Köln - Beim Bohren eines U-Bahn-Tunnels ist in der Kölner Innenstadt ein römisches Hafentor mit einem Stück Stadtmauer entdeckt worden. "Das ist beste römische Handwerksarbeit", sagte am Donnerstag Prof. Hansgerd Hellenkemper, der Direktor des Römisch-Germanischen Museums. Tor und Mauer - insgesamt elf Meter lang - sollen für die Öffentlichkeit erhalten und zugänglich gemacht werden, was sich die Stadt drei Millionen Euro kosten lässt. Die U-Bahn wird drunterherfahren, die Autos drüber. "Ich bin sehr glücklich, dass wir es in der Tiefe lassen, da wo es gefunden wurde", sagte Hellenkemper.
Das Tor wurde in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Christus gebaut. Das Geld dafür gab möglicherweise Kaiser Nero, dessen Mutter in Köln geboren worden war. Für die Stadt selbst war der Bau der Stadtmauer zu teuer. Durch das Tor wurden Güter in die Stadt gebracht, die im Rheinhafen von Schiffen angeliefert wurden. In spätrömischer Zeit mauerten die Kölner das Tor aus Angst vor den Franken zu. Dabei nutzten sie alles, was sie bekommen konnten, selbst Grabsteine. Das Tor soll nicht wieder in seinen alten Zustand zurückversetzt werden: "Wir lassen diese Geschichtsplombe stehen", sagte Hellenkemper. Die römische Stadtmauer hat Köln 1000 Jahre lang geschützt.
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