Viele Brandenburger Kollegen kennen die einfachen Militärknöpfe des 18. Jh. zu genüge. ( siehe Bilder )
Wieweit die außerhalb Preußens verbreitet waren ist noch nicht ganz klar. Im Forum seit 2008 sind jedenfalls aus anderen Regionen die noch nicht eingestellt worden.
In der Preußischen Armee des 18. Jh. bildeten die vier Grundtypen 80 % der Infanterie Beknopfung.
Da habe ich mal etwas Geld in die Hand genommen und die Knöpfe in der Technischen Hochschule Brandenburg nach
den vorhandenen Elementen untersuchen lassen. Die chemische Analyse erfolgte bei 18 Elementen.
Das Messing besteht zu 75 % aus Kupfer und 18 % aus Zink , sowie aus Beimengungen von 4% Blei und 1 % Zinn.
Die anderen 12 Spurenelemente sind unter 0,01 %, außer Eisen und Nickel deren Anteil ist etwas höher 0,5 %. und 0,3 % . Das entstandene Messing wird als Mittelrottombak bis Hellrottombak bezeichnet.
In der ersten Hälfte des 18. Jh. konnte noch kein mineralisches Zink hergestellt werden, man verwendete Galmeierz dafür. Sollte Messing entstehen verwendete man zwei Teile Galmei und ein Teil Kupfer. Das Galmei hinterlässt sein spezifischen Fingerabdruck in der Farbe der Knöpfe. Heute sind alle Galmei Vorkommen aufgebraucht, so das diese
alten Messing Knöpfe Unikate darstellen und nicht mehr in dieser Art herzustellen sind.
O. Werner (1970) konnte nachweisen das mit dem Galmei Verfahren Messing ein Zinkanteil nur zwischen 15% und nicht höher als 28% haben kann, was hier gut passt.
Nun kommt das Besondere , Hermann Cramer (1874) schrieb ab 1702 bestand in Brandenburg über Jahrzehnte ein Einfuhrverbot von fremden Messing , es musste Alles aus eigenem Lande produziert werden. Das Galmei stammte aus
Schlesien und das Kupfer aus Rothenburg/ Saale dem letzten Zipfel des Bistums Magdeburg. Die vom König favorisierte Messinghütte für die Produktion von Rohmessing stand in Finowfurt bei Eberswalde. Alle Knopfhersteller
bezogen hierher ihr Rohmessing, so das wir von einheitlichen Bestandteilen der Preußischen Messingprodukte ausgehen können. ( Zeit - erste Hälfte 18. Jh. )
MfG
