Guten Morgen,
wieder mal sehr konstruktive Beiträge und überhaupt nicht albern.
![Frech](http://www.detektorforum.de/smf/Smileys/default/frech.gif)
Es handelt sich um den Henkelansatz von einem Rheinischen Steinzeugefäß.
Anhand der Anbringung und Ausarbeitung der Zinnklammer und der Färbung der Salzglasur würde ich in Richtung Frechen (bei Köln) tendieren. In das späte 17. oder frühe 18. Jahrhundert.
Also nichts Bierkrug, sondern schon etwas älter. Es könnte durchaus ein Henkel von einem Bartmannskrug (einfach mal googeln) sein.
Verabschiede dich bitte von dem Begriff „Steingut“ dieser ist zu ungenau und führt in den meisten Fällen eher zu Verwirrungen.
Es handelt sich hier um gänzlich gesintertes Steinzeug. Mit einer Wasseraufnahme von unter 2%. Das ist im Übrigen die genaue und rein wissenschaftliche Definition von Steinzeug. Auch Begrifflichkeiten wie Protosteinzeug und Fassteinzeug sind heute überholt. Da spricht man eher von hart gebrannter Irdenware oder klingend hart gebrannter Irdenware und dann schließlich von Steinzeug. Bei einem passenden Ton (Steinzeugton), setzt die Versinterung, also die Steinzeugbildung etwa bei einer Temperatur ab 1120 °C ein.
Wobei sich bei dieser Temperatur in einem einzigen Ofenbrand noch verschiedene Waren befinden können. Also Steinzeug und klingend hart gebrannte Irdenware. Daher kann man im Spät-Mittelalter oft nicht eindeutig sagen, um welche Ware es sich genau handelt. Da der Produktionsprozess noch nicht so reibungslos abging wie bei einem heutigen Ofenbrand. Die Genaue Warenbezeichnung zeigt sich oft erst nach einem Dünnschliff. Soll heißen, dass die Ansprache einer Ware als Steinzeug gerade in der Frühphase der Steinzeug Produktion nicht so einfach ist wie man erwarten würde.
Ups wohl etwas weit ausgeholt am frühen Morgen.
![Engel](http://www.detektorforum.de/smf/Smileys/default/angel.gif)
Dieser Beitrag und auch der aktuelle sollte eventuell von einem Mod. Mal in das Keramikforum verschoben werden.