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 Nach dem Entsalzen- wie lange Fundstücke in destiliertem/Regenwasser einlegen?

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Avatar  Nach dem Entsalzen- wie lange Fundstücke in destiliertem/Regenwasser einlegen?  (Gelesen 1327 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
12. November 2013, um 13:32:16 Uhr

Hallo, zusammen,

ich hätte da mal eine Frage an die Spezialisten: Wie lange soll ich nach einem beheiztem und umgewälztem Entsalzungsbad die Fundstücke (Kanonenkugelteil und 3-Pfünder) im destiliertem bzw. Regenwasser einlegen? Solange, bis das Wasser einen Ph-Wert von so 7,4 hat oder bis es nicht mehr trübe wird bzw. sich nicht mehr verfärbt?

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(versteckt)
#1
12. November 2013, um 13:50:33 Uhr

destiliertes Wasser macht nichts aus.
Hatte schon Sachen fast 2 Monate drinne immermal wenden und ggf mal saubermachen.
Gruß

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#2
12. November 2013, um 14:21:40 Uhr

Nach dem Entsalzen? ? ? ?

Das lagern in destilliertem Wasser dient doch dem entsalzen, und nichts anderem.
Das der Rost dabei teilweise abfällt, ist ein schöner nebeneffekt.

Faustregel ist 1 Monat pro 100Jahre Alter, also Keltischen krams gerne mal 2 jahre, ne Kanonenkugel kann nach 2-4 Monaten fertig sein, aber lieber
zu lange als zu kurz.

Ein wenig Natriumhydr. verhindert dabei das weiterrosten.

Und schön ab und zu das Wasser wechseln.

Wie habt ihr denn entsalzt?, das würde mich mal interessieren, es gibt da nicht wirklich alternativen.

Gruß Eiche



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#3
12. November 2013, um 16:06:25 Uhr

Geschrieben von Zitat von ChrisMiquel
destiliertes Wasser macht nichts aus.


Hmm, dem würd ich so nicht ganz zustimmen.
Selbst wenn der pH-Wert mittels NaOH auf ein Optimum eingestellt wird, wird das Weiterrosten nur "möglichst minimiert". Aber "möglichts minimert" ist halt nun mal nicht gestoppt. Bei einer Kanonenkugel mit großem Volumen ist das jetzt nicht so tragisch, aber bei fragilen Messern, Tüllen, Eisenfibeln etc kann dieses bisschen eben doch zuviel sein...

 Winken


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(versteckt)Themen Schreiber
#4
14. November 2013, um 11:50:03 Uhr

Hallo, 7Zeichen,

entsalzt wird ganz normal in dest. Wasser mit Natriumhydroxid und etwas Spülmittel (Ph-Wert 12-14). Mein Entsalzungsbad ist beheizt auf 37 Grad und mittels Pumpe umgewälzt. Sechs Wochen in diesem Entsalzungsbad entsprechen ca. 6 Monate in einem statischen Bad, habe ich festgestellt. Danach werden die Eisengegenstände in destilliertem Wasser eingelegt, welches ich ich auf der Heizung stehen habe und fast Täglich gewechselt. Die Funde immer mal wieder wenden und mit einen Zahnbürste abgeschrubben.
Wenn der Ph- Wert ca. bei 7,4 liegt, nehme ich die Fundstücke heraus, lasse sie trocknen und entferne dann den restlichen Rost. Nun kommen die Sachen bei ca. 230 Grad für 20 min. in den Backofen und werden dann von mir in bereits flüssiges Paraffin getaucht, welches ich dann erst auf 90 Grad abkühlen lasse, bevor ich die Gegenstände mittels Magneten z.B. entnehme.

Viele Grüße

Michael

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#5
14. November 2013, um 19:14:47 Uhr

Geschrieben von Zitat von Midas
... Danach werden die Eisengegenstände in destilliertem Wasser eingelegt, welches ich ich auf der Heizung stehen habe und fast Täglich gewechselt...

Wenn der Ph- Wert ca. bei 7,4 liegt, nehme ich die Fundstücke heraus..

Hallo Michael,
interessante Methode, dazu muss ich dich jetzt bissl mit Fragen bombadieren..  Irre

Warum legst du die Gegenstände nach der Entsalzung in pures Aqua dest.? Um das NaOH zu entfernen?
Das Eisen beginnt doch im (sauren) Aqua dest. schlagartig wieder zu rosten - zumindest meiner bisherigen Erfahrung nach...  Unentschlossen
Und warum nimmst du das Eisen bei pH 7,4 wieder heraus?


 Winken


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#6
14. November 2013, um 19:22:44 Uhr

Der Ph- Wert hat nichts mit der Entsalzung zu tun. Er sollte sogar über 11 liegen, da Eisen bei dem Wert nicht mehr rostet.

Den Stand der Entsalzung kann man nur mit einem elektrischen Spannungsmesser feststellen. Keine Salze mehr im Wasser= keine Leitfähigkeit

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#7
14. November 2013, um 19:50:36 Uhr

.... kleine/ kleinste  Partikel auf dem Eisenrelikt können ( nicht müssen )verbrennen im Backofen bei dieser hohen Temperatur . Es kann zu einem dunklen Belag - Art Russ -  auf dem Objekt kommen. Ich mach das auch mit dem Backofen, aber eben deswegen  lieber länger bei weniger hohen Temperatur, z.B. 80 Grad. Und einmal vorm Konservieren nochmal schön mit dem Dremel
abgebürstet. Na ja - viele Wege führen freilich nach Rom.

Beste Grüße
Feinder-man   Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#8
15. November 2013, um 14:24:56 Uhr

Hallo, Ratzfatz und ihr anderen:
Zu Deiner 1. Frage, Ja. Bei einem Ph-Wert von etwa 7,4 kann davon ausgegangen werden, das das Objekt neutralisiert wurde und alles Natriumhydroxyd sowie Spülmittelreste ausgewaschen wurden. Ich habe einen elektronischen Ph-Wert Messer und daher weiß ich, bei welchem Ph-Wert mein Entalzungsbad liegt, ob noch dest. Wasser oder Natriumhydroxyd hinzugefügt werden muß und wann die Objekte später neutralisiert sind.

Viele Grüße

Michael

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#9
15. November 2013, um 16:35:24 Uhr

Geschrieben von Zitat von insurgent
Der Ph- Wert hat nichts mit der Entsalzung zu tun. Er sollte sogar über 11 liegen, da Eisen bei dem Wert nicht mehr rostet.

Den Stand der Entsalzung kann man nur mit einem elektrischen Spannungsmesser feststellen. Keine Salze mehr im Wasser= keine Leitfähigkeit

Das stimmt, allerdings gibt es ein Problem:  Sobald NaOH im Wasser ist, (zur Passivierung des Eisens) lassen sich Leitwert-Instrumente nicht mehr verwenden, da  NaOH ja einen sehr guten Ionen-Leiter abgibt. das macht nur Sinn, wenn reines dest. Wasser verwendet wird. Welches ja nur eine sehr geringe elektr. Leitfähigkeit hat.(prakt. null)

Noch was: Es ist m.M.n. nicht nötig, das NaOH zu entfernen. Warum? Durch das NaOH erhält das Metall eine "alkalische Reserve", diese passiviert das Metall deutlich. D.h., das Nachrosten wird eingeschränkt.

« Letzte Änderung: 15. November 2013, um 16:40:26 Uhr von (versteckt) »

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