Leitfaden Luftbildarchäologie

Hallo ihr Luftbildarchäologen,

könntet ihr vielleicht einen kleinen Leitfaden zusammenschreiben, wie man die Luftbildarchäologie richtig angeht?
Im Netz habe ich leider bisher nichts gefunden, Literatur kenne ich auch keine.
Ich habe einen Acker auf dem ein Klosrer stand, das 1525 zerstört würde.
Ein Kollege hat ein e Sonde und Lust darauf. Jetzt brauche ich nur noch Angaben wie:

- Bei welcher Frucht (Weizen, Roggen, ... ) hat es Sinn zu fotogarfieren?
- Bei welchem Fruchtstand ( Höhe, Reifegrad) hat es Sinn zu fotografieren?
- Welche Jahreszeit / welcher Monat funktioniert gut?
- Zu welcher Tageszeit / Sonnenstand ist es am idealsten?
Spielt das Wetter eine Rolle (nach Regen)?
- Sonstige Tipps und weiteres gutgehütetes Geheimwissen, das ihr bereit seid mit uns zu teilen?

Ich hoffe auf detailillierte Antworten  
Hier könnt ihr euch jetzt mal so richtig battlen  

Viele Grüße, Andi

Grüß dich Andi, bis sich die Profis zu Wort melden kannst hier ja mal stöbern..

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LG

 Battlen- was soll denn das sein 

Geschrieben von Zitat von Andi68 Battlen- was soll denn das sein

 

Gegoogelt und gefunden  

Danke.
 
Ich kann nicht leider nicht räppen    

Ich wollte Rockskas Aufruf aufnehmen
"Super Bilder Archeo... jetzt müssen wir uns täglich battlen "
Wenn es ohne diese Motivation geht ist es ja umso schöner!

Nabend Andi!

Kleine Tipps:

Je dichter der Bewuchs, desto besser ist das Erscheinungsbild. Darauf hat man natürlich keinen Einfluss, aber Mauern unter der Erde lassen sich besser bei dicht stehendem Getreide, als bei Mais, der 5cm auseinander steht, erkennen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei niedrigem Bewuchs besser erkennen kann, wo der Bewuchs durch negative oder positive Merkmale beeinflusst wird. Wenn Du mal professionelle Luftbilder von den Archis siehst, wirst Du feststellen, dass dort ebenfalls die Pflanzen oft recht klein sind und fast immer auch Wintergetreide auf dem Feld zu sehen ist.

Im Anhang habe ich mal zwei Bilder zweier Gruben hochgeladen, wo man positive Bewuchsmerkmale gut erkennen kann, da auf dem restlichen Feld die Pflanzen unfassbar schlecht wuchsen. Die Bilder wurden Ende November aufgenommen.

Gruß
Fabian

Hallo Andi,

Luftbildarchäologie ist ein sehr spannendes Thema für das ich mich auch sehr interessiere, ich könnte tagelang nur Luftbilder durchschauen, und ich stehe vor der gleichen Fragestellung wie Du.

Vorab eine allgemeine Frage: Welches System willst Du für die Luftbilder nutzen? Ich fliege (leider nur) eine Bebop 2, die macht aber bedauerlicherweise keine guten Bilder als das sie für die Luftbildarchäologie wirklich nützlich wären, vor allem nicht, wenn es nur um kleine Unterschiede geht. Der "heiße Scheiß" nach Lidar und den Schummerungsbildern sind ja auch CIR/NIR-Bilder, also Bilder am Infrarotrand die den Gesundheitszustand der Pflanzen anzeigen können. Leider sind Kameras/Kopter hierfür recht teuer.

Ich spreche einfach mal den für Luftbildarchäologie zuständigen Mitarbeiter beim Landesamt an und frage nach einem Bodendenkmal an, anhand dessen ich eine Versuchsreihe über mehrere Wochen machen kann. Leider sind "öffentlich nicht so bekannte" Bodendenkmäler sowas wie der heilige Gral und man verrät sowas extrem ungern, die Raubgräber lauern ja überall.

- Je dichter der Bewuchs, desto besser. Weizen ist gut, Mais ist schlecht
- Die Art der gesuchten Bebauung ist mitentscheidend für den Fund. Wo die Römer waren, die auch viel in Stein bauten, oder wo größere Bauwerke standen, wie ein Kloster, ist der Erfolg natürlich eher gegeben als wie zum Beispiel in meiner Gegend wo nur Bauern in Holzhütten lebten, da wird man kaum was finden.
- Die Tage der Reifung der Frucht (wo das Getreide von grün in gelb übergeht) seien wohl sehr gut, da man hier gute Unterschiede feststellen kann
- Kurz nach dem Regen (also wirklich innerhalb weniger Stunden) wenn die Erde zu trocknen beginnt kann man eventuell Unterschiede sehen
- Man kann sich leicht täuschen vor allem bei kleinen runden Strukturen wie der oben gezeigten Grube. Manche Unterschiede rühren einfach daher, dass es da eine minimale Senke gibt, wo das Wasser etwas länger stehen bleibt, etc.

Wer mehr Tipps und Hinweise hat, gerne her damit. Unten mal eine Reihe von Luftbildern einer bekannten Slawenfestung zu verschiedenen Zeiten (Dateiname gleich Datum). Da hier wie schon erwähnt nicht mit Stein gebaut wurde, sieht man leider oft nur noch Strukturen von wirklich großen Anlagen, die recht selten sind. Alle Bilder wurden im Mai/Juni gemacht.