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 Kirche fundamente?

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(versteckt)Themen Schreiber
#0
02. Februar 2011, um 18:50:13 Uhr

Hallo,

was sagt ihr dazu


Es sind 1 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

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seeeuö.jpg
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#1
02. Februar 2011, um 18:55:22 Uhr

sieht ganz so aus und ausrichtung müsste  auch so stimmen

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#2
02. Februar 2011, um 19:02:08 Uhr


   ich denke du müßtest auf der Landkarte nach schauen ob dir vieleicht der oder
   die Ortsbezeichnung hinweise gibt, nach einem abgegangenen Kloster
   oder Kapelle, Kirche gibt  das bild  macht neugierig.

   gruss jomonsan Smiley

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#3
02. Februar 2011, um 19:04:28 Uhr

Ja, das sieht nach kleiner Kirche aus. Das Langhaus, damit ist das Kirchenschiff mit Altar- oder Chorraum gemeint ist vom Grundriss her typisch. Das kleine "Anhängsel" oben links könnte entweder eine Seitenkapelle oder eine Sakristei gewesen sein. Vom Grundriss her könnte das gotisch sein aber das ist nicht so sicher.

Aber etwas anderes fällt mir auf (vielleicht täusche ich mich auch). Ist da nicht ein größerer Hof um die Kirche zu sehen, wenn auch nur schwach? Könnte also auch ein kleines Kloster oder Eremitei gewesen sein. Ich würde mal die Heimatbücher zu Rate ziehen, wenn es sowas gibt.

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#4
02. Februar 2011, um 19:07:31 Uhr

Müßte das Hauptschiff, wenn es denn eine Kirche ist nicht an einer Ost-West-Achse ausgerichtet sein,

der Altar in Richtung Osten ?

Gruß

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#5
02. Februar 2011, um 19:52:02 Uhr

Nein, muss nicht. Kenn ich zumindest von katholischen und evangelischen Kirchen nicht.

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#6
02. Februar 2011, um 20:08:22 Uhr

Also bei uns sind (waren früher) alle Altäre nach Osten ausgerichtet. Deshalb macht mich das ein bisschen stutzig Huch
Wenn dann vllt. eine Kapelle. Oder einfach nur ein Strohlagerplatz Zwinkernd sieht aber interessant aus.

Falls Du in Bayern wohnst, schau doch mal in den Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
BayernViewer
, ob diese Spuren dort auch zu sehen sind.

Gruß Luca Winken

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#7
02. Februar 2011, um 20:11:45 Uhr

Geschrieben von Zitat von granatenfutzi
Nein, muss nicht. Kenn ich zumindest von katholischen und evangelischen Kirchen nicht.

Dann sieh dir mal z.b. den Kölner oder den Aachener Dom an, ob diese eine Ostung aufweisen.

Gruß.

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#8
02. Februar 2011, um 20:22:36 Uhr

Geschrieben von Zitat von Silbersee
Müßte das Hauptschiff, wenn es denn eine Kirche ist nicht an einer Ost-West-Achse ausgerichtet sein,

der Altar in Richtung Osten ?

Gruß


Ja, das stimmt.
Kirchen stehen immer in Ost West Richtung und der Altar immer im Osten (Zur aufgehenden Sonne hin) so ist es bei alten Kirchen zumindest.
Früher wurden auch Christliche Bestattungen ebenfalls nur in Ost West Richtung  gemacht, das Haupt in Richtung Osten.

Gruß von der
Silberdistel


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#9
03. Februar 2011, um 17:05:17 Uhr

Sorry, das stimmt so nicht. Mein Beruf bringt es mit sich, dass ich sehr viele Kirchen kenne, vor allem auch alte und sehr alte, die nicht in Ost-West-Richtung gebaut sind.
Es mag schon sein, dass das den Anschein hat, aber es kann nicht als grundsätzlich betrachtet werden. Auch nicht, dass der Altar in einer bestimmten Richtung angeordnet ist.
Grüßle
granatenfutzi

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#10
03. Februar 2011, um 17:28:48 Uhr

Der terminus technicus dafür lautet Ostung. Unter Ostung versteht man die Ausrichtung nach Osten, damit hängt auch der Begriff Orientierung (wörtlich = Ostung) zusammen. Dies hat vor allem bei frühchristlichen und mittelalterlichen Kirchen (Romanik, Gotik) Bedeutung.

Große mittelalterliche Kirchen haben oft die Form eines Kreuzes mit einer Längs- und einer (oder seltener mehreren) Querachsen. Da nun der Sonnenaufgang als Symbol der Auferstehung galt, wurden die Längsachsen der Kirchen danach ausgerichtet. Der Chor mit dem Altar ist also in der Regel im Osten. der Haupteingang entweder im Westen, oder im Norden bzw. Süden. In den frühchristlichen Basiliken in Rom hingegen liegt die Frontseite der Kirche im Osten und die Apsis im Westen. Da die Sonne natürlich nicht jeden Tag an der gleichen Stelle aufgeht, sind einige Kirchen auf den Aufgangspunkt eines bestimmten Tages hin geostet. Beim Stephansdom in Wien etwa ist es der 26. Dezember 1137 (der Tag des Patroziniumsheiligen im Jahr des Baubeginns).

Neben der Ausrichtung am Sonnenaufgang, und damit an der symbolischen Auferstehung, war in süd- und westeuropäischen Kirchen die von hier östlich gelegene Ausrichtung zum himmlischen Jerusalem bzw. dem Ort des Paradieses üblich.

Bereits im Mittelalter spielten jedoch auch städtebauliche Gesichtspunkte eine Rolle, wodurch es zu Modifikationen dieses Schemas kommen konnte (z. B. wenn das Kirchengebäude in eine Wehranlage integriert war).

In der Renaissance und vor allem im Barock kam dann die Tendenz auf, Kirchen als Zentralbauten zu errichten (wo keine Himmelsrichtung bevorzugt ist), sodass die Ostung ihre Bedeutung verlor.

Der jüdische Tempel in Jerusalem war wie andere altorientalische Tempel umgekehrt ausgerichtet: Der Haupteingang war im Osten, das Allerheiligste im Westen.

Eine Ostung ist auch bei der Bestattung üblich: Bei Erdbestattungen werden auf vielen Friedhöfen die Verstorbenen so beigesetzt, dass ihre Gesichter in die Himmelsrichtung Osten blicken. Dort im Osten erwarten die Verstorbenen nach christlicher Auffassung am Jüngsten Tag die Wiederkunft, das zweite Kommen, von Jesus Christus. (Quelle: Wikipedia)

Literaturhinweis: E. WEIGAND, Die Ostung in der frühchristlichen Architektur. Neue Tatsachen zu einer alten Problemfrage, in: FS für S. Merkle zum 60. Geburtstag, Düsseldorf 1922; K. GAMBER, Zum Herrn hin! Fragen um Kirchenbau u. Gebet nach O., Regensburg 1986; R. ECKSTEIN, Die O. unserer mittelalterl. Kirchen bis zur Reformation Luthers, St. Ottilien 1990.

« Letzte Änderung: 03. Februar 2011, um 17:35:36 Uhr von (versteckt) »

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#11
03. Februar 2011, um 18:45:09 Uhr

Hallo Gratian,

super ausführlich erklärt. Vielen Dank  Applaus

Frank

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#12
03. Februar 2011, um 19:04:55 Uhr

Perfekt wiedergegeben.  Applaus

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