Hey,
Danke Danke

Ich komme aus dem Landkreis Limburg-Weilburg.
Die Suche in den Bergen ist so eine Sache, da ist vieles komplizierter wie im Flachland. Zum einen hat man in den Julischen Alpen ein Wasserproblem, mit dem auch schon die Soldaten im 1. Weltkrieg zu kämpfen hatten. Es gibt keine Quellen oder Wasservorkommen durch Schmelzwasser dort oben ab mit Juli. Man muss also seinen ganzen Vorrat mitschleppen, da die Anstiege über Stock und Stein gehen und zum Teil auch quer feldein um die Stellungen zu erreichen ist das sehr Anstrengend. Man kann sich diese alten Frontwege nicht so wie in Südtirol oder in Österreich vorstellen. Da gibt es maximal nen Pfad. Dann muss man die ganze Suchausrüstung auch noch mit hoch schleppen und eine kleine Spitzhacke braucht man schon in dem felsigen Boden. So muss man schon 8-10 Liter Wasser einpacken wenn man morgens um 4 Uhr aufsteigt und abends mit der Dämmerung wieder absteigt.
Die Funde liegen in ganz unterschiedlichen Tiefen. An der tatsächlichen Frontlinie liegen sie zum Teil noch oben auf, obwohl die 1. Linie nichtmal so interessant ist, da kaum persönliche Gegenstände mitgenommen wurden. Interessanter sind da schon die Manschaftsunterstände welche in den Fels getrieben wurden oder Brackenlager der Reserven. Auch findet man immer mal wieder Mülllöcher aus denen schöne Funde kommen können.
Aber auch dort ist alles Glückssache und man verbringt schon mal einen Tag dort oben und findet nichts. Die rosigen Zeiten sind längst vorbei. Für die Einheimischen gehört die Sucherrei zu ihrer Geschichte. Nach dem Krieg suchten sie nach brauchbaren Gegenständen für das tägliche Leben und auch nach Proviant Depots, später einfach nur nach Metallen um sie zu verkaufen und dann begann auch schon das Sammeln. Bei meinen Bekannten hat oft schon der Vater gesucht und konnte auf des Wissen des Großvaters zurückgreifen.
Auch ist das Verlassen der Wege nicht ganz ungefährlich ohne Bergerfahrung und Einheimische welche sich im Hochgebirge auskennen. Das ganze Gebiet ist von Schächten und Spalten durchzogen, da ist man schnell abgestürzt und da findet einen keiner so schnell. Die Gebiete sind alle ziemlich entlegen.
Grüße
Andi
Bild 1: Mein Highlight aus 2014, Kappenabzeichen der 10. Armee
Bild 2: Mülloch in einem Brackenlager auf ca. 1000 m
Bild 3: typische Funde aus Mülllöchern, Flaschen, Steigeisen, Kochgeschirrdeckel