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 >  Fundforen > Schmuck und Zierrat > Ringe > Thema:

 Goldring findet zurück zu Enkel

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Avatar  Goldring findet zurück zu Enkel  (Gelesen 2129 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
24. Juli 2015, um 10:01:31 Uhr

Hallo Sondlergemeinde  Winken

da ja momentan ein Feld nach dem anderen frei wird, entschloss ich mich auch vor 3 Tagen zu einer Feierabendsuche.
Den Acker, der schon deutlich außerhalb von meinem Wohnort liegt, habe ich bereits zuvor unter den ersten frei gewordenen im vorbei fahren, auf dem Weg zur Arbeit, gesichtet.
 
Ziel war es bronzezeitliche Funde zu machen, da im Umfeld bereits solche das Licht der Welt erblickten (auch in diesem Jahr  Cool).

Also zum Feierabend das Auto auf unbefestigtem Wiesenstreifen, oberhalb des Suchackers, geparkt, Detektor eingestellt, Hund aus der Gitterbox gelassen und los ging's.
Wie sonst auch testete ich den Acker an Rändern und einmal diagonal stichprobenartig an, statt gleich in geordneten Bahnen zu laufen. Es stellte sich schnell heraus, dass auch dieser Acker, wie die anderen Flächen in der Umgebung, stark "bleilastig" ist (es kam eine Musketenkugel nach der anderen).
Am Rand zum Nachbaracker ärgerte ich mich gerade noch über den Fund eines Teelichtes... als nur ein paar wenige Schwenks weiter mir erneut ein gutes Signal in die Ohren piepte. Gleichwohl zeigte der xy-mode des Deus eine saubere Diagonale auf der rechten Edelmetallseite an.
Das Fundstück lag dicht an der Oberfläche und ich erkannte es, nach nur einmal aufgraben, schnell als Fingerring. "Klasse, endlich mal wieder ein Ring", sagte ich mir... glaubte aber zunächst eher nicht einen Goldring gefunden zu haben... den ich aber dann schnell als einen eben solchen erkannte  Cool.
Enttäuscht war ich dann allerdings schon ein bisschen als ich den Prägestempel 333 sah. Der zweite Goldring, den ich bisher fand, und schon wieder nur das billigere 333er Material. Gefreut habe ich mich aber umso mehr bei dem Anblick der noch sehr gut ablesbaren Gravuren:

21.11.20
K. Rühl
M. Fourier

Am Nachmittag des nächsten Tages war dann die Neugierde zu groß und ich fing an zu recherchieren. Also einfach das Telefonbuch im Internet geöffnet und die im Ring gravierten Familiennahmen in meinem Wohnort gesucht, da ich von einem örtlichen Zusammenhang ausging (der Fundacker liegt deutlich näher zu meinem Wohnort, als zu anderen Ortschaften).
Unter dem Namen "Fourier" wurde ich hierbei nicht fündig... jedoch unter dem Namen "Rühl". Im Telefonbuch fand ich einen K. Rühl, den ich gleich mal anrief. Seine Frau ging an' s Telefon. Ich fragte als erstes ob ihr der Name "Fourier" etwas sagen würde, in Bezug auf die eigene Familiengeschichte und erläuterte ihr dann den Hintergrund/ Fund.

Zwar verneinte sie einen Zusammenhang zwischen dem erfragten Namen, in Bezug auf ihre Familiengeschichte oder die ihres Mannes...
... nannte mir aber gleichwohl 3 Namen vermutlicher Nachfahren einer ehelichen Verbindung der im Ring eingravierten Namen.

Die Familiennamen der 3 genannten Personen wichen von den im Ring eingravierten Namen jedoch ab.

Es waren 2 Damen und ein Herr, die ich ohne Probleme im Telefonbuch fand.

Bei dem Anruf der Damen ging niemand an' s Telefon...

... dafür aber der genannte Herr.

Ich fragte ihn, ob ihm die Kombination aus "K.Rühl" und "M. Fourier" etwas sagen würde. Hörbar erstaunt, wegen meiner Frage, sagte er mir, dass es sich bei "K. Rühl" wohl um seinen Großvater (Karl Rühl) und es sich bei "M. Fourier" sicherlich um seine Großmutter Margarethe, geb. Fourier handeln würde.

Erst jetzt teilte ich ihm mit, dass ich einen goldenen Ehering oder Verlobungsring seiner Großeltern gefunden habe. Diese Nachricht musste der Angerufene erst mal hörbar verdauen, ehe Worte wie "das ist ja verrückt" mein Ohr erreichten.

Noch am Abend übergab ich dem Enkel den Ring. Er selbst ist 1952 geboren. Es ist der Ring seiner Großeltern, mütterlicherseits.

Da sich der Nachfahre bereits, mehr als viele Andere, mit seiner Familiengeschichte beschäftigt hat und einen Familienstammbaum bis zurück in das 17. Jahrhundert recherchierte, konnte es keinen besseren treffen.

Gestern erhielt ich noch Familienfotos von ihm per email.

Anbei, neben den Fotos vom Ring und dem Fundacker das Hochzeitsfoto seiner Großeltern, Karl Rühl und Margarethe geb. Fourier, von 1921.

Viele Grüße vom Geschichtsjäger !
  





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1921 Rühl, Karl u. Margarethe Hochzeit_ü.jpg
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« Letzte Änderung: 24. Juli 2015, um 10:09:37 Uhr von (versteckt) »

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#1
24. Juli 2015, um 10:09:32 Uhr

Das ist ja echt der Hammer,

tolle Story die eigentlich eine Pressemeldung verdient.

LG
Elmex

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#2
24. Juli 2015, um 10:15:53 Uhr

 Applaus Applaus Applaus

Perfekt, Perfekt, Perfekt  Super
Eine super Geschichte, DANKE

Gruß und allzeit gut Fund beim  Suchen

Wünscht Dir Findlkind

Geschrieben von Zitat von Elmex

tolle Story die eigentlich eine Pressemeldung verdient.

LG
Elmex

Das sehe ich auch so, nix mit Raubgräber, vielmehr Freudegräber

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#3
24. Juli 2015, um 11:00:43 Uhr

Geschrieben von Zitat von Geschichtsjäger
Da sich der Nachfahre bereits, mehr als viele Andere, mit seiner Familiengeschichte beschäftigt hat und einen Familienstammbaum bis zurück in das 17. Jahrhundert recherchierte, konnte es keinen besseren treffen

Wieviel war ihm denn der Ring wert? Oder gabs nur ein Dankeschön?
Ich geh jetzt von mir als Ringempfänger aus. Wenn jemand mit dem goldenen Ehering meines Großvaters vor der Tür steht, ich schon bis ins 17. Jhdt. Genealogie betrieben habe würd ich dem schon ordentlich was rüberwachsen lassen.

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#4
24. Juli 2015, um 11:03:01 Uhr

 Applaus Applaus Applaus
Klasse Geschichte, gut gemacht  Super  Winken

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#5
24. Juli 2015, um 11:07:23 Uhr

Nette Geschichte... Smiley
So was liest mal gerne mal.

stromer

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
24. Juli 2015, um 11:11:19 Uhr

Geschrieben von Zitat von Kini
Wieviel war ihm denn der Ring wert? Oder gabs nur ein Dankeschön?
Ich geh jetzt von mir als Ringempfänger aus. Wenn jemand mit dem goldenen Ehering meines Großvaters vor der Tür steht, ich schon bis ins 17. Jhdt. Genealogie betrieben habe würd ich dem schon ordentlich was rüberwachsen lassen.

Der Ring hat einen Materialwert von etwas mehr als 30.- Eur. Ich habe 20.- Eur Finderlohn erhalten, was ich in Ordnung finde. Das Geld habe ich meiner Tochter gegeben, damit sie ihre Freundinnen zum Eis essen einladen kann... auch als Trostpflaster für sie, da sie der Grundschule noch hinterher trauert, die sie heute zum letzten mal besucht hat.

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#7
24. Juli 2015, um 11:15:54 Uhr

ganz starke Geschichte und super Recherche von dir  Super Super


                                  larod  Smiley

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(versteckt)Themen Schreiber
#8
24. Juli 2015, um 11:18:59 Uhr

Geschrieben von Zitat von larod
(....) super Recherche von dir

... mir kam zugute, dass der Großvater Metzger war. Solche Leute bleiben im dörflichen "Gemeindegedächtnis" gespeichert.

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#9
24. Juli 2015, um 11:45:39 Uhr


HAMMER FUND incl. STORY mit HAPPY END  Applaus Applaus Applaus

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#10
24. Juli 2015, um 12:55:30 Uhr

SUPER Geschichte  Applaus

Nicht jeder hätte hier nachgeforscht. Respekt!

« Letzte Änderung: 24. Juli 2015, um 12:56:03 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#11
24. Juli 2015, um 12:58:44 Uhr

Geschrieben von Zitat von Seppl
SUPER Geschichte Applaus

Nicht jeder hätte hier nachgeforscht. Respekt!

So sehe ich das auch u. um so schöner ist es, diese Sondengängergeschichten mit Realitätswert zu lesen wie

neue Gesetze die wieder einmal gegen uns sind

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#12
24. Juli 2015, um 14:08:39 Uhr

wieder mal eine beruehrende geschichte,
alles gut gemacht, glueckwunsch Super

cotopaxi

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#13
24. Juli 2015, um 14:13:27 Uhr

Ein Geschichtsjäger jagt Geschichten.
Waidmannsheil


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(versteckt)Themen Schreiber
#14
24. Juli 2015, um 14:49:11 Uhr

Geschrieben von Zitat von rollenheini
Ein Geschichtsjäger jagt Geschichten.
Waidmannsheil


Waidmannsdank ! Zwinkernd Grinsend

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