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 Frage zu der Patina

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Avatar  Frage zu der Patina  (Gelesen 2245 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
21. Februar 2022, um 20:18:29 Uhr

Hallo zusammen,
bei mir sind alle Silbermünzen mehr oder weniger weiß. Eine (Prager Groschen) ist aber ganz dunkel (grau). Direkt nach dem Rausholen war die auch eher silbern, aber nach ein paar Stunden dunkel geworden. Und nun bleibt sie so. Seit ein paar Jahren. Ist das "normale" Patina oder stimmt was nicht ganz?
Die Münze ist nur leicht mit Wasser gespült worden (keine weitere Sauberaktionen)
Viele Grüße, Andrej


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#1
21. Februar 2022, um 20:51:20 Uhr

Hab auch eine die immer nachdunkelt, 1 Kreuzer Augsburg 17jh. Alle anderen 1 Kreuzer augsburg dunkeln nicht nach, ich denke das liegt am Silbergehalt bzw Materialgemisch. Dauert allerdings immer einige Wochen bis sie wirklich schwarz ist und nicht wie du schreibst einige Stunden. Vllt kann wer ja genaueres sagen. An der lagerung und somit einer Reaktion mit Ausdünstungen wird es wohl kaum liegen wenn keine anderen Münzen dieselbe oder ähnliche Reaktionen zeigen. Einfach gesagt muss irgendetwas als katalysator arbeiten, welcher Stoff das ist und warum kann ich leider nicht sagen. Was allerdings offensichtlich ist, ist der niedrige Silbergehalt bei dem von dir gezeigten Groschen, ist wohl bei meinem Kreuzer auch der Fall.


MfG

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#2
21. Februar 2022, um 21:15:21 Uhr













..

















Geschrieben von {author}

Genau genommen reagiert das Edelmetall mit dem im Sauerstoff enthaltenen Schwefelwasserstoff, welcher dafür sorgt, dass sich an der Oberfläche Silbersulfid bildet. Dieses verfärbt sich wiederum und sorgt somit für unschöne dunkle Stellen, die sogar fast schwarz wirken. Im Fachjargon nennt man diesen chemischen Prozess "Sulfieren".




..

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https://www.mein-ohrstecker.de/blog/wieso-verfaerbt-silber-schwarz-laesst-ihr-angelaufener-silberschmuck-reinigen.html


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#3
21. Februar 2022, um 21:30:31 Uhr

Prager Groschen waren im ganzen europäischen Raum aufgrund des hohen Silbergehalts eine beliebte Währung, deshalb findet man ihn auch überall, so zumindest meine Infos.
Man darf aber auch nicht vergessen, das er mal gut 500 Jahre länger im Boden gelegen hat als die anderen beiden. Je nach dem von wem der jetzt ist. Grübeln
So wie deiner muss für mich ein Prager Groschen aussehen. Küsschen

« Letzte Änderung: 21. Februar 2022, um 21:32:45 Uhr von (versteckt) »

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#4
21. Februar 2022, um 21:31:13 Uhr

Geschrieben von Zitat von Jacza
Genau genommen reagiert das Edelmetall mit dem im Sauerstoff enthaltenen Schwefelwasserstoff, welcher dafür sorgt, dass sich an der Oberfläche Silbersulfid bildet. Dieses verfärbt sich wiederum und sorgt somit für unschöne dunkle Stellen, die sogar fast schwarz wirken. Im Fachjargon nennt man diesen chemischen Prozess "Sulfieren".

Das erklärt aber nicht wirklich, warum es manche Münze erwischt, andere aber nicht, obwohl man vermeintlich alle gleich behandelt hat.

Das Phänomen ist mir bei einigen Münzen auch schon aufgefallen. Ich glaube auch nicht, dass es unbedingt am Silberanteil liegt, denn ich habe auch solche, wo der gerade mal bei um die 20% liegt, die aber dennoch recht silbern sind.

Viele Grüße,
Günter

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#5
21. Februar 2022, um 21:39:05 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus

Das erklärt aber nicht wirklich, warum es manche Münze erwischt, andere aber nicht, obwohl man vermeintlich alle gleich behandelt hat.

Das Phänomen ist mir bei einigen Münzen auch schon aufgefallen. Ich glaube auch nicht, dass es unbedingt am Silberanteil liegt, denn ich habe auch solche, wo der gerade mal bei um die 20% liegt, die aber dennoch recht silbern sind.

Viele Grüße,
Günter


Ich würd sagen das hängt auch damit zusammen, wieviel Schwefelwasserstoff sich gerade in der Luft befindet. Aber unter gleichen Bedingungen sollten sich die Münzen eigentlich gleich verfärben. Kann man auch leicht mit einem Hühnerei prüfen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
21. Februar 2022, um 21:51:26 Uhr

Danke für eure Infos! Der Groschen ist einer der ersten, vom Wenzel II  (müsste aber nicht unbedingt seit dieser Zeit im Boden liegen). Vom gewicht passt das und ich denke, Silbergehalt ist normal. Aber die von Sammlerkollegen sind die alle weißlich oder gefleckt gewesen. Richtig weiss war meiner nicht, aber zumindest war ziemlich hell. Und danach fast vor Augen wurde das immer dunkler. Ich habe ein paar Bilder rausgesucht, wie es nach ca einer Stunde aussah. Zuvor war die noch heller, so ungefähr wie die meisten Silbermünzen, wenn die frisch gefunden sind.
Mich persönlich stört das nicht und ich würde nie versuchen mir Säure oder Backpulver heller zu machen. Wollte nur die Prozesse besser verstehen.
Beste Grüße, Andrej


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« Letzte Änderung: 21. Februar 2022, um 21:54:03 Uhr von (versteckt) »

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#7
21. Februar 2022, um 21:58:37 Uhr

Geschrieben von Zitat von Jacza
Ich würd sagen das hängt auch damit zusammen, wieviel Schwefelwasserstoff sich gerade in der Luft befindet.

Die liegen bei mir direkt nebeneinander. In Münzkapseln geschützt im Münzschuber. Allerdings würde ich sagen, dass die dunkleren Münzen auch beim Fund bereits dunkler waren und nur kurz nach der Reinigung silbrig hell. Aber hatte ich auch schon im Fundzustand dunkel bis schwarz beschichtete (getönt kann man das nicht nennen, da zu dick) Münzen, die dann nach Reinigung nicht oder kaum noch nachdunkelten.

Die ähnlich dunklen, die der Prager Groschen hier, sind bei mir aber die Ausnahme.

Viele Grüße,
Günter

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#8
21. Februar 2022, um 21:59:22 Uhr

Hier steht was zum Silbergehalt der Prager Groschen.
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Prager Groschen (wikibrief.org)


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#9
21. Februar 2022, um 22:42:21 Uhr

Es besteht natürlich auch noch die Möglichkeit, dass es sich bei dem Prager Groschen hier um eine zeitgenössische Fälschung handelt.

Viele Grüße,
Günter

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#10
21. Februar 2022, um 23:06:54 Uhr

Das glaub ich bei dem aber nicht. Vielleicht meldet sich Jan noch, der hat da ja einige von.

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(versteckt)Themen Schreiber
#11
21. Februar 2022, um 23:15:04 Uhr

Ich hatte mal auch so eine Idee(zeitgenössische Fälschung). Vor allem, weil da mir eine verdächtige Stelle aufgefallen war (unten, die Krallen sind glänzend, während die ganze Münze irgendwie wie mit kleinkörniger Kruste bedeckt ist. Zuerst dachte ich an eine ursprüngliche Plattierung. Die Münze scheint korrodiert zu sein (bis auf die Stelle), was bei reinem Silber nicht passieren sollte. Aber ich kenne mich damit nicht wirklich aus...
Die Fälschungen, die ich gesehen habe, waren aus Kupfer, versilbert. Hier ist anderes Metall. Denke, doch Silber oder eine Silberlegierung/Billon.
Grüße, Andrej


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#12
22. Februar 2022, um 07:16:34 Uhr

Reagieren auch einzelne Münzen aus Hortfunden so, werden also Schwarz, die anderen nicht? 

Ich glaube das Silbermünzen die gleich lange, an der selben Stelle im Boden lagen, auch gleich reagieren, 
wer weis schon wo die Fundmünzen die Jahrhunderte verbracht haben, vielleicht in einer Jauchegrube,
oder einem anderen Chemiecocktail.

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#13
22. Februar 2022, um 08:42:36 Uhr

Dein Groschen ist vollständig von Hornsilber bedeckt, daher diese Tönung. Das Hornsilber lässt sich mit verschiedenen Methoden entfernen.

« Letzte Änderung: 22. Februar 2022, um 08:47:12 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#14
22. Februar 2022, um 09:08:24 Uhr

Geschrieben von Zitat von baldur
Dein Groschen ist vollständig von Hornsilber bedeckt, daher diese Tönung. Das Hornsilber lässt sich mit verschiedenen Methoden entfernen.


Schönen Dank für die Info! Jetzt weiß ich worum es geht.
Beste Grüße, Andrej

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