Ich denke auch dass eine Gesetzesverschärfung oder gar ein völliges Verbot des sondelns ein Schuß nach hinten wäre.
Wenn man einmal von einigen wenigen schwarzen Schafen absieht, welche sich aus purer Profitgier an historischen Kulturgütern vergreifen, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verhökern um sich finanziell daran zu bereichern, dann ist doch der Großteil der SG-Szene eher ehrlicher Natur und meldet schön brav und vorbildlich seine Funde, den zuständigen Behörden, ganz so wie es sich gehört (wie man ja hier im Forum z.B. anhand von einigen bedeutenden Münzhortfunden gut ersehen kann).
Verschärft man aber nun dieses Gesetz oder spricht gar ein generelles Verbot aus, so werden die schwarzen Schafe trotzdem im verborgenen weiter Gräber plündern und alles verhökern was sie finden, denn sie halten sich ja ohnehin nicht an Gesetze und ein Verbot würde sie nicht abschrecken..
Beim Thema sondeln wird der ehrliche SG doch regelrecht kriminalisiert. Man wird als Verbrecher hingestellt und vorverurteilt, obwohl man gewissenhaft handelt oder im Falle eines bedeutenden Fundes, handeln würde. Hierzu werden immer wieder die gleichen Negativbeispiele herangezogen (z.B. Himmelsscheibe von Nebra etc.)
Wenn man nun das Gesetz tatsächlich verschärfen würde, dann fürchte ich, werden in Zukunft auch wesentlich weniger, oder evtl. niemand mehr, Funde den Behörden melden, aus Angst am Ende für diese Ehrlichkeit bestraft zu werden.
Genau so sieht es mit Fundmunition aus. Wenn man Angst haben muss, dass eine Meldung von Fundmunition Konsequenzen nach sich ziehen könnte, dann meldet man so etwas beim nächsten mal eben lieber nicht mehr und es bleibt liegen. Man sollte doch eigentlich froh sein dass es Nützlinge wie uns SG gibt, denn wir tragen oft mit dazu bei, dass gefährliche Altlasten der letzten beiden Weltkriege aus den heimischen Böden verschwinden. Genau so sieht es doch auch bei historisch bedeutenden Funden durch SG aus.
Na ja, im Umkehrschluss kann eine Gesetzesverschärfung ja nur dazu führen, dass die Archäologen weniger zu tun bekommen werden, was langfristig dazu führen muss, dass deren Anzahl weiter dezimiert wird um Personalkosten einzusparen. Somit wäre also den Archäologen ein weiterer Geniestreich gelungen
Da fällt einem doch unfreiwillig die altbekannte Redewendung wieder ein, "sich selbst den Ast absägen auf dem man sitzt".
In diesem Sinne....allen (erstmal) weiterhin gut Fund
Gruß,
Ganimed