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 >  Fundforen > Schmuck und Zierrat > Ringe > Thema:

 Ring Mittelalter (?) mit mittelhochdeutscher Inschrift - Hochzeitsring?

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Avatar  Ring Mittelalter (?) mit mittelhochdeutscher Inschrift - Hochzeitsring?  (Gelesen 2333 mal) 0
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Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
24. Juli 2017, um 18:12:39 Uhr

Hallo zusammen,
hier ein Urlaubsfund aus Bayern - DER Urlaubsfund womöglich:

ein kleiner, zierlich gearbeiteter Silberring ohne Punze, leider gebrochen; verschlungene Hände, außen umlaufend eine Inschrift, die ich wie folgt lese: IH DIN DV MIN - also ich bin dein, du bist beim - davor noch ein mir völlig schleierhaftes Zeichen.

Kennt jemand Vergleichsstücke?
Mir kam natürlich auch schon der Gedanke einer Replik, aber ich glaub's ehrlich gesagt nicht.

Mittelalter- und Ring-Spezis, helft mir!

Beste Gruesse,
TTT


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Hochzeitsring (1) klein.jpg
Hochzeitsring (2).JPG
Hochzeitsring (3).JPG
Hochzeitsring (4) klein.jpg
Hochzeitsring (5).JPG
Hochzeitsring (6).JPG
Hochzeitsring (7).JPG
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(versteckt)
#1
24. Juli 2017, um 18:19:16 Uhr

FNZ  würde ich da eher vermuten , aber schau mal hier :

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www.historische-ringe.de/ringe_einzeln.php?nummer=6


im zweifel einfach mal Merowech fragen der weiß das   Super


mfg
Stefan

« Letzte Änderung: 24. Juli 2017, um 18:20:14 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
24. Juli 2017, um 18:25:33 Uhr

Danke Stefan!
Das Motiv der verschlungenen Hände ist das gleiche - aber natürlich verbreitet gewesen;
was mich auf MA bringt, ist der Umstand, dass die Umschrift definitiv die mittelhochdeutschen Formen verwendet - und mhd kam ja spätestens ab dem 16. Jh. (?) aus der Mode, denke ich.
Beste Gruesse
TTT

Online
(versteckt)
#3
24. Juli 2017, um 18:34:39 Uhr

Einsehr schöner Fehdering ist das - Glückwunsch! Für den südd. Raum kann ich sagen,dass sie alle
heilgen Zeiten mal kommen. Die Aufschrift: Ich din,du min -  ist das Eheversprechen.Tolles Stück!


G&GF



karuna  Winken


Nachtrag: Upps- da hat sich der Rechtschreibteufel eingeschlichen: Es heißt natürlich "Federing" - von lat.
Fides: Treue, Schutz etc. Mit "h" geschrieben hat es plötzlich eine andere Bedeutung......

« Letzte Änderung: 24. Juli 2017, um 18:52:43 Uhr von (versteckt) »

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#4
24. Juli 2017, um 18:45:19 Uhr

Also mittelhochdeutsch wurde bis maximal 15. Jhd. gesprochen, eher 14. Jhd.

Ich würde aber eher sagen, dass ist wegen "IH" noch althochdeutsch: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&hitlist=&patternlist=&lemid=GI00028#XGI00028


Selbst Walther von der Vogelweide (um 1200) benutzte schon "ich": Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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https://de.wikisource.org/wiki/Under_der_linden_(Codex_Manesse)


Viele Grüße
Jacza

« Letzte Änderung: 24. Juli 2017, um 18:46:05 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
24. Juli 2017, um 18:58:54 Uhr

Geschrieben von Zitat von karuna
Einsehr schöner Fehdering ist das - Glückwunsch! Für den südd. Raum kann ich sagen,dass sie alle
heilgen Zeiten mal kommen. Die Aufschrift: Ich din,du min - ist das Eheversprechen.Tolles Stück!


G&GF



karuna Winken


Nachtrag: Upps- da hat sich der Rechtschreibteufel eingeschlichen: Es heißt natürlich "Federing" - von lat.
Fides: Treue, Schutz etc. Mit "h" geschrieben hat es plötzlich eine andere Bedeutung......

Danke Karuna!
Mit der Fehde war ich kurz irritiert (wenn das natürlich für die ein oder andere Ehe auch gelten kann);
Hättest Du eine Idee für eine Datierung?
Ich weiß nicht, ob man sie zu stark an dem Ih oder Ich festmachen sollte, wie Jaczka das vorschlägt; die Gegend, in der ich gesucht habe, wurde jedenfalls Ende des 12. Jh. erst gerodet - älter wird der Ring kaum sein. Aber so oder so dürfte es dann eines der ältesten Stücke des Ortes sein. Ist wohl doch eine Meldung nach München wert.

Beste Gruesse und Danke
TTT, der jetzt noch glücklicher ist mit seinem Ring als beim ersten Saubermachen!

Online
(versteckt)
#6
24. Juli 2017, um 22:20:29 Uhr

Es kann eigentlich frühestens spätes MA sein, denn vorher wurden solche Verlobungsringe meines Wissens nach
nicht verwendet. Die Lösung ist die Schrift - in welcher Zeit wurde mit solchen Majuskeln geschrieben?

G&GF


karuna  Winken

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#7
25. Juli 2017, um 13:17:02 Uhr

Mero hat einen in seiner Datenbank mit außen umlaufenden Majuskeln, die womöglich, soweit ich das sehen kann, den meines Federings ähnlich sind:

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http://www.historische-ringe.de/ringe_einzeln.php?nummer=21


Er datiert ihn ins 13. Jh. Würde mir natürlich gefallen  Zwinkernd

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#8
25. Juli 2017, um 13:22:01 Uhr

Hast aber wirklich schöne Ringe im Urlaub gefunden, gefallen mir richtig gut. Super

Gruß Michael

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#9
25. Juli 2017, um 13:25:15 Uhr

ja, danke! Und alle auf einem Wiesenweg von ca. 150-200 m Länge; die Funddichte dort war traumhaft; es gab noch drei weitere, die aber vielleicht nicht das Einstellen lohnen.

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#10
25. Juli 2017, um 15:33:40 Uhr

Geschrieben von Zitat von tarmes
FNZ würde ich da eher vermuten , aber schau mal hier :

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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www.historische-ringe.de/ringe_einzeln.php?nummer=6


im zweifel einfach mal Merowech fragen der weiß das Super


mfg
Stefan


Kommt sehr gur hin denke ich.


Michel   Winken

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#11
25. Juli 2017, um 16:32:01 Uhr

Deine silberne Handtruwe datiert etwa um 1280 - 1350. Vergleichbare Stücke sind im Schatzfund von Fuchsenhof zu sehen.

Grüße
Mero    Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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#12
25. Juli 2017, um 16:45:13 Uhr

Geschrieben von Zitat von Merowech
Deine silberne Handtruwe datiert etwa um 1280 - 1350. Vergleichbare Stücke sind im Schatzfund von Fuchsenhof zu sehen.

Grüße
Mero Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Hammer !!! Küsschen



Michel   Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#13
25. Juli 2017, um 17:02:02 Uhr

Mero, tausend Dank! Großartig! Und ebenfalls tausend Dank für den Link zu dem Artikel mit dem wirklich sehr gut passenden Vergleichsstück!

Mein persönlicher Fund des Jahres, den ich sicherlich nicht mehr toppen werde.

Allerbeste Grüße,
TTT

P.S.: Und "Handtruwe" ist ein sehr schönes Wort, das kommt gleich in meinen Aktivwortschatz

Offline
(versteckt)
#14
25. Juli 2017, um 17:43:44 Uhr

Geschrieben von Zitat von TTT
Mero, tausend Dank! Großartig! Und ebenfalls tausend Dank für den Link zu dem Artikel mit dem wirklich sehr gut passenden Vergleichsstück!

Mein persönlicher Fund des Jahres, den ich sicherlich nicht mehr toppen werde.

Allerbeste Grüße,
TTT

P.S.: Und "Handtruwe" ist ein sehr schönes Wort, das kommt gleich in meinen Aktivwortschatz


Gerne geschehen !
Eine Reparatur würde ich in Betracht ziehen.......ich schaue ihn mir mal an wenn du magst ?

Grüße
Mero


Handtruwe

Die handtruwe ist ein das Gefühl der Liebe und der Zugehörigkeit
symbolisierendes Schmuckstück, das mit zwei ineinanderverschlungenen
Händen versehen ist. Dieses Symbol steht für ein Versprechen, eine
Abmachung zweier Menschen und meint im besonderen ein Eheversprechen.
Die handtruwe kann als Ring oder Brosche11 ausgearbeitet sein, so daß eine
Formbestimmung der testamentarisch vererbten Objekte nicht möglich ist.
Erwähnt werden fünf dieser Schmuckstücke in späterer Zeit, wobei allein drei im Testament des
Heinrich Winthe 1490 aufgelistet werden, während die Testamente Wobbeke
Boltzens 1428 und Soffeke Springintguts 1439 je über eine handtruwe
verfügen. Die Beschreibung der handtruwe in Soffeke Springintguts Testament
als myn beste hanttruwe, dat myn sone, her Werner, my kofte12 verweist auf die
mögliche Verwendung nicht nur als Symbol der Liebe zwischen Eheleuten,
sondern auch zwischen Eltern und Kindern oder - neutraler formuliert - als
Zeichen persönlicher Zuneigung. Diese Symbolik läßt an vorrangige
Schenkungen innerhalb der vertikalen Familienlinie denken, und die Tochter
bzw. Sohn bedenkenden Testatorinnen bestätigen dies. Heinrich Winthe, der in
seinem Testament weder Sohn noch Tochter erwähnt, stiftet eine handtruwe
dem Bau von St. Johannis, die zweite fällt einer Bekannten zu und die dritte
wohl einem Verwandten.

« Letzte Änderung: 25. Juli 2017, um 17:44:50 Uhr von (versteckt) »

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