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 >  Fundforen > Schmuck und Zierrat > Knöpfe (Moderator: Derfla) > Thema:

 75%Cu,18%Zn,4%Pb,1%Sn,

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Avatar  75%Cu,18%Zn,4%Pb,1%Sn,  (Gelesen 1298 mal) 5
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
19. Mai 2021, um 21:28:23 Uhr

Viele Brandenburger Kollegen kennen die einfachen Militärknöpfe des 18. Jh. zu genüge. ( siehe Bilder )
Wieweit die außerhalb Preußens verbreitet waren ist noch nicht ganz klar. Im Forum seit 2008 sind jedenfalls aus anderen Regionen die noch nicht eingestellt worden.
In der Preußischen Armee des 18. Jh. bildeten die vier Grundtypen 80 % der Infanterie Beknopfung.

Da habe ich mal etwas Geld in die Hand genommen und die Knöpfe in der Technischen Hochschule Brandenburg nach
den vorhandenen Elementen untersuchen lassen. Die chemische Analyse erfolgte bei 18 Elementen.
 Das Messing  besteht zu 75 % aus Kupfer und 18 % aus Zink , sowie aus Beimengungen von 4% Blei und 1 % Zinn.
Die anderen 12 Spurenelemente sind unter 0,01 %, außer Eisen und Nickel deren Anteil ist etwas höher 0,5 %. und 0,3 % . Das entstandene Messing wird als Mittelrottombak bis Hellrottombak bezeichnet.

In der ersten Hälfte des 18. Jh. konnte noch kein mineralisches Zink hergestellt werden, man verwendete Galmeierz dafür. Sollte Messing entstehen  verwendete man zwei Teile Galmei und ein Teil Kupfer. Das Galmei hinterlässt sein spezifischen Fingerabdruck in der Farbe der Knöpfe. Heute sind alle Galmei Vorkommen aufgebraucht, so das diese 
alten Messing Knöpfe Unikate darstellen und nicht mehr in dieser Art herzustellen sind.
O. Werner (1970) konnte nachweisen das mit dem Galmei Verfahren Messing ein Zinkanteil nur zwischen 15% und nicht höher als 28% haben kann, was hier gut passt.
Nun kommt das Besondere , Hermann Cramer (1874) schrieb ab 1702 bestand in Brandenburg über Jahrzehnte ein Einfuhrverbot von fremden Messing , es musste Alles aus eigenem Lande produziert werden. Das Galmei stammte aus
Schlesien und das Kupfer aus Rothenburg/ Saale dem letzten Zipfel des Bistums Magdeburg. Die vom König favorisierte Messinghütte für die Produktion von Rohmessing stand in Finowfurt bei Eberswalde. Alle Knopfhersteller
bezogen hierher ihr Rohmessing, so das wir von einheitlichen Bestandteilen der Preußischen Messingprodukte ausgehen können. ( Zeit - erste Hälfte 18. Jh. )
MfG  Smiley


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Kn. 3.jpg
Knopf 4.jpg
Knöpfe 1-4 Vs..jpg
blanker Knopf.jpg
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#1
19. Mai 2021, um 22:45:45 Uhr

Weise....Danke Jürgen,  gute Recherche und ein interessanter Bericht.  Super 
 
       Grüsse  Winken

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#2
20. Mai 2021, um 13:57:35 Uhr

Gut zu wissen, ich freue mich immer wieder, wenn ich eine besondere Variante dieses Knopfes finde.

Das Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Messingwerk Finow
ist wahrscheinlich gemeint, etwas östlich von Finowfurt.

Hier kann man noch genaueres zur Messingherstellung dort nachlesen: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
Link


Die Herkunft der Materialien wird auf S. 160 bestätigt.


Viele Grüße
Jacza

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#3
20. Mai 2021, um 18:30:55 Uhr

Danke für den ausführlichen Bericht! Super 

Michel Winken

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#4
20. Mai 2021, um 18:43:49 Uhr

Vielen Dank für Deinen Eisatz Super Sehr interessant
Beste Grüße
donner

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#5
20. Mai 2021, um 19:44:02 Uhr

Hi -wo liegen die Stücke denn so vom Durchmesser? Werde mal nach deinem interessanten Bericht meine Knopfbox durchstöbern -glaub ich habe da ähnliche.Bisher hab ich denen nie so die Aufmerksamkeit geschenkt .Grüße Dubhead[winken]

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
21. Mai 2021, um 08:39:31 Uhr

Besten Dank für die Aufmerksamkeit  Smiley
 die Knöpfe sollten um 16 mm Durchmesser  besitzen ,kleinere um
12 mm zeugen von Gamaschenknöpfe also der Anwesenheit von
Infanterie. 
Am Häufigsten müsste der Knopf auf Bild 1 die Nr.1 vorkommen, 
Gerade Schauseite mit Rille und ohne gebogener Rand sowie die
Öse mitgegossen so müssten 60% der Knöpfe aussehen.
Die Kürassiere hatten oft Knöpfe mit Wellungen und mehreren Ringen.

Interessant wäre ob in ehemaligen Preußischen Gebieten und Verbündeten 
wie  z.B. Cleve, oder Bayreuth usw. die auch auftauchen? 
Mit freundlichen Grüßen  Nespora

Offline
(versteckt)
#7
21. Mai 2021, um 20:31:21 Uhr

Geschrieben von Zitat von Nespora
Besten Dank für die Aufmerksamkeit Smiley
 die Knöpfe sollten um 16 mm Durchmesser besitzen ,kleinere um
12 mm zeugen von Gamaschenknöpfe also der Anwesenheit von
Infanterie.
Am Häufigsten müsste der Knopf auf Bild 1 die Nr.1 vorkommen,
Gerade Schauseite mit Rille und ohne gebogener Rand sowie die
Öse mitgegossen so müssten 60% der Knöpfe aussehen.
Die Kürassiere hatten oft Knöpfe mit Wellungen und mehreren Ringen.

Interessant wäre ob in ehemaligen Preußischen Gebieten und Verbündeten
wie z.B. Cleve, oder Bayreuth usw. die auch auftauchen?
Mit freundlichen Grüßen Nespora
Geschrieben von Zitat von Nespora
Besten Dank für die Aufmerksamkeit Smiley
 die Knöpfe sollten um 16 mm Durchmesser besitzen ,kleinere um
12 mm zeugen von Gamaschenknöpfe also der Anwesenheit von
Infanterie.
Am Häufigsten müsste der Knopf auf Bild 1 die Nr.1 vorkommen,
Gerade Schauseite mit Rille und ohne gebogener Rand sowie die
Öse mitgegossen so müssten 60% der Knöpfe aussehen.
Die Kürassiere hatten oft Knöpfe mit Wellungen und mehreren Ringen.

Interessant wäre ob in ehemaligen Preußischen Gebieten und Verbündeten
wie z.B. Cleve, oder Bayreuth usw. die auch auftauchen?
Mit freundlichen Grüßen Nespora



Also meine haben einen Durchmesser von 18,20 und 26mm letzterer mit gebogener Außenkante .Alle mit Rille.Fundort OWL -Grüße Dubhead[winken]

« Letzte Änderung: 21. Mai 2021, um 20:33:00 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#8
22. Mai 2021, um 07:35:08 Uhr

@ Dubhead - in der Regel gibt es natürlich auch um die 15 % an diesen Knöpfen die größer sind als 17 mm .
Vielleicht kannst du den Großen mal einstellen, bin gespannt wie da die Öse aussieht. 
MfG  Smiley

Hinzugefügt 22. Mai 2021, um 07:48:10 Uhr:

OWL  da war ja der preußische Einfluß nicht weit weg,

« Letzte Änderung: 22. Mai 2021, um 07:48:10 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#9
22. Mai 2021, um 20:19:00 Uhr

hoffe es ist ok wenn ich den hier einstelle ...hier ist der 26mm Knopf -wo saß der wohl an der Uniform?


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IMG_2526.jpg
IMG_2527.jpg
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(versteckt)Themen Schreiber
#10
22. Mai 2021, um 21:29:31 Uhr

ein schönes Exemplar des 18.Jh.,  in meiner Nummerierung ist das Knopf Nr.4,  von den Rund 75  Knöpfen der Musketiere ist der
nicht, sogar der am Dreispitz war nur 22 mm. Aber die Kürassiere die nur 6 Knöpfe hatten verwendeten gerne dann Größere. 
Deiner hat ja Rundöse entweder mitgegossen oder beim giessen dann aufgesetzt , gibt 8 Ösensorte.
Sind wohl bei dir welche aus Minden oder Ravensberg vorbeigezogen. 
MfG  Smiley

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#11
23. Mai 2021, um 07:22:41 Uhr

Danke dir! damit halten die 4 Knöpfe damit Einzug in meine Vitrine -Abteilung Militär Knöpfe Smiley
LG Dubhead[winken]

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#12
28. Mai 2021, um 08:52:59 Uhr

Laut dem Lüdenscheider Knopfbuch sollen die gewellten Knöpfe nicht nur von der Form her besonders sein, sondern auch zum berüchtigten Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
Infanterieregiment Nr. 6
gehört haben, auch als Lange Kerls bekannt. Zwinkernd

Ich hatte vor kurzem das Glück, solch einen schönen zu finden. Wobei das Wellenmuster etwas von dem im Buch abweicht.

Viele Grüße
Jacza


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preussenknopf.jpg

« Letzte Änderung: 28. Mai 2021, um 08:55:49 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#13
28. Mai 2021, um 13:22:54 Uhr

Stimmt,von diesen Knopf (Nr.52) existieren mehrere Variationen, in einem Biwak von denen,fand ich jedoch keinen Einzigen.
Von Allen etwas war dort , am meisten Kn.Nr.1 ,aber auch einige von Kn.54, der deinen von weitem ähnelt.
Da müssen wir schon in Potsdam sondeln um die Knöpfe vor 1740 von der Truppe herauszubekommen.
Friedrich II . jagte die 3600  Langen Kerls gleich nach Machtantritt in vier Teile auseinander, die hatten pathologischen Riesenwuchs und im Felde nicht zu gebrauchen. Wenn es bei denen vom Quartier auf den Exerzierplatz ging trug je ein Bediensteten das Gewehr da hin. Das Neue Regiment von Einsiedel also Reg. Nr.6 hatte dann nur noch zwei originale Kompanien und der Rest Zuteilung
von überall her. 
MfG  Smiley

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