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 >  Geschichte > Kriege & Schlachten bis 19. Jhd (Moderatoren: Drusus, Volwo) > Thema:

 Fund vom Nollendorfer Pass

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Avatar  Fund vom Nollendorfer Pass  (Gelesen 3309 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
20. Juli 2008, um 16:02:02 Uhr

Hallo,

im Jahr 2005 wurde unweit des Ortes Naklerrov(Nollendorf)CZ für den Bau der Autobahn Erde abgeschoben um eine Betonmischanlage zu bauen.
Durch Zufall habe ich das gesehen und habe mir die Stelle nach Fossilien der nahen Kreide durchsucht.
Dabei bin ich auf diese Kanonenkugel gestoßen, die ein Relikt der Schlacht um den Nollendorfer Pass 1813 ist.

Es grüßt
Klaus


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Kanonenkugel 01.jpg
Kanonenkugel 02.jpg
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#1
20. Juli 2008, um 17:57:40 Uhr

Diese Hohlkugeln nennt mann Granaten Belehren

schöner Fund Super


Gruß Feldbegeher Suchen

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#2
20. Juli 2008, um 18:22:37 Uhr

Hallo Klaus

Feines Teil- da hast die explosive Variante der Kanonenkugel gefunden, eine Hohlkugel (Granate). In einem Stück tauchen die seltener als Volleisenkugeln auf, da entweder ein Blindgänger oder gar nicht erst verschossen. Hohlkugeln waren mit Pulver gefüllt. In dem Loch steckte der Zünder, der die Kugel im besten Fall inmitten feindlicher Truppenansammlungen zur Explosion bringen sollte. Hat aber mit dem Zünder nicht immer so richtig hingehauen. Oftmals lagen die vor sich hin zischend im Dreck und sind bei passenden Wetter mit einem Fußtritt in die nächste Pfütze befördert worden- das wars dann. Mit dem Durchmesser würde sich wahrscheinlich noch das Kaliber bestimmen lassen.

Gruß Zeitzer



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Hohlkugel.jpg
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#3
20. Juli 2008, um 18:26:56 Uhr

Ja, der Durchmesser würde mich auch interessieren. Habe auch 2 Granaten, eine war sogar noch gefüllt und der Holzstopfen ist noch erhalten. Im Holzstopfen ist eine Bohrung, ich denke da ging die Zündschnur durch.

Gruß V.

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(versteckt)Themen Schreiber
#4
21. Juli 2008, um 12:35:05 Uhr

Hallo,
der Durchmesser liegt bei 12,5-13cm,in der Kugel klppert ein Metallteil,wahrcheinlich der Verschluß von der Öffnung.

Es grüßt
Klaus

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#5
21. Juli 2008, um 15:58:44 Uhr

Hi

Granaten sind spezielle Haubitzengeschosse. Am nächsten kommt da eine 24-pfünder mit ca. 14,0 cm Durchmesser, die 12-pfünder Kugel hat nur ca. 11,2 cm.

Gruß Zeitzer


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#6
21. Juli 2008, um 18:21:58 Uhr

So, mal gerade nachgemessen - meine beiden Granaten haben auch einen Durchmesser von 12,5 - 12,7 cm. Das Gewicht beträgt etwa 12 Pfund - genauer kann ich es nicht ermitteln.
Wo findet man denn Bilder von diesen Haubitzen?

Gruß V.

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#7
22. Juli 2008, um 05:31:30 Uhr

Hallo

Das Haubitzrohr (D) ist kürzer als das von der Kanone (B) und kann dadurch steiler aufgestellt werden, so lassen sich weiter entfernte Ziele auch indirekt beschießen. Wenn die Kanoniere gut gerechnet hatten, ist die Lunte in der Luft abgebrannt und die Kugel über den Truppen explodiert, was die Wirkung der Splitter noch erhöht hat. Das andere Bild ein Haubitzgespann.
Beim Kaliber muss ich passen, der Durchmesser passt nicht zu Angaben, die ich habe. Das Gewicht einer Granate sagt nicht viel aus, da sich das wohl auf Volleisenkugeln bezieht, ein Pfund sind nicht unbedingt 500 g... Irre Kanonenkugeln sind eine Wissenschaft für sich, eventuell kann da Günter weiterhelfen. Smiley

Gruß Zeitzer




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Haubitze.jpg
Haubitze1.jpg
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#8
22. Juli 2008, um 20:43:03 Uhr

Geschrieben von Zitat von Zeitzer
Das Haubitzrohr (D) ist kürzer als das von der Kanone (B) und kann dadurch steiler aufgestellt werden, so lassen sich weiter entfernte Ziele auch indirekt beschießen.

Die Russen, die ja am Nollendorfer Pass maßgeblich beteiligt waren, hatten einen "Zwitter" aus Kanone und Haubitze, "Unicorn" (Einhorn) genannt. Diese Geschütze verschossen Granaten in der Art, wie Kanonen Vollkugeln verschießen, was den Schüssen eine größere Reichweite und Genauigkeit verlieh.

Gemäß dem Buch "Napoleon Artillery" gab es ein 10-pfündiges (1/4 pud)  Unicorn mit einem Rohrdurchmesser von 122 mm und einem Spielraum von 5mm, was bedeutet, dass die Geschosse hierfür so ca. 117mm Durchmesser gehabt haben müssten. Das könnte schon ganz gut hinkommen.

Ansonsten hatten auch noch ein paar andere Staaten Haubitzen mit kleinerem Durchmesser:
England = 113,1 mm
Dänemark = 128 mm
Hannover = 113 mm

Bei den anderen Nationen kommen die leichteren Haubitzen, wie Zeitzer schon meinte, jedoch auf zwischen 138 und 152 mm (bei den Schweden hat die leichtere sogar 189,5 mm und die schwere satte 203 mm).
 
Viele Grüße,
Günter


« Letzte Änderung: 22. Juli 2008, um 20:48:58 Uhr von (versteckt) »

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