Hallo nochmal,
gestern höflich nachgefragt beim Amt, heute eine ausführliche Antwort bekommen.
...bin beindruckt
Sehr geehrter Herr .....
.....Tatsächlich ist die von Ihnen angezeigte Befundsituation bereits bei uns
erfasst, wenngleich auch noch nicht so lange. Wie Sie es so treffend
beschrieben haben, sind auf den Karten, die mit Hilfe der LIDAR-Daten
erstellt wurden eine Vielzahl von Anomalien zu entdecken, die als "neue"
Bodendenkmäler eingestuft werden können. Das besagte Hügelgrab ist mit
seiner Einbindung in den deutlich erkennbaren Wall in der Tat eine
Besonderheit. Normalerweise bilden die Grabhügel ja kleinere oder
größere Gruppen oder liegen seltener alleine in der Landschaft. Anders
in diesem Fall. Trotz der scheinbaren Bezugnahme wurde bislang jedoch
noch nicht eindeutig geklärt, ob Hügel und Wall tatsächlich gleichzeitig
errichtet wurden.
Grundsätzlich stufen wir Grabhügel dieser Art eher als hallstattzeitlich
ein (5.-6. Jh. v. Chr.). Eine urnenfelderzeitliche Datierung halte ich
für weniger wahrscheinlich - kann jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen
werden. Das jüngste Beispiel aus unserer Region ist jedenfalls ein 2017
ausgegrabener Grabhügel oberhalb von Bad Schwalbach, der aufgrund der
darin enthaltenen Objekte recht sicher in das späte 6. oder frühe 5. Jh.
n. Chr. datiert werden kann. Auch dieses Grab war aufgrund seiner
vereinzelten Lage erst spät entdeckt worden und musste im Zuge der
Erschließungsarbeiten für ein neues Gewerbegebiet ausgegraben werden.
Ansonsten versuchen wir diese Art von Maßnahmen jedoch zu verhindern, da
die Zahl der entsprechenden Denkmäler begrenzt ist und auch für die
Zukunft erhalten werden sollte.
Mit etwas Glück werden die Funde des Bad Schwalbacher Grabes in naher
Zukunft im Bad Schwalbacher Apothekenmuseum zu sehen sein, wo man gerade
mit Hochdruck an einem neuen Ausstellungsbereich für vorgeschichtliche
Funde arbeitet.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung......