Korrekt

Ist ein Anstecker der Sozialistischen Arbeiter Jugend.
Am 29. Oktober 1922 vereinigte sich der sozialdemokratisch orientierte "Verband der Arbeiterjugendvereine Deutschlands" in Nürnberg mit der USPD-nahen "Sozialistischen Proletarierjugend" zur "Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands" (SAJ) - analog zur Vereinigung von (M)SPD und USPD im selben Jahr.
Unter dem Einfluss der SPD machten antiautoritäre Positionen und lebensreformerischer Habitus einem uniformierten und disziplinierten Auftreten Platz. Windjacken, blaue Blusen, rote Halstücher und rote Fahnen dominierten ab 1927 die von Fanfaren, Pfeifen und Trommeln begleiteten Aufmärsche der SAJ. Zugleich häuften sich die Konflikte mit den von der Partei eingesetzten Jugendleitern.
Der Vormarsch der Nationalsozialisten seit 1930 beschleunigte die Entfremdung zwischen SAJ und SPD. Die Jugendlichen, welche die Auseinandersetzung mit den Rechtsextremen suchten, sahen sich immer wieder durch restriktive Vorschriften der SPD-Führung gegängelt, die, von einem bürgerlichen Erziehungsverständnis geprägt, auf Parteidisziplin beharrte. Es kam zu Parteiausschlüssen; viele Jugendliche aber verließen auch die SAJ und schlossen sich linkssozialistischen und kommunistischen Verbänden an, die ein radikaleres Vorgehen gegen die Nationalsozialisten versprachen.
Die SA beherrschte nicht nur die Straße; 1932 häuften sich Überfälle auf bayerische Jugendheime, so in Wendelstein (Lkr. Roth) und in Bad Windsheim. Am 18. Februar 1932 drangen 40 bis 50 Nationalsozialisten in das Heim der SAJ am Platnersberg (Nürnberg) ein und gingen mit Gummiknüppeln, Eisenstangen, Schlagringen und Stühlen auf zwölf anwesende Jugendliche los. Erst auf den Ruf "Polizei" verschwanden die Nationalsozialisten. Am 4. August 1932 kam es zu einem Brandanschlag auf das SAJ-Heim in der Münchner Dom-Pedro-Straße. Führende Sozialdemokraten beklagten in der Parteipresse, dass die bayerischen Behörden diese Übergriffe nur zögerlich oder gar nicht verfolgten. Dagegen untersagte die Bayerische Staatsregierung Jugendlichen und Kindern die Mitgliedschaft bei der SAJ und bei den "Kinderfreunden".
Am 23. Februar 1933, wenige Tage vor dem Reichstagsbrand in Berlin, rief der SAJ-Vorsitzende Erich Ollenhauer die Jugendlichen auf, "nur auf dem Boden der Verfassung zu handeln". Am 11. März wurde die SAJ von den Nationalsozialisten verboten, ihre prominenten Mitglieder und Funktionäre wurden verfolgt und interniert.