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 Anleitung für Nickelstest bei "Meteoriten"

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Avatar  Anleitung für Nickelstest bei "Meteoriten"  (Gelesen 4165 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
12. Oktober 2016, um 21:31:51 Uhr

Hallo Zusammen,

da immer wieder hier Funde von Meteoriten zur Ansprache kommen dachte ich mir ich schreibe mal ne Kurzanleitung für einen Nickeltest. Eines Vorweg: Ein Fundstück muss nicht alle Charakteristika eines Meteoriten (Schmelzkruste, Farbe etc.) haben, denn es kann sein, dass man einen verwitterten Meteorit gefunden hat der schon ein paar hundert Jahre in der Erde vor sich hin gerostet hat. Dann sind die Oberflächenharakteristika meist verwittert und er hat fast nichts mehr mit einem Meteoriten gemeinsam sondern schaut oft aus wie ein Eisenklumpen oder wie ein rostiger Stein. Man kann aber ggf. noch an der Form erahnen, dass es ggf. ein Meteorit sein könnte. Soviel dazu weil man hier ab und an liest: Keine Schmelzkruste somit schon mal kein Meteorit, was so halt nicht ganz stimmt.

Im Gegensatz zu irdischem Eisen besitzen Eisen- und Steineisenmeteoriten einen Nickelanteil den man mit einem Schnelltest ziemlich einfach nachweisen kann. Ist der vermutliche Eisenklumpen Nickel postiv steigen die Chancen einen Meteoriten gefunden haben schon mal drastisch an. Dann müssen zwar weitere Untersuchungen (Dichte, Widmanstättenlinien etc.) gemacht werden aber das macht eben nur Sinn wenn eben Nickel erstmal nachweisbar ist.  Ist kein Nickel vohanden ist es Frums!

Dennoch gibt es beim Nickelnachweis einiges zu beachten.

Was baucht man:

1. Nickeltest aus der Apotheke
2. Etwas Essig
3. ggf. Eisenfeile
4. 1 oder 2 Euro Münze

Durchführung:

1. Wenn man einen verrosteten "Meteorit" hat sollte man diesen anfeilen bis Metall sichtbar ist. Der Test weißt Nickel-Ionen nach und wie alle Oxide ist Nickeloxid ziemlich stabil und die Ionen lassen sich mit schwachen Säuren( Essig) kaum aus dem Oxid lösen. Deswegen macht es keinen Sinn einen Nickeltest auf der rostigen Schicht durchzuführen (S. Bilder).

2. Auf das blanke Metall und auf die Euromünze je einen Tropfen Essig geben und diesen etwas einwirken lassen (Ich für meinen Teil komme meist ne Stunde später dann ist der Essigtropfen verdunstet und definitiv genug Nickel-Ionen im gebildeten Nickelacetat vohanden). Die Euro Münze dient als Positiv-Kontrolle denn die silbrige Schicht beim Euro ist eine Nickellegierung. Das stellt sicher dass der Test auch funktioniert, denn es wäre echt fatal wenn man mal einen Meteorit findet diesen als Eisenschrott in die Mülltonne schmeisst weil der Nickeltest - warum auch immer - nicht funktionierte.

3. Dann zwei Nickelteststäbchen in den mitgelieferten Ammoniak tauchen bis es schön durchtränkt ist. Mit einem Stäbchen auf der Euromünze reiben, mit dem anderen (nicht mit dem von der Euromünze!!!) auf dem "Meteorit" reiben.

Ergebnis: Beide Stäbchen werden rot  Schockiert Das vom Euro rosarot und das vom Eisen knallrot. (Bild 1: Stäbchen Links = Euromünze / Mitte = Nickeltest auf Rostschicht / Rechts = Nickeltest auf angeschliffenem Metall)


4. Und nun ganz wichtig!!!!! Man lässt die Stäbchen a. 20 Minuten liegen. Das Nickel bildet einen stabilen Komplex wohingegen das Eisen an der Luft schnell oxidiert wird und die rote Farbe verschwindet wieder. (Bild 2)


Somit ist ein Nickeltest nur dann positv wenn die rosarote Farbe nach einer halben Stunde noch sichtbar ist.  Und wenn dem so ist dann wird es echt spannend!

Nun viel Spaß und Erfolg beim Testen bzw. beim Meteoritenjagen  Smiley


 





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IMG_2945k.jpg
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(versteckt)
#1
13. Oktober 2016, um 05:59:50 Uhr

Hallo Xeno,

ich hab zwar noch keinen verdächtigen Klumpen gefunden trotzdem sehr interessant.

Leider gibt es keinen Danke-Button im Beitrag deswegen hier

DANKE

LG
Elmex

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(versteckt)
#2
13. Oktober 2016, um 06:27:24 Uhr

Ich sag auch einmal Danke, obwohl ich den Nickeltest schon
lange immer griffbereit bei mir liegen habe.


Michel  Winken

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