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 In Thüringen wird Denkmalschutz mit Füßen getreten

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Avatar  In Thüringen wird Denkmalschutz mit Füßen getreten  (Gelesen 1376 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
21. Mai 2021, um 22:36:35 Uhr

Und Sondler brauchen eine Genehmigung...

Im Zuge des 5G Netzausbaus, wurde in einer kleinen Gemeinde in Westthüringen mit den Bauarbeiten an dem Fundament eines 39m hohen Sendemasts begonnen. Die bereits fast vollständig ausgehobene Baugrube liegt in unmittelbarer Nachbarschaft eines ausgewiesenen Bodendenkmals. Hier befinden sich die Ruine einer Burg aus dem 13. Jh. sowie keltische Ringwallanlagen und Grabhügel aus der Bronzezeit. Das Gebiet um das Bodendenkmal, in dem die derzeitigen Tiefbauarbeiten ausgeführt werden, unterliegt dem Umgebungsschutz. Allerdings wurden hier bisher noch keine fundierten Untersuchungen bzw. Grabungen durchgeführt. Auch scheint der Bauantrag nicht rechtmäßig zu sein, da die obere Denkmalschutzbehörde in Weimar bisher lediglich auf eine Voranfrage des Bauamts geantwortet hat. Erst nach massivem Druck aus der Bevölkerung und nach Anfragen durch die Presse hat die Denkmalschutzbehörde nun eine Begehung des Geländes angekündigt. Die Bauarbeiten laufen unterdessen munter weiter. Damit die Denkmalschutzbehörde ihr Gesicht wahrt, wird  nun eine „Scheingrabung“ erfolgen. Mögliche Befunde wurden aber bereits zerstört und Funde im Aushub abtransportiert. Leider wird das Vorgehen keinerlei Konsequenzen für die Verantwortlichen haben. Mögliche noch unbekannte Bodendenkmäler sind zerstört und der Sendemast wird trotzdem errichtet. Es ist nicht mit Worten zu beschreiben, wie hier mit Kulturerbe in einem Gebiet mit fast 3000 Jahre alter Siedlungsgeschichte umgegangen wird. 



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#1
21. Mai 2021, um 23:03:11 Uhr

Leider sieht und hört man das immer wieder und ist nicht nur in Thüringen so, das zieht sich durch alle Bundesländer. Wenn man mal überlegt, was allein schon beim Tagebau alles weggebaggert wurde. 
Bei solchen Baustellen ist der Aushub den sie wegfahren auch sehr interessant, zumindest für uns Sondengänger. Zwinkernd

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#2
22. Mai 2021, um 07:24:16 Uhr

Und andere bekommen eine Rüge weil sie Funde melden die 10 Meter zu nahe an einem BD lagen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
22. Mai 2021, um 09:23:23 Uhr

Ja, Gesetze gelten halt nur für den kleinen Mann!

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#4
22. Mai 2021, um 10:58:47 Uhr

Diese Vorgehensweise kenne ich hier aus Westfalen auch nur zu gut.

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#5
22. Mai 2021, um 11:04:09 Uhr

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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https://www.insuedthueringen.de/inhalt.diedorf-sendemast-keine-funde-kein-baustopp.c6dea87f-4796-43ad-a924-fa5895e25ef8.html


Keine Funde, Kein Baustopp! 
Klar. Die wurden ja schon abtransportiert

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#6
22. Mai 2021, um 11:06:56 Uhr

In Bayern werden auch munter Industriegebiete und co. auf Bodendenkmäler gepflanzt.

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#7
22. Mai 2021, um 11:17:28 Uhr

Das wird sich auch nie vermeiden lassen. Wichtig ist aber eben die lückenlose Dokumentation. BD's werden ja häufig erst beim ausbaggern entdeckt.

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#8
22. Mai 2021, um 11:31:17 Uhr

Passt doch zu der alltäglichen Rechtsbeugung, die hier in D geschieht

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#9
22. Mai 2021, um 11:44:07 Uhr

...wie MichaelP schon schreibt, schauen wo der Aushub abgelagert wird. Da kann dir keiner ans Bein pinkeln

   wenn du da sondelts. Da braucht auch keinen Spaten, alles schön locker mit Schaufel zu erledigen.

   Grüsse  Winken

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#10
22. Mai 2021, um 12:10:02 Uhr

Geschrieben von Zitat von Kraterbuddler
Das wird sich auch nie vermeiden lassen. Wichtig ist aber eben die lückenlose Dokumentation. BD's werden ja häufig erst beim ausbaggern entdeckt.


Im Dokumentieren ist Deutschland Weltmeister. Bei Agieren, Praevention und Schuetzen Drittweltland. In allen Kernbereichen.
Scheint gewollt zu sein Ausrasten

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#11
22. Mai 2021, um 13:39:03 Uhr

Geschrieben von Zitat von Kraterbuddler
Wichtig ist aber eben die lückenlose Dokumentation. BD's werden ja häufig erst beim ausbaggern entdeckt.

Und von den meisten beim ausbaggern entdeckten BDs wird nie einer was mitbekommen, weil die wenigsten Bauherren sowas melden, das kostet nämlich zusätzlich richtig Kohle. Zwinkernd
Ich hab die Geschichte ja schon mal erzählt. Es sollte ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden und beim ausheben des Kellers wurde ein Raum mit römischen Gefäßen und Amphoren entdeckt. Da es in einem früher römisch besiedelten Gebiet war, ließ die Gemeinde den Keller wieder zuschütten und baute das Spritzenhaus etwas größer aber ebenerdig. Kein Archi hat davon jemals was mitbekommen und so läufts in den meisten Fällen.
Bei Bauvorhaben gilt das Verursacherprinzip und welcher Bauherr will wegen paar Knochen oder Keramikscherben ne mehrwöchige Ausgrabung zahlen. Bei großen Bauvorhaben wie bei Gewerbegebieten sind solche Sachen schon eingepreist, weil es meist große Konzerne sind.

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(versteckt)Themen Schreiber
#12
23. Mai 2021, um 10:57:51 Uhr

Die haben die Baugrube lediglich duch einen Geophysiker untersuchen lassen. Der hat die Bodendichte gemessen. Die Funde im Aushub und das Gelände direkt um die Baugrube herum interessiert die Behörde nicht.

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