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 >  Fundforen > Schmuck und Zierrat > Knöpfe (Moderator: Derfla) > Thema:

 Ankerknopf

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Avatar  Ankerknopf  (Gelesen 3002 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
05. Oktober 2015, um 20:49:20 Uhr

       Hallo Freunde
   im brandenburgischen tiefsten Festland, heute diesen Ankerknopf gefunden, wo sonst viele preußische Militärknöpfe um mitte
18. Jh.vorkommen aus dem Armeelager aus der Zeit.
  Meine Vermutung -  die preußische Armee verfügte über ein Ponton - Train mit 21 Pontons und einen Kapitän als Cheff
der 30 Mann starken Truppe die in Berlin garnisoniert und hier stationiert waren, Im Ernstfall sollten die vorallem die 34 Kanonen
über die Havel  oder Elbe bringen.
  Meine Frage , gehört der Knopf einem Pontonier dieser Truppe ?
    mit freundlichen Grüßen   Nespora


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#1
05. Oktober 2015, um 20:51:13 Uhr

militärisch schaut der mir nicht aus. Denke eher das sich jemand einen einfachen Scheibenknopf bissel aufgehübscht hat.

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(versteckt)
#2
05. Oktober 2015, um 20:52:22 Uhr

Für mich sieht der eher nach einem zivilen Knopf aus.
Wenn der Preußisch wäre, wär da doch bestimmt eine Krone zu sehen.

Gruß Michael

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#3
05. Oktober 2015, um 21:12:28 Uhr

Ziviler Knopf von einen Schiffer.

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(versteckt)Themen Schreiber
#4
05. Oktober 2015, um 21:50:03 Uhr

Danke Euch, ein aufgehübschter Scheibenknopf eines Schiffers  wer hat den schon Smiley

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#5
06. Oktober 2015, um 14:05:04 Uhr

So sicher bin ich mir das aber nicht.
Der Knopf sieht nämlich aus wie ein russischer Uniformknopf aus der Zeit der Koalitionskriege.
Und die Russen waren in den Koalitionskriegen auch an diesen Flüssen.

Könnte also durchaus auch ein Knopf der russischen Pontoniere sein.
Da muss ich jetzt aber erstmal meine Bücher wälzen und schauen ob da irgendwo was über die Knöpfe dieser Waffengattung zu finden ist.

Allerdings wäre es auch möglich, dass mal ein ziviler Schiffer einen alte russischen Uniformmantel irgendwo her bekommen hat und dann die Knöpfe daran selbst verziert hat.
Vielleicht hat er ihn sogar als Lohn für geleistete Schifferdienste von den Russen bekommen. Oder er hat ihn mal einem russischen Gefallenen abgenommen.
Da die russischen Wollmäntel damals sehr gute Qualität hatten und schön warm hielten kann ich mir das durchaus gut vorstellen. Gute militärische Kleidung war ja in vielen Zeiten eine beliebte (und oft auch billige) Arbeitskleidung, siehe die BW-Klamotten in der heutigen Zeit.

Servus
Rizzo

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
06. Oktober 2015, um 19:41:04 Uhr

Na das wird ja spannend, Danke Dir,
Ja bei uns im Fläming kämpften von März bis August 1813 zeitweise russische Kosaken vom Graf Wittgenstein  und General 
Tschernyschow, mal sehen aus was für Truppen die Kosaken bestanden, ich melde mich.

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#7
06. Oktober 2015, um 19:57:51 Uhr

Da brauchst du nicht weiter recherchieren, es bleibt ein ziviler Knopf eines Schiffers.
Die findet man überall in Brandenburg.

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#8
07. Oktober 2015, um 13:12:21 Uhr

@ Büffel - da würde ich gerne Bilder dazu sehen.
Hast du solche Knöpfe ? Dann stell doch bitte hier mal Bilder davon ein.
Ich beschäftige mich nämlich schon lange mit Knöpfen, aber das ist der erste dieser Art den ich seh.

Hab jetzt meine Bücher zu den Russen durch und da findet sich nirgends irgendwas über ein Pontonierkorps oder dergleichen. Bei denen haben diesen "Job" wohl die einfachen Infanteristen ausgeübt, wahrscheinlich welchen mit spezieller Pionier Ausbildung (ähnlich den Sappeuren bei den Infanterieregimentern).
Aber diese haben nicht den Anker als Truppengattungssymbol, sondern Äxte oder Helm mit Harnisch.

Darum bin ich auch der Meinung, dass der nicht auf Grund militärischer Verwendung diese Ankerverzierung hat, sondern auf Grund der Verwendung eines zivilen Schiffers.
Allerdings ist der Knopf selbst mal ein Uniformknopf der Russen während der Koalitionskriege (1792-1815) gewesen und hat dann seine Verwendung im zivilen Bereich gefunden.

Das ist gar nicht unüblich in Gegenden wo mal gekämpft wurde. Die Zivilisten hatten da die Aufgabe hinterher das Schlachtfeld aufzuräumen, also die Verwundeten zu bergen und Toten zu bestatten etc.
Da war genug Gelegenheit sich Militärklamotten anzueignen und das wurde auch gemacht was einige historische Quellen belegen. Kleidung und auch Schuhe kosteten auch damals schon was und wenn man an die umsonst ran kam, dann hat man das genutzt. Moralische Bedenken gab es damals weniger und denen hat auch selten gegraust vor den Klamotten eines Toten. Außerdem konnte man die zur Not auch immer noch an einen Lumpensammler weiterverkaufen.
Außerdem haben die Knopfhersteller damals nicht nur für's Militär ihre Knöpfe produziert, sondern auch Knöpfe für zivile Kleidung gefertigt. Das Militär braucht nämlich nur zu Kriegszeiten vermehrt neue Uniformknöpfe, sonst war bei denen eher lang nix verdient.
Aber ein Markt für zivile Kleidung war immer gegeben, egal ob Krieg oder Frieden.
Und diese ganz einfachen glatten Messingknöfe liessen sich einfach herstellen und gut weiterverkaufen, denn die konnte man so gut wie überall annähen und eben auch nach Lust und Laune verzieren, indem man einfach was eingraviert hat.

 Winken

« Letzte Änderung: 07. Oktober 2015, um 13:18:09 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
12. Oktober 2015, um 20:29:35 Uhr

Hallo Büffel , hallo Freunde  beim nachkramen werdet ihr sicher festgestellt haben  das vielleicht jeder Ankerknopf anders aussieht ?
Heute auf gleichem Feld diesen  vielleicht" Gärtnerknopf " gefunden , schön war 18. Jh.

  MfG Nespora


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#10
12. Oktober 2015, um 23:01:44 Uhr

Hi

Ja, der dürfte aus dem 18. Jh sein.  Super

 Winken

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#11
13. Oktober 2015, um 18:14:57 Uhr

Das ist ganz sicher ein ziviler Knopf mit diesem Anker und zwar von einem Binnenschiffer als sog. Zunftknopf. Dieser datiert ins 18.Jhd. und ist ausnahmsweise aus Messing graviert mit dieser Stegöse. Da Brandenburg mit vielen Seen und auch Kanälen miteinander verbunden ist, so war dort die Binnenschifferei sehr ausgeprägt. Ein weiterer Knopf wurde hier schon mal aus Brandenburg mit dem Anker vorgestellt und dort wo er gefunden wurde waren viele Ziegeleien. Von dort wurden dann die Ziegel per Binnenschiff nach Berlin, das im 19.Jhd. einen unglaublichen Bauboom erlabt hatte, transportiert.
Derfla  Winken

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#12
13. Oktober 2015, um 21:38:18 Uhr

Hier noch Bilder von russischen Uniformknöpfen und deren Rückseiten.
Der Linke ist vom Schlachtfeld in Dürnstein 1805 und der Rechte ist von der Beresina 1812
Das letzte Bild zeigt wie schnell aus einem russischen Uniformknopf ein ziviler Schifferknopf wird. (und dass ich mir "das nicht aus den Finger gesaugt habe" mit dem Russenknopf).

 Winken 


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Russen 003.jpg
Russen 004.jpg
Russen 005.jpg
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#13
12. Juni 2020, um 11:44:29 Uhr

...@ Rizzo  

        ...@ Nespora

       ...der Beitrag ist nicht mehr aktuell, aber trotzdem möchte ich meinen Senf dazugeben. 
       Nur 2 Bilder von einem russ. Marineknopf um 1830-50 nach m.E. , vielleicht passt der ja
       zu[weise]r Top-Recherche von Rizzo.

       Grüsse  Winken

Hinzugefügt 12. Juni 2020, um 11:45:34 Uhr:

Weise ...

Hinzugefügt 12. Juni 2020, um 11:51:45 Uhr:

Weise ...hier der Link : Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.detektorforum.de/smf/knopfe/ankerknopf-t94230.0.html;msg966448#msg966448



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« Letzte Änderung: 12. Juni 2020, um 11:51:45 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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(versteckt)Themen Schreiber
#14
12. Juni 2020, um 20:18:45 Uhr

Ankerknopf- Thema ist immer gut , @ Rizzo seine Beiträge waren für mich hilfreich.
Aber ist so hier in Brandenburg fand ich inzwischen 18 Stück von Havel - Schiffern so wie den Ersten 
Einer fällt aus der Reihe - hier im Bild , leider unscharf und auf der Unterlage verankert, 14mm , sicher 19. Jh. ?
MfG   Smiley
alle mit Drahtöse


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