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 >  Fundforen > Schmuck und Zierrat > Knöpfe (Moderator: Derfla) > Thema:

 unbekannter Knopf oder etwas anderes?

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Avatar  unbekannter Knopf oder etwas anderes?  (Gelesen 1092 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
05. Mai 2013, um 20:46:45 Uhr

Ich versuche es noch einmal.... Sorry hatte die Frage nach dem Knopf oder was das auch immer sein mag bereits am
1. Mai hier gepostet. Leider war noch keine auflösende Antwort dabei.
Ich habe die Bilder farblich etwas dunkler eingestellt, so kann man die Struktur soweit vorhanden noch etwas besser erkennen.
Beschreibung des Knopfes oder was es auch immer sein mag....
Durchmesser 3,3 cm
Material?
Auf der Vorderseite sind ganz viele Symbole die aussehen wie ein X zu sehen.
Ich habe den Knopf? nur mit klarem Wasser abgespült um die Erde zu entfernen.
Gibt es eine Möglichkeit den Knopf irgendwie ohne ihn zu beschädigen zu reinigen. (Um das Muster mit den vielen X
besser erkennen zu können).

Danke im Voraus

Gruß
OWL


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k1 (FILEminimizer).jpg
k1a (FILEminimizer).jpg
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#1
05. Mai 2013, um 21:23:05 Uhr

Ich würde sagen, dass Du mit deiner Vermutung schon ganz richtig liegst...

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#2
05. Mai 2013, um 21:36:44 Uhr

Nix anderes...das is nen Knopf ...  Zwinkernd

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(versteckt)
#3
05. Mai 2013, um 21:40:24 Uhr

ein ganz normaler Scheibenknopf..nichts besonderes

so wie Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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  Winken

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#4
06. Mai 2013, um 00:29:57 Uhr

Hallo Pomeraner!
Dieser Scheibenknopf aus Kupfer unterscheidet sich sehr wohl von den anderen Scheibenknöpfen. Er kann zeitlich sehr genau datiert werden und er stammt höchstwahscheinlich aus den Werkstätten von Matt. Boulten aus England ca 1750 - 1800.
Derfla   Winken

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#5
06. Mai 2013, um 10:35:06 Uhr

Geschrieben von Zitat von Derfla
Hallo Pomeraner!
Dieser Scheibenknopf aus Kupfer unterscheidet sich sehr wohl von den anderen Scheibenknöpfen. Er kann zeitlich sehr genau datiert werden und er stammt höchstwahscheinlich aus den Werkstätten von Matt. Boulten aus England ca 1750 - 1800.
Derfla   Winken


  Schockiert    Applaus Ich sag ja, die Spezi´s schauen einmal drauf und wissen sofort bescheid  Super

Klasse Derfla  Applaus

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
07. Mai 2013, um 00:52:01 Uhr

Vielen Dank für Eure Antworten.
Derfla Deine Antwort hat mir sehr viel weiter geholfen.
Jetzt kann ich den Knopf
endlich zeitlich einordnen. Eine Frage hätte ich noch zu den Knopf.. Wie kann ich ihn etwas reinigen, so das man das Muster besser erkennen kann. Oder sollte man den Knopf so belassen wie er jetzt ist. Bisher habe ich ihn nur unter fließend warmen Wasser abgewaschen um die Erde ab zu bekommen.
Gruß
OWL

« Letzte Änderung: 07. Mai 2013, um 00:55:36 Uhr von (versteckt) »

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#7
07. Mai 2013, um 08:32:00 Uhr


Ein echter Matthew aus England    Schockiert

Dank unserem Experten "Derfla" und seiner Knopfseminare
flott und sicher bestimmt.

DANKE    Küsschen


.. ach ja, hier der Matthew aus England :


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Matthew_Boulton.jpg

« Letzte Änderung: 07. Mai 2013, um 08:32:45 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#8
07. Mai 2013, um 12:38:45 Uhr

Diese Knöpfe aus England die unter der Regie von Matthew Boulten hergestellt wurden, sind schon einzigartig. Sein Vater war schon Knopfmacher mit einer größeren Werkstatt in der er auch einstieg. Er war für die damalige Zeit sehr an technischen Neuerungen interessiert( alles im Selbsstudium) und hat dann mit James Watt zusammen die Dampfmaschine weiterentwickelt und zur Serienreife gebracht, die als Grundlage für seine weiteren industriellen Aufbau seiner Fabriken diente. War man jetzt ja unabhängig von der Wasserkraft. Ein hochinteressanter Mann, der die industrielle und soziale Revolution bedeutend vorangetrieben hat.Auf ihn gehen auch die Stahlpointknöpfe zurück, bei denen diese einzelnen geschliffenen,bläulich schimmernden Stahlfacetten einzeln in den Knopfkörper eingenietet wurden( siehe Knopf 1 ). Auch gegossene Knöpfe mit Rokkokomustern und Eiseneinlagen gehen auch auf ihn zurück( siehe Knöpfe 2-6).Weiterhin wurden bei ihm Kupferknöpfe mit sehr unterschiedlichen Mustern guillochiert und mit verschiedenen Goldfarben ( Rotgold, Gelbgold und Silber) versehen. Zuallerletzt hatte er eine eigene Münzanstallt ( Soho Mint) aufgebaut, die dank der Dampfmaschine hohe Drücke ausüben konnte. Damit war es auch möglich Knöpfe zu prägen ( letzter Knopf). Im Anschluß habe ich mal einige Knöpfe aus seinen Werstätten abgebildet, die meisten aus dem Boden kommend aber einige noch aus dem Handel in voller Frische.Diese Knöpfe waren zur damaligen Zeit schon sehr teuer. Heute sind sie beihnahe kaum noch zu bekommen.Viel Vergnügen beim Anschauen
Derfla  Winken


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11 englische Knöpfe rue~1.jpg
11 englische Knöpfe vo~1.jpg
5 Stahlpointknöpfe rue~1.jpg
5 Stahlpointknöpfe vo~1.jpg
Rokkokoknopf aus Knopf DESIGN v.A.Wilzbach~2.jpg
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(versteckt)Themen Schreiber
#9
07. Mai 2013, um 21:52:29 Uhr

Hallo Derfla,
bei dem Anblick Deiner Knopfsammlung wird man ja neidisch....
Was mich noch interessieren würde, wie bekommst Du die Knöpfe so sauber....welches "Geheimmittel" benutzt Du?

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Diese Knöpfe waren zur damaligen Zeit schon sehr teuer. Heute sind sie beihnahe kaum noch zu bekommen
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Das finde ich einen interessanten Aspekt. Da ich jeden Fund in meiner Datenbank aufnehme incl. Jahrgang sowie den derzeitigen Schätzwert würde mir eine ca. Schätzwertangabe schon richtig weiterhelfen.
Nur das kein Missverständnis entsteht, ich melde meine Funde in regelmässigen Abständen bei Interesse stelle ich diese dem Museum zur Verfügung. Meine Funde werden grundsätzlich nicht verkauft, sondern ich will mich selbst daran erfreuen. Je mehr ich dabei zu den entsprechenden Funden in Erfahrung bringen kann umso besser.
Gruß
OWL

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#10
07. Mai 2013, um 23:50:53 Uhr

Nun, das hängt viel vom Boden ab, wie die Knöpfe rauskommen. Die ersten 5 Knöpfe mit Eiseneinlagen, die ehemals auch vergoldet waren und so wie der 6.Knopf aussahen, sind z.T. manchmal nicht zu retten, wenn es ein schlechter Boden ist. Die Platte selbst ist da auch ganz brüchig und meistens schon sehr dünn vom Substanzverlust durch die Oxydation. In gutem Boden sind halt die Eisenteile stark angerostet. Hier gehe ich so vor, daß ich mit dem Dremel die verzierte Grundplatte so weit wie es möglich ist vom Flugrost befreie und dann den Rost auf den Eiseneinlagen abschleife. Also alles mechanisch. Bei den anderen Knöpfen mit der Vergoldung gibt es mehrere Möglichkeiten
a) chemisch, wenn sehr viel Grünspan ( keine Patina,die bleibt) dran ist. Der läßt sich sehr schnell mit Salmiak ablösen (wegätzen). Hierbei ist es aber nötig, eine sehr verdünnte Lösung zu nehmen, und das ganze nur wenige Sekunden einwirken lassen  und danach sofort wässern.Das Ganze kann nur im Freien gemacht werden ( stark ätzened). Salmiak sollte aber nicht auf die anderen freien Stellen aufgebracht werden, bevor nicht der Grünspan weg ist.Wenn die Vergoldung unter den Stellen noch vorhanden ist, müsste sie dann frei rauskommen.Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden. Ansonsten gehe ich physikalisch vor mit meiner ganz weichen Messingbüste, die keine Kratzer hinterläßt. Kannst das ja mal bei anderen Knöpfen mal ausprobieren.Man braucht viel Erfahrung dazu. Nun was sind solche Knöpfe wert. Die Knopfklasse der Knöpfe mit Eiseneinlagen kosteten in sehr guter Erhaltung vor 10 Jahren ca. 150-200 Schweizer Franken( war 10 Jahre nicht mehr bei dem Treffen aus beruflichen Gründen). Das war mir damals zu viel Geld, darum besitze ich auch keinen in voller Erhaltung, nur also Bodenexemplare. Die andere Klasse mit den Vergoldungen und guillochierten Mustern wurden jetzt in der Schweiz von einem italienischen Händler für ca 250 -350 Franken angeboten, je nachdem wie sie aufgebaut waren ( auch noch mit anderen Materialien, Steine und Permut usw, ganz irre Sachen). Der Franzose war um einiges billiger ( nur die Hälfte des Preises). Der Italiener kommt viel in England herum in den Antiqitätenläden und kennt sich sehr gut aus.Ich wollte eigentlich von der 1. Klasse mit den Eiseneinlagen mir einen Knopf zulegen. Die wurden aber nicht angeboten. So habe ich halt von den anderen 3 mitgenommen, so daß mir und meiner Madam beihnahe das Geld für die Getränke zum Essen fehlte. Wollte halt unbedingt einige vollstädige Belegexemplare für die Sammlung haben. Es ist hochinteressant, daß diese Knöpfe auch in Deutschland vorkommen, wohl sehr selten, weil die Gruppe, die diese Knöpfe getragen haben auch sehr klein war( die mit den Eiseneinlagen kommen häufiger vor als die mit der Vorgoldung und der Guillochierung). Manche Knöpfe wurden eigentlich nur für den Kontinent hergestellt und kamen dann als französische Knöpfe wieder als Reimport nach England zurück ( die 2.Gruppe). Darum ist es auch so schwierig sie einem Land zuzuordnen. Was sagte mir der Franzose zu dem Knopf mit der Eisenrosette und dem Eisenstern den ich auch abgebildet habe. Cetais une duc, qui ca porte- den Knopf hat mal ein Graf getragen.
Derfla   Winken

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(versteckt)
#11
08. Mai 2013, um 00:35:15 Uhr

Hochinteressant!
Danke für diesen schönen Beitrag.
Gruß 
und wünsche weiterhin schöne Knöpfe unter der Spule...
Paul.  Winken

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