spitzenarbeit! Ich weiß gar nicht, wo Du die viele benötigte zeit dafür hernimmst, oder zeigst Du uns gerade Deine Arbeiten der letzten 20 Jahre, wo sich jede einzelne Rastauration über Monate hinzog? Zwinkernd

PPS: nimm's mir bitte nicht übel, wenn ich nicht zu jeder Deiner aktuell vorgestellten Restaurationsarbeiten etwas schreibe, aber sei versichert, dass ich sie alle schätze.


Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#4
17. April 2010, um 12:44:06 Uhr

meine Vorgehensweise ist zum größten Teil immer die Selbe. Zuerst reinige ich das Objekt unter Wasser "Spülbecken voll warmes Wasser und einen Schuß Spüli rein um das Wasser weich zu machen".
Danach reibe ich das Objekt gut mit säure freien Öl ein, so bleibt die Patina schön geschmeidigt und zum anderen unterwandert das Öl die Verkrustung. Dann lege ich es unter dem MBS10 und Restauriere
es mit meinem umgearbeiteten Zahnartzbesteck, d.h. ich versuch zuerst das lose zügig zu entfernen danach mit viel mühe und ausdauer sehr genau die starke Verkrustung oder das Eisen Oxid ab zu hebeln.
Wenn dies alles gemacht ist, glätte ich zuerst ein mal die Patina mittel des Zahnartzbesteck und 2500 nass Schleifpapier. Danach kommt das Objekt in mein zuvor vorbereiten Wachs Bad dort koch ich es
so lange ein bis keine Blasen mehr aufsteigen dann ist das zuvor aufgetragene Öl ab und die Restliche Feuchtigkeit raus. Danach hole ich es aus dem Wachs Bad raus und  Poliere den Überschuß vom
Wachs ab und betrachte das ganze nochmal unter dem MBS10. Wenn mir dann große fehl Stellen auf Fallen kaschiere ich sie mit von mir dazu eingefärbten Wachs, ganz große Stellen werden vor dem
Wachs Bad neu Patiniert und sind nach dem Bad kaum noch zu erkennen.

Die meisten gezeigten Objekte sind schon seit längerer Zeit von mir Restauriert worden. Ich wollte euch nur mal einen groben einblick in meine Arbeit gewähren.
Viele andere sachen kann ich euch nicht zeigen da ich nicht von allem Bilder gemacht habe und zum anderen weils nicht die Leute es wollen von denen die Objekte sind.


Offline
(versteckt)
#5
17. April 2010, um 12:48:47 Uhr

Hallo Markus,

vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Smiley

Klar, wenn Du für Deine Arbeit bezahlt wirst, kann man schon etwas Zeit investieren. Ich müsste das ja rein privat für mich zusätzlich zu meinem Job, Nebenjob und anderen Hobbys machen Zwinkernd.

Viele Grüße,
Günter


Offline
(versteckt)
#6
17. April 2010, um 12:58:43 Uhr

Danke schön.
Wenn du die Teile wachst und vorher nicht entfettest (entölst), geht dann nicht das wachs kaputt? Welches säurefreie Öl nimmst du?

Gruß


Christian

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#7
17. April 2010, um 13:04:00 Uhr

Geschrieben von Zitat von h.ato
Danke schön.
Wenn du die Teile wachst und vorher nicht entfettest (entölst), geht dann nicht das wachs kaputt? Welches säurefreie Öl nimmst du?

Gruß

Christian

durch das Kochen in Wachs drückt das dickere Wachs das dünner Öl und Wasser nach draußen
und versiegelt die inneren Hohlräume. Das Wasser verdunstet an der Oberfläche des Wachs Bades
das Öl Schwimmt oben auf und kann danach abgetrupft werden.


Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#8
17. April 2010, um 13:04:49 Uhr

Achso, das Öl ist Nähmaschienen Öl.

Offline
(versteckt)
#9
17. April 2010, um 13:52:47 Uhr

Danke!

Offline
(versteckt)
#10
18. April 2010, um 08:17:46 Uhr

Ich habe hier ein Projektil aus Kupfer mit Rost"anhaftungen". Der Rost ist sehr fest. Habe ich mit der Öl-Methode eine Chance den Rost weg zu bekommen? Es sieht so aus als wenn der Rost recht tief in das Kupfer eingedrungen ist. Mal angenommen, daß es sich um einen antiken Fund handeln würde, würdet ihr bei solch einer hartnäckigen Verschmutzung überhaupt versuchen den Fund zu reinigen? Ich kann mir gut vorstellen, daß bei Difizileren Teilen das Risiko für Beschädigungen zu groß ist.
Was meint Ihr?

Gruß


Christian


[ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]


Es sind 1 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

Bitte registrieren Sie sich um sie ansehen zu können.

rost 003.jpg
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#11
18. April 2010, um 09:10:35 Uhr

nach dem Bild zu Urteilen, ist dies eine Geschossspitze von einem Bordgeschütz aus dem 2 Weltkrieg.
Ich an deiner Stelle würde von sowas die Finger weg lassen da es unterschiedliche Geschosspitzen gibt
wie z.b. Sprenggeschosse.

Offline
(versteckt)
#12
18. April 2010, um 09:28:00 Uhr

Richtig - Kaliber .50 BMG. Ich habe es einem Fachmann gezeigt. Er meinte, daß es ein reines Kupfergeschoss ist, ohne irgentetwas drin. Wie ich an anderer Stelle bereits geschrieben habe, achte ich sehr auf Sicherheit. Ich habe schon genug Mist gesehen - Auch Sprengverletzungen. Aber er ist halt kein Fachmann für Restaurationen - deshalb die Frage hier.
Ich nehme es zum Üben, damit ich bei späteren Funden nichts unnötig zerstöre.

Gruß

Christian

P.S.: Du hast recht, daß es sich um ein Standartkaliber der Alleierten Flugzeugbordbewaffnung handelt aber entsprechende Machinengewehre waren auch sehr häufig auf Jeeps und auf fast jedem Panzer montiert.

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#13
18. April 2010, um 09:38:02 Uhr

ok, dann zur deiner Frage wie man den Rost runter bekommt.
Das Öl soll nur bewirken das das Objekt wärend der Bearbeitungszeit immer Feucht bleibt
der nebeneffekt ist das das Öl den leichten Schmutz unterwandert und diesen anlöst, so
hat man es mit der Reinigung einfacher. Den Rost bekommt man nur weg in dem man ihn
Stück für Stück vorsichtig abträgt. Wenn man zu forsch an die Sache geht beschädigt man
die darunter liegende Patina.

Offline
(versteckt)
#14
18. April 2010, um 09:40:52 Uhr

Dann will ich mal etwas rumprobieren. Danke schön!

Gruß

Christian

Seiten:  1 2
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor