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 >  Schatzplanet > Nachrichten & Presse (Moderator: Tigersteff) > Thema:

 Kinder finden haufenweise (falsche) 2-Euro-Münzen in einem Bach

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Avatar  Kinder finden haufenweise (falsche) 2-Euro-Münzen in einem Bach  (Gelesen 4416 mal) 0
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#30
17. Oktober 2020, um 08:46:37 Uhr

Geschrieben von Zitat von Wühler
 "Ungeziefer" 
 

.......da gibt es nur eins,und das ist der Mensch. 

Gruß Helmut

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#31
17. Oktober 2020, um 09:19:24 Uhr

Ich wollte nichts romantisieren, es war eben so und ein schlechtes Gewissen hatten wir auch nicht.
Die Spatzen wurden tatsächlich als Schädlinge angesehen.
Heute werden die Vögel im Winter mit Futter versorgt wobei ich mich jedes mal freue wenn am Futterhäuschen reger Betrieb herrscht.
Also nicht sofort die Keule auspacken.

Grüße, vom heute tierlieben Wühler

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#32
17. Oktober 2020, um 09:54:36 Uhr

Ich vermute, Alraune gehört einer viel jüngeren Generation an.

Damals hat man viele Dinge lockerer gesehen und musste nicht alles  nach Gut und Böse bewerten und ich wünsche
mir oft die klarheit früherer Zeiten zurück.
Liegt das nun daran, dass ich automatisch älter werde, oder wirklich an den zeiten??

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#33
17. Oktober 2020, um 10:39:21 Uhr

Mit 51 Jahren gehöre ich wohl keiner allzu anderen Generation an. Aber mir hat mein Vater Respekt vor der Natur und ihren Geschöpfen beigebracht. Uns beiden waren Tiere schon immer lieber als Menschen.

Ich habe als Bub eine verletze Taube, die eben so ein... (um des lieben Friedens Willen spare ich mir jetzt hier ein Wort) mit dem Luftgewehr angeschossen hat, zum Tierarzt gebracht, wo sie leider eingeschläfert werden musste. 

Die Zeiten sind also nicht wirklich eine Ausrede.

Gruß,
Günter

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#34
17. Oktober 2020, um 11:16:13 Uhr

@Günter
Ich hoffe di siehst mich jetzt nicht in einem falschen Licht. Nachträglich betrachtet haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert.

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#35
17. Oktober 2020, um 13:10:35 Uhr

Hallo Andi,

wenn du über 80 bist, dann gehöre ich vielleicht einer viel jüngeren Generation an:)
Ansonsten habe ich ebenfalls ein Luftgewehr besessen und Kumpels haben auf Vögel und Eichhörnchen geschossen.
Ich war allerdings immer ein Lamm, was das angeht. Allerdings hab ich auch mit Insekten experimentiert.
Würde ich heute, genauso wie Wühler ja auch, nicht mehr machen.
Und tatsächlich stamme ich aus der Generation, in der Mann sich mit dem Mofa vom Automaten entfernt hat, nachdem man ihn mit Franc statt DM (weiß ich nicht mehr genau) geleert hat, um danach heimlich Ernte 23 zu rauchen.
Das ist die Generation, wo man aufm Land mit 12 Jahren Kurze ausgegeben bekommen hat und in manchen Dörfern nur zwei Nachnamen existierten;)  (Aber vielleicht gibt es das ja immer noch)
Also, vielleicht bin ich nicht ganz so jung, wie mein Geschreibsel dich vermuten läßt

Winken
Alraune

Hinzugefügt 17. Oktober 2020, um 13:25:58 Uhr:

... ich hab vergessen zu erwähnen, dass das Mofa selbstverständlich frisiert war;D

« Letzte Änderung: 17. Oktober 2020, um 13:25:59 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#36
17. Oktober 2020, um 16:55:47 Uhr

Geschrieben von Zitat von Wühler
@Günter
Ich hoffe di siehst mich jetzt nicht in einem falschen Licht. Nachträglich betrachtet haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert.

Nein, keine Angst. Ich kenne ja nur den Wühler von heute - und der füttert hoffentlich unsere gefiederten Freunde in seinem Garten Zwinkernd.

Ich war ja als Bub auch kein Heiliger - habe selbst Videospiel-Automaten mit 20 Drachmen Stücken beschissen und einem Schulkameraden fast ein Auge ausgeschossen.

Man ist als Kind natürlich auch immer stark geprägt von seiner Erziehung und seinem Umfeld. Und wenn da alle etwas okay finden, wird man vielleicht nicht auf Idee kommen, dass dem nicht so sein könnte. Als ich noch in die Grundschule ging hat unser Nachbar auch mit einem Kleinkalibergewehr (er war Jäger) Vögel von seinem Kirschbaum geschossen, woraufhin ihm mein Vater mit einer Anzeige drohte. Wer weiß, wie ich damals drauf gewesen wäre, wäre ich der Sohn dieses Nachbarn und nicht der meines Vaters gewesen.

Viele Grüße,
Günter

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#37
17. Oktober 2020, um 16:59:59 Uhr

Früher hatten wir Landwirtschaft ,wie fast jeder in unserem Dorf und Spatzen wie Sau
Mein Vater hat mir damals ne Zwille gebastelt mit der ich auch ein paar  Spatzen  vom Dach geholt hab Zwinkernd

War doch normal damals Nullahnung  Heut bin ich froh dass es wieder Spatzen gibt, auch wenn sie mir auf die Fensterbank kacken  Smiley  Schöner noch war`s mit Pfeil und Bogen uf Karnickeljagt!   (waren auch ne Plage) natürlich selbst gebaut aus Haselnussast und Pfeile aus Schilfrohr mit nem Nagel als Spitze Cool     zwar immer verfehlt aber hat Bock gemacht die Lausbubzeiten Belehren         LG vom bösen SW!

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#38
17. Oktober 2020, um 17:21:24 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Die Zeiten sind also nicht wirklich eine Ausrede.


Aber durch mehr Aufklärung  haben die Zeiten sich geändert, heute betrachtet man vieles mit anderen Augen,
da haben selbst Fuchs und Dachs ihre Daseinsberechtigung, früher gab es nur nützlich und schädlich, genauer
hat da keiner hin gesehen.

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#39
17. Oktober 2020, um 17:25:52 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Man ist als Kind natürlich auch immer stark geprägt von seiner Erziehung und seinem Umfeld. Und wenn da alle etwas okay finden, wird man vielleicht nicht auf Idee kommen, dass dem nicht so sein könnte. Als ich noch in die Grundschule ging hat unser Nachbar auch mit einem Kleinkalibergewehr (er war Jäger) Vögel von seinem Kirschbaum geschossen, woraufhin ihm mein Vater mit einer Anzeige drohte. Wer weiß, wie ich damals drauf gewesen wäre, wäre ich der Sohn dieses Nachbarn und nicht der meines Vaters gewesen.


Das ist exakt so. Meine Elterngeneration hatte oftmals vom Krieg völlig kaputte Väter bzw. Eltern, die massenhaften Tod und Verwüstung erlebt haben. Weil sie wußten, wie kurz das Leben sein kann, haben die geraucht, gesoffen und gefressen als ob es kein Morgen gibt. Denen war das egal, wenn die Kinder (meine Eltern) mit 'nem Luftgewehr Spatzen abknallen. Wahrscheinlich war das auch deshalb meinem Vater egal, was der Sohnemann so mit Luftgewehr und Angel treibt. Über die Generationen schleift sich das aus, bis der nächste Krieg mit seiner Verrohung kommt...

Den Einfluss der Sozialisation kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Es ist wie dieser abgeschmackte Spruch: Urteile nie über einen Menschen, eh Du nicht Tausend Meilen in seinen Schuhen gelaufen ist

Winken

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#40
17. Oktober 2020, um 18:27:16 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sempronius
Das ist exakt so. Meine Elterngeneration hatte oftmals vom Krieg völlig kaputte Väter bzw. Eltern, die massenhaften Tod und Verwüstung erlebt haben. Weil sie wußten, wie kurz das Leben sein kann, haben die geraucht, gesoffen und gefressen als ob es kein Morgen gibt. Denen war das egal, wenn die Kinder (meine Eltern) mit 'nem Luftgewehr Spatzen abknallen.

Das ist interessant, denn auch hier scheint der Krieg unterschiedlich zu prägen. Mein Vater ist selbst Jahrgang 1935 und hat somit den gesamten Krieg erlebt und das keinesfalls aus sicherer Position - sein Elternhaus wurde damals mehrfach fast zerbombt und er musste z.B. die Todesmärsche aus dem KZ Dachau als Bub miterleben und hat aus nächster Nähe gesehen, wie dabei Gefangene erschlagen wurden. Sein Vater, mein Opa wiederum hat im WK1 gedient und gehörte mehrfach zu nur ganz wenigen Überlebenden, die von einem Einsatz zurück kamen. Weder meinen Opa, noch meinen Vater würde ich aufgrund ihrer Erlebnisse als "kaputt" bezeichnen, aber zumindest mein Vater ist gefühlsmäßig irgendwie abgestumpft - er kann mMn weder sehr starke Trauer noch extreme Freude empfinden. Und ihm sind die Natur und die Tiere deutlich lieber als die Menschen (außerhalb seiner eigenen Höhle), was irgendwie auch ein Stück auf mich übergegangen ist.

Viele Grüße,
Günter

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#41
17. Oktober 2020, um 18:31:33 Uhr

Sehr interessant, beim Lesen der vielen Beiträge konnte ich mich exakt wiederfinden. Wir sind mit dem Luftgewehr durch das Dorf marschiert, haben auf Spatzen, zur Kirschenzeit auf Stare und sogar im Dorfweiher Frösche geschossen. Damals war das schiessen auf Spatzen fast schon selbstverständlich, da es hier ja wirklich hunderte gab, welche auch in der Landwirtschaft und auch in heimischen Gärten große Schäden anrichteten. Heute kann ich über diese Taten nur den Kopf schütteln über so einen Schwachsinn. Jetzt werden die Vögel gefüttert, Nüsse für die Meisen geknackt und Nistkästen aufgehängt. Ich freue mich über jeden Spatz auch wenn er in der frühen Morgenzeit vor unserem Schlafzimmerfenster einen Heidenlärm durch sein Gepiepse verursacht.

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#42
17. Oktober 2020, um 19:01:59 Uhr

Geschrieben von Zitat von landlfuerst
Damals war das schiessen auf Spatzen fast schon selbstverständlich, da es hier ja wirklich hunderte gab, welche auch in der Landwirtschaft und auch in heimischen Gärten große Schäden anrichteten. Heute kann ich über diese Taten nur den Kopf schütteln über so einen Schwachsinn. Jetzt werden die Vögel gefüttert, Nüsse für die Meisen geknackt und Nistkästen aufgehängt.

Die Zeiten haben sich ja auch seitdem ganz schön geändert - Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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https://www.sueddeutsche.de/wissen/vogelsterben-adieu-spatz-1.2202507


Viele Grüße,
Günter

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#43
17. Oktober 2020, um 19:19:31 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
aber zumindest mein Vater ist gefühlsmäßig irgendwie abgestumpft - er kann mMn weder sehr starke Trauer noch extreme Freude empfinden. Und ihm sind die Natur und die Tiere deutlich lieber als die Menschen (außerhalb seiner eigenen Höhle), was irgendwie auch ein Stück auf mich übergegangen ist.


Sehr, sehr interessant. Kann ich für meinen Vater zu 100 % unterschreiben. Der hat über meinen Großvater ganz wenig erzählt, nur dass der aufgrund seiner Kriegserfahrungen und -versehrung ein nervliches Wrack war und sich die Eltern so gut wie nicht emotional um die drei Söhne kümmern konnten. Mein Vater kann auch keine Freude / Trauer zeigen und ist am liebsten allein im Wald. Da finde auch ich mich wieder - in 3. Generation! Ich reflektiere das viel und lese gerne die VdK-Reihe "Menschen wie wir". Oral history oder "Geschichte von unten".

Ich versuche so gut es geht die Dinge besser zu machen und mich so viel um die Familie zu kümmern wie möglich. In väterlicher Linie würde ich die Familie als emotional kaputt bezeichnen. Ich glaube fest daran, dass sich (Kriegs-)Traumata je nach Intensität ohne weiteres auf drei Generationen oder mehr erstrecken können.

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#44
17. Oktober 2020, um 19:39:39 Uhr

Lieber Sempronius,

wenn dich das Thema interessiert, beschäftige dich gerne mit transgenerativer Traumatisierung. (Huber, sowie Plassmann kann ich sehr empfehlen)
Da haben wir, als Nachkommen der Tätergeneration (natürlich auch als Nachkommen der Opfer), einiges was uns in den sogenannten seelischen Binnenraum gestopft wurde. Vereinfacht ausgedrückt: Atmosphäre wirkt auf Bindung und Entwicklung des Kindes. Eine primäre oder auch sekundäre Bezugsperson, die sich nicht öffnet/nicht öffnen kann hat Auswirkungen auf die Entwicklung.
Um einen populärwissenschaftlichen Einblick zu gewinnen sind auch die Bücher dieser Spiegelredakteurin (Name vergessen), Kriegskinder und Kriegsenkel sehr aufschlussreich
Falls du da Fragen hast, beantworte ich die gerne, soweit ich kann
Sehr spannendes Thema!

Winken
Alraune

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