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 reinigen von münzen

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Avatar  reinigen von münzen  (Gelesen 6060 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
24. Mai 2010, um 08:41:57 Uhr

Der erste Versuch einer Reinigung sollte immer mit dem harmlosesten Mittel beginnen, also das einlegen in  Seifenlauge bzw. Spülmittellösung. Die Münze kann ruhig eine Zeitlang in der Lösung einweichen, danach evtl. leicht mit den Fingern abreiben und ausreichend lange mit warmem Wasser abspülen und Zewa o.Ä. Trockentupfen. (Nicht Reiben!)

Auch das  Ultraschallbad ist einen Versuch wert. Sollten diese Methoden nicht zum gewünschten Ergebnis führen probiere folgendes:

Lege die Münze kurz in ein Zitronensäurebad. Dieses kannst Du selbst anrühren aus Wasser und Zitronensäurepulver, Du kannst aber auch eine fertige Lösung aus der Plastikzitrone benutzen.

Nimm die Münze aus der Zitronensäure heraus und wende sie in auf einen Teller gestreutes Natronpulver (Natriumhydrogencarbonat). Nimm am Besten „Hausnatron von Dr. Oetker“, das hat eine feine Körnung. Du findest das i.d.R. im Backregal. Das Natronpulver neutralisiert die Zitronensäure und Du wirst einen kleinen Sprudeleffekt bemerken. Jetzt reibst Du die Münze zwischen den Fingern vorsichtig mit dem anhaftenden Natronpulver ab. Normalerweise sollte sich jetzt schon eine Verbesserung feststellen lassen.

Sollte sich der gewünschte Reinigungseffekt noch nicht eingestellt haben, drücke die Münze nocheinmal beidseitig in das Natronpulver und tauche sie mit dem anhaftenden Pulver in die Zitronensäure. Dabei kannst Du wieder den Brauseeffekt beobachten, anschließend wieder vorsichtig mit Natronpulver abreiben. So lange wiederholen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist.

WICHTIG !!!
Immer nur Münzen aus dem selben Material im selben Bad / Pulver behandeln.
Nach dieser Behandlung gut und lange mit dünnem warmen Wasserstrahl abspülen.
Danach muß die Münze gut und ausreichend lange getrocknet werden, es darf keine Feuchtigkeit auf der Münze zurückbleiben, bevor sie wieder verpackt / verkapselt wird.

Sollte diese Methode nicht helfen, gibt es als letzte Instanz nur noch das Silbertauchbad.


mfg.zenzi

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#1
19. Juni 2010, um 19:09:51 Uhr

hi Römer reinigst du auch so Huch
hans

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
19. Juni 2010, um 19:14:06 Uhr

nun ja das kommt auf den zustand an hab leztens einen schrottrömer gesehen der im zitronenbad vergessen wurde und siehe da ein kaiser wurde sichtbar

wenn sie natürlich in einem guten zustand sind gehe ich schon anders vor aber in diesem fall würd ichs auf einen versuch ankommen lassen

mfg.zenzi


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#3
20. Juni 2010, um 02:03:53 Uhr

Ich habe hierSie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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mal geschrieben, wie man eigentlich vorgehen sollte.
Bis zur Zitronensäure, stimme ich Dir zu.

Ich habe mal einen Bericht über Amerikaner gelesen, die damals im bosnisch- serbischen Krieg die alten Römer eimerweise aus dem Land geschafft haben. In eine Pfanne damit, mit dem Gasbrenner für den Straßenbau erhitzen bis sie glühen, dann ins kalte Wasser kippen. Brutal
Die Hälfte die diese Kur überlebt kann sich durchaus sehen lassen. Der Rest ist hinüber.
Patina?
In den Blumentopf damit, mit Milch gießen und ein halbes Jahr normale Zimmerpflanzen Pflege.
So werden die wieder auf alt getrimmt und in der Bucht vertickt.

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#4
05. Juli 2010, um 11:55:16 Uhr

Ich habe 4 Reichsgroschen, vermutlich aus einer Messinglegierung.
Habe es mit Ultraschall versucht (grober Dreck löst sich),
dann mit Olivenöl (1 Woche), aber so richtig schön sauber sind sie nicht geworden.

Soll ich es mal (nur) mit Zitronensäure versuchen? Ist das ein Mittel für alle Münzen oder eher nur
für bestimmte Metalle?

Habt Dank im Voraus  Smiley

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
05. Juli 2010, um 12:16:31 Uhr

die zitronensäure verwende ich in verbindung mit backpulver eigendlich meist nur bei silbermünzen oder bei schrottmünzen um vieleicht noch etwas zu erkennen


mfg.zenzi

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#6
05. Juli 2010, um 18:16:03 Uhr

Wie lange lässt man die Münzen eigentlich so im Säurebad?

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#7
05. Juli 2010, um 18:41:42 Uhr

Geschrieben von Zitat von zenzi1
die zitronensäure verwende ich in verbindung mit backpulver eigendlich meist nur bei silbermünzen oder bei schrottmünzen um vieleicht noch etwas zu erkennen
mfg.zenzi

Hi Gerhard,

ich beschäftige mich ja auch schon einige Zeit mit Münzerl  Zwinkernd
wenn's nötig sein sollte, mach ich's genau so (Citrobad & Natron), sonst nix!

Jeder kann oder soll seine Münzen wie er will, aber an meine Münzen
lass ich niemals Olivenöl, diese Mär geistert schon jahrelang im Netz
herum und findet immer wieder Anhänger.
Olivenöl hat keinerlei Reinigungswirkung und ist speziell (auch andere) für antike Münzen
völlig ungeeignet.
Für die Spanische und italienische Küche ist's natürlich vom allerfeinsten.
Wie gesagt, ein jeder wie er will!

Grüsse Walker

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#8
05. Juli 2010, um 19:39:59 Uhr

Kann ich nur bestätigen: Olivenöl hat fast keine Wirkung

« Letzte Änderung: 05. Juli 2010, um 19:49:24 Uhr von (versteckt) »

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#9
05. Juli 2010, um 21:06:33 Uhr

Also, habe gerade mal die Zitronensäure/Backpulver Lösung ausprobiert und es klappt erstaunlich gut. Reinigung ist super, allerdings habe ich auch das Gefühl, dass die Konturen der Münzprägung verschwinden. Kann zu viel bzw. zu lange Säure die Münze eher noch schädigen?

Was ist denn dann aber die schonenste und beste Reinigung
für Münzen?

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#10
05. Juli 2010, um 21:35:54 Uhr

Hi,

gerade bei Kupfermünzen kann's passieren das die erhabenen Konturen tw. weggerieben werden,
wobei die Oxydation schon ihren Beitrag dazu geleistet hat.
Das Münzerl nur kurz und unter Aufsicht einlegen, gegebenfalls öfters wiederholen!
Die schonenste und beste Reinigung kannst du dir nur selber beibringen, das sind irgendwie Erfahrungswerte,
am besten macht du selber Reinigungstests mit alten vergammelten Münzen, den Ansatz dazu
hast du ja schon!

Grüsse Walker

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#11
07. Juli 2010, um 12:50:55 Uhr

Statt der aggressiven Zitronensäure verwende ich seit Jahrzehnten Ascorbinsäure (Vitamin-C-Pulver aus der Apotheke).

Hornsilberauflagen lösen sich in 10%igem Ammoniak (Vorsicht!).

Ultraschall auf gar keinen Fall für patinierte Münzen, Billonmünzen mit Weißsiedeauflage und kristalline Silbermünzen verwenden! Die Münzoberfläche kann im schlimmsten Fall völlig zerstört werden!

Schöne dunkele Silberpatina auf antiken Silbermünzen sollte auf gar keinen Fall entfernt werden. Seit einigen Jahren reinige ich zunehmend nur noch mechanisch unter dem Stereomikroskop - auch Silber- und Billonmünzen.

« Letzte Änderung: 07. Juli 2010, um 13:00:14 Uhr von (versteckt) »

(versteckt)
#12
20. Juli 2010, um 09:43:43 Uhr

Auszug aus dem Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Numismatikforum:
von heripo, Moderator im Bereich Reinigung, Konservierungund nützliches Zubehör.

A n t i k e Münzen Reinigen !

1) Generell gilt - je weniger Du mit einer alten Münze "anstellst" desto weniger machst Du falsch !
Je nach Metall / Legierung und ihrer jahrhundertelangen "Unterbringung" wird eine Münze eine Patina ausbilden ... diese Patina ist tabu - sie sollte auf gar keinen Fall irgendwelchen chemischen oder mechanischen Tortouren unterworfen werden. Bei Silbermünzen ist sie je nach Silbergehalt meist recht dunkel und nicht "ausgehärtet" ... auch das zaponieren ist für patinierte Münzen in der Regel tabu ( da auch gar nicht erforderlich )

2) Lerne zu unterscheiden:

a) der B e l a g "auf" einer Münze - der durch Mineralisierung der Oxyde zu einer harten Patina werden kann - ist oftmals ein Gemisch aus Metalloxyden ( also Salzen ) und Schmutzpartikeln ( also Mineralstoffen aus dem Erdreich) ... beides kann sich zu einer recht harten Masse verbunden haben und unterschiedlich "dick" auf der Münze liegen und sie
quasi unansehnlich machen - hier also tritt in der Regel das "Reinigungs-
Verlangen" auf

b) patinierte Münzen mit fest anhaftenden Verschmutzungen :
Die Patina wird mit der Lupe gut als geschlossener Überzug einer Münze erkannt - wie eine "Glasur" - und trotzdem liegt darauf oftmals Schnutz (Erde / Ton ) - der ebenfalls schon mineralische Eigenschaften und Verfestigungen angenommen hat ! Man wird erst versuchen die Münze mit lauwarmer schwacher Seifenlauge und weicher Bürste zu reinigen. Bitte auf keinen Fall h e i ß e s Wasser verwenden, denn - die relativ weichen Metalle dehnen sich bei der Erwärmung aus - die mineralische Patina hingegen ist starr ... ganz feine Risse in der Patina wären die Folge und dies genügt, den Oxydationsprozess unter der Patina wieder aufleben zu lassen ! Hier wäre dann a u c h Öl (selbst Ballistol ) schädlich !

Daher auch vorsicht: ... hab z.B. in Südländern schon Münzen auf Markttischen vorgefunden, die durch Sonnenbestrahlung so heiß waren, daß man sie nicht mehr anfassen konnte! ... Sowas darf man freilich mit Münzen n i c h t machen ... gleichmässig Temperatur und nur langsamen
Temperaturwechsel ( angenommen, man müsste im Winter Münzen im Koffer transportieren ) ...

3) Salz-Oxyde ... (z.B. der sog. Grünspan ) ... können mit verdünntem
Salmiakgeist ( Apotheke ) langsam aufgelöst und entfernt werden - gilt auch für Billon-Münzen ( Vorsicht ... Nase ...) Am besten kleine Gläschen mit Verschluß ,,, Tempo-Taschentuch rein ... etwas Salmiakgeist reinleeren und Mü auf das Tempo-TT legen ... Döschen verschliessen ... kann ruhig 1 Tag drinbleiben ) da es ja nicht im Salmiak schwimmen soll!
Dann Mü mit lauwarmem wasser Spülen und gut trocknen ( Föhn - aber nicht zu heiß ). Wenn das Oxyd noch lösbar war, dann ist es - mitsamt seiner gebundenen Schmutzpartiekl - nunmehr meist aufgelöst; wenn nicht kann der Vorgang wiederholt werden. Sieht man unter der Lupe daß
das grüne "Zeugs" bereits ein kleiner Mineralstein ist ... dann nicht weitermachen ! Den kann dann nur der Fachmann unter dem Binokolar so entfernen ( mech. Präparation) , daß die Münze keinen Schaden erleidet - denn meist ist das Mineral mit dem Muttermetall verbunden - es würde - bei nichtfachmäss. Behandlung - ein Loch hinterlassen, da "ausbrechen".

4) sog. Fundmünzen.: --- Hast du Fundmünzen - z.B. Römer, 3 - 4 JH erworben, mitsamt der dazugehörigen "Fundbelagsreste" ... kannst du
eigentlich problemlos zum ( auch billigsten ) Ölivenöl greifen und diese Münzen ruhig mal ein paar Wochen in einem Glas im Öl lassen. Es geht hier nämlich nur darum, die Schmutzkruste aufzuweichen. ( Ballistol wäre hier viel zu schade ). Wenn diese Oberflächenschicht aufgeweicht ist, kann
in Seifenlauge ( Geschirrspülmittel in ca. 40 grad warmem Wasser ) mit einer alten Zahnbürste der aufgeweichte Oberflächenschmutz weggebürstet werden. Ist noch immer viel Schmutz da - Vorgang ruhig (wenn sein muß, mehrfach ) wiederholen ( ggf. auch ein paar Wochen einlagern ). Immer erst mit feiner Saufenlauge spülen und gut trocknen.

Danach lassen sich die Münzen sortieren - in die - vorstehend schon beschriebenen mit rel. guter Patina ... dann wie vorstehend behandeln.

Bei europ. Fundmünzen ( auch z.B. aus der Donautiefebene im ehem. Syrmien / heute Serbien ) mußt Du leider sehr häufig damit rechnen, daß die "saure Lehmerde" ein Aushärten der Patina nie zugelassen hat ... die ( meist grünliche ) Salzkruste ( Kupravit/Malachit) ..ist auch giftig ! ... lässt sich mit der Zeit (noch o.g. Öli-Öl-Methode ) entfernen - und dann kommt das böse Erwachen! Drunter ist oft nur noch ein total durchlöchteres Kupferblättchen auf dem so gut wie nichts mehr von einer Prägung zu erkennen ist ! ( daher rate ich - wer sich nicht auskennt - ab vom wahllosen kauf solcher Fundmünzen aus europ. feuchter Erde ).

Oftmals ist es besser, wenn Portraits und Schriften noch erkennbar ( wenngleich nur noch aus Salzen bestehend ) ... die Münze in diesem Zustand zu "konservieren" ... wer noch rankommt an alten Schreiner/Knochenleim -stark verdünnt - Münze damit tränken. hat den Vorteil, glänzt nicht wie Lack .... ansonsten "verdünnter Zappon-Mattlack" .... wobei ich hier nun aber davon ausgehe, von Fundmünzen zu sprechen, die keinen " großen Wert" mehr darstellen, sondern vielleicht vom Jungsammler / Anfänger noch als Belegstücke gerettet werden sollen.

Die "Konservierung" wähle ich dann durchaus für die gereinigten Münzen, indem ich in einem Tempo-Taschentuch eine winzigs Spur von säurefreier Vaseline verrieben habe - und damit streife ich einwenig über die Münzen - also hauch-hauch-dünn ...

Last not least.:
Und irgendwann einmal wird sich der Antikensammler ein gutes Binokular
( auch Stereomikroskop genannt -) zulegen um dann auch die "mechanische" Reinigung der Münze zu lernen. Dazu braucht man Geduld, eine ruhige Hand - und - bastlerisches Geschick
um sich "Feinstwerkzeuge" selbst herzustellen (z.B. eine Stahnadel unter dem Mikroskop umzuschleifen in eine hauchdünne Klinge; oder aus einem
Stück Rasierklinge ein flexibles Schaberchen zu machen) .... auch verschiende Hartholzstäbchen - penibel zugespitzt und in der Flamme gehärtet, vermögen unter dem Binokular den Schmutz aus Ritzen und Buchstaben rauszufuzzeln !

So - das war jetzt ein "Schnellkurs" .... noch eins.: lasst möglichst von allen sonstigen "Chemikalien" die Finger ... auch Ultraschallreiniger kann ich für antike Münzen niemals empfehlen - denkt an die Haarrisse in der Patina - leicht kann ein Stückchen Patina ausbrechen, denn der Schall kann Patina von Schmutz nicht unterscheiden !

Wenn ihr weitere Fragen habt ... ich schau als jetzt mal regelmässig hier rein!

Gruß, heripo

Offline
(versteckt)
#13
20. Juli 2010, um 20:07:56 Uhr

Hi,

diesen Beitrag hab ich schon vor einigen Jahren gelesen!
Die meisten Beiträge zeigen's wieder,
Olivenöl ist kein Reinigungsmittel, es löst nur den mechanischen Schmutz,
das kannst du mit Wasser auch  Zwinkernd
Dieses schmierige und mit der Zeit ranzige klebrige  Zeug und Münzen
passen einfach nicht zusammen.
Olivenöl ist für mich einzig und allein nur für die mediterrane Küche bestimmt  Weise
Aber wie schon gesagt,    ...jeder wie er will  Winken

Grüsse Walker

Offline
(versteckt)
#14
20. Juli 2010, um 20:52:21 Uhr

zanhpasta nehme ich manchmal zum reinigen von münzen, ist echt gut das zeug

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