Eine alte Geschichte aus dem Sommer.
Es war mal wieder einer dieser heißen Sommertage, an denen ich im Wald herumirrte. Da kam plötzlich ein Pferdegespann des Weges mit einer jungen Frau und einem sehr alten Herrn am Zügel. Beide erblickten mich in meiner verdächtigen Ausrüstung: "Na schon was gefunden?" "Nur Schrott." "Sie müssen da hinten bei der Mauer suchen." "Welche Mauer?" "Na die Mauer da hinten Wald. Die hat Hitler gebaut. (natürlich höchstpersönlich
) Sie sind doch Schatzsucher?" Da verschwand der Wagen auch schon wieder.
Die Mauer kannte ich wirklich noch nicht, obwohl ich schon hunderte Male vorbeigeradelt bin. Und tatsächlich, etwas grünlich, gut getarnt, fast 100 Meter lang und mit der Geschichte des Alten (wenn auch nur ein Fünkchen Wahrheit dahinter steckt) ein sehr spannender Sondelort. Ich stellte mir vor, die kniehohe Mauer wäre eine Stellung, hinter der Wehrmachtssoldaten den militärisch wichtigen Weg (führt zu einer Radaranlage) bewachten. Zumal es hinter der Mauer noch eine tiefe Grube (für einen Panzer oder das Kommando?) gab. Also suchte ich erstmal direkt an der Mauer entlang, da ich mir hier die meisten Soldatenfunde erhoffte (vielleicht ein weggeworfenes Feuerzeug, Abzeichen oder ähnliches). Leider kam nichts dergleichen, nicht mal Munition. An einer Stelle stieß ich auf einen kleinen Hort Glasflaschen, aber wohl eher aus DDR-Zeiten (ERWA war das ostdeutsche Maggi). Nun machte ich mich auf, das Gelände hinter der Mauer zu erkunden und stieß nach kurzer Zeit - oh Schreck - auf einen Grabstein. Keine Signale, aber wollte ich hier wirklich etwas ausgraben und die Totenruhe von jemandem stören? Wenige Zeit später wieder Grabsteine, was war hier los? Langsam leuchtete es mir ein, die Mauer gehörte zu einem kleinen verlassenen Waldfriedhof, der aber in keiner Karte eingezeichnet war.
Samstag traf ich hier den FalschenWaldemar. Er kannte den Friedhof sehr gut, meinte aber er wäre schon mehrmals abgesondelt worden.