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 Grübler vertreten?

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(versteckt)Themen Schreiber
#0
29. Mai 2012, um 06:38:08 Uhr

Wollte mal nachfragen diesbzgl., denn das Wort grübeln kommt von "graben"
bzw. "Grube" und in diesem Bereich sind wir all ja extrem fleissig am Werk. Lächelnd

Grübeln kann aber auch krankhafte Ausmaße annehmen:
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCbeln


Wobei selbst das ist immer auch relativ: Wenn man von einer Thematik gefesselt ist,
sei es nun einen Schatz finden wollen oder durch tiefe Überlegungen wichtige Selbst-
und andere Erkenntnisse zu erlangen, dann muss man schon oft erst eine Menge
"Dreck" durchwühlen - und das ist natürlich nicht immer ganz so angenehm.

Eine gute Idee wäre z.B., die eigenen Grübeleien per Computer aufzuschreiben und
quasi textlich weiterzuspinnen, weil man dadurch einen klareren Überblick bekommt
und auch später noch einen besseren Nutzen aus ihnen ziehen kann.

Vor dem einschlafen geht das allerdings schlecht, weil man da ja einschlafen will.
Und nach dem aufwachen geht es oft auch schlecht, weil man sich dann womöglich
gleich schon wieder ins Tagesgeschehen stürzen muss.

Grübeln hat auch etwas mit tüfteln zu tun, mit neue Inspiration irgendwo ausgraben.

Kritisch beim grübeln wird es übr. dann, wenn man sich in unangenehme Thematiken
auf eine Weise hineinsteigert, dass es einen psychisch fertig macht. Allerdings kann
man sich z.B. auch beim Sex oder beim favorisierten Fussball-Verein in Hochgefühle
hineinsteigern. Langfristig kommt man allerdings mit nüchternen Überlegungen weiter.

Passend zum neuen ESC (Eurovision Song-Contest) Siegertitel:
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http://de.wikipedia.org/wiki/Euphorie


Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#1
02. Juni 2012, um 10:01:23 Uhr

____________________________________________________
Aufgrund näheren Interesses einer Person an diesem Thema
hier jetzt, damit evtl. auch noch weitere davon profitieren können,
den darüber geschriebenen Text:
____________________________________________________

Wie ich dazu komme - du wirst lachen, weil ich per Wikipedia über Kampfmesser - Dolch -
- Spieß - "schreien wie am Spieß" und Euphorie dann irgendwie zu "hineinsteigern" und
Grübeln gefunden habe. Lächelnd

Ich fand das irgendwo "krass", diese im guten wie im schlechten mögliche Reinsteigerei.
Das führt ja von depressiven Suizidgedanken bis hin zum totalen Fanatismus wobei ich
mittlerweile als einen der absolutesten "Sinn des Lebens" Ziele das Feuer und Flamme
sein, voller Begeisterung, nie genug kriegen können für etwas ausgemacht habe -
also im Prinzip eine psychische Selbstverstärkung weil die Motivation sich dadurch
selbst anfeuert bzw. stets von neuem wieder aufbaut.

Es gibt daneben übr. auch die krasse Weisheit:
Gefühlsdusselei ist die Vernebelung eines klaren gesunden Geistes.

Ich will damit aber nur klarmachen, dass die eigenen Erinnerungen, Gedanken, Sentimentalitäten
bis hin zur Rührseligkeit aber auch die unangenehmen "Erregungen" wie Ärger, Hass, Wut und
Eifersucht eine Art virtuell erlebte Zweit-Welt darstellen, welche man ähnlich wie die mehr oder
weniger angenehmen Sinnes-Eindrücke, Schmerz-Wahrnehmungen oder Genuss-Ereignisse
bewältigen muss können um psychisch stabil, motiviert und gesund zu bleiben.

Die Selbsterkenntnis-Fähigkeit des Menschen und die dadurch ermöglichte Vorausplanerei
führen dazu, als genussvoll, angenehm oder schön empfundene Ereignisse oder Sinneswahrnehmungen
(z.B. auch mitreissende, spannende Filme, also etwas virtuelles) immer und immer wieder erleben
zu wollen und somit baut sich eine Erinnerungsbasis an diese subjektiv als wertvoll definierten
"Lustmöglichkeiten" auf. Anstatt nüchterne Daten wie die Zahl 1 wird dann die Erinnerung mit einer
seelisch bzw. emotional ausgelösten Empfindung verknüpft. Das ist auch der Grund, weshalb
"rührselige", dramatische oder gar katastrofale Erinnerungen aus der Vergangenheit so lang
erhalten, bzw. immer wieder vom Gehirn durch neu nacherlebte Emotionen aufgefrischt,
aber im Pechsfall auch nur stark verzerrt, überprägt oder schemenhaft, erhalten bleiben.

Bei schockierenden, existenzbedrohlichen oder irgendwie "unerträglichen" Erlebnissen führt das aber
auch zu Traumas, also zu "mit unerträglich schmerzhaften Gefühlserfahrungen verknüpften Erinnerungen".

Und in solchen "herumgraben" sprich grübeln kann zu einem wahren Horrortrip werden.

Bei der kognitiven Erfahrungs-Therapie wird versucht, jene durch gewisse Ereignisse ausgelösten
Erinnerungen zu relativieren. Die Schock-Therapie oder De-Sensibilisierung gehört auch hierher.
Eine Frau wird nicht mehr panisch auf eine kleine Hauswinkel-Spinne reagieren, wenn ihr nach
sachter Annäherung eine Vogelspinne über die Hand gekrabbelt ist.

Natürlich haben sich aufgrund ihrer Schmerz-Intensität tief ins Gedächtnis eingrabende "Erfahrungen"
aber auch den Zweck, das persönliche Leben langfristig besser zu bewahren oder zu schützen.
Ein Kind das auf die heisse Herdplatte gelangt hat, wird in Zukunft bei heissen Dingen generell
vorsichtiger sein. Das ist also auch eine Art hausgemachter Abschreckungs-Mechanismus.


Grübeln kann aber auch zum Hobby werden, wenn man in sich selbst ständig neue faszinierende
Dinge entdeckt oder selbige auch zu lukrativen neuen Ideen verknüpft. Auch die Selbst-Analyse -
" wer oder was bin ich denn wirklich und wo soll das alles überhaupt halbwegs sinnvoll hinführen Lächelnd "
kann als Grübelei bzw. besser "Bastelei mit den inneren Erkenntnissen" verstanden werden und
führt natürlich langfristig zu Erfolgen wie bestmöglicher Selbstverwirklichung. Man kann sich
von anderen zu deren Werkzeug machen lassen oder aber man kann sich auch selbst
zu seinem eigenen Werkzeug machen, indem man z.B. sein Hobby zum Beruf macht.

Grübelei und nachdenken generell unter dem Einfluss psychotroper Substanzen:

Ein "blöder" Spruch lautet: Dummheit frisst, Klugheit säuft. Ein anderer aber auch:
"Sich blöd saufen". Dazu kommen natürlich alle möglichen Beruhigungs- oder Anregungsmittel
wie Nikotin, Koffein (die meistverwendete "Droge" überhaupt) bis hin zu angeblich Lächelnd
das Bewusstsein erweiternde Substanzen. Das Bewusstsein könnte sich dabei allerdings auch
verengen bzw. verkümmern - wenn man z.B. nur noch stoned der Reaggae-Musik lauscht und
alles total easy und chillig angehen lässt. Lächelnd Vielleicht hat man dabei nur mehr Zeit zum nachdenken
oder auch die Kraft, sich mit sich selbst intensiver und "da wo es evtl. weh tun könnte" zu konfrontieren.

Das sich hineinsteigern kommt natürlich auch im Party machen wollen zur Geltung und generell
bei der gefühls-ausdrucks-starken Kommunikation. Wenn man z.B. einen Erfolg richtig mit anderen
feiern will - wie es z.B. beim Sport der Fall ist, dann kommen auch stark emotional geprägte Lieder
vor um das subjektive "Glücks-Empfinden", den Hype, das reinsteigern in das empfundene Glück
zu steigern. Die Ernüchterung oder das Hang Over am Tag danach ist dann natürlich wieder das
Kontrast-Programm, aber deshalb wollen viele noch lange nicht auf solche Hochgefühle verzichten.

Auf biochemischer Ebene betrachtet müssen die Neuro-Transmitter bzw. "Gefühlsbotenstoffe"
natürlich flexibel, regenerierbar und als Gesamtkomplex gesund und einsatzfähig erhalten bleiben,
sonst kann es pasieren, dass man zu Hochgefühlen bzw. zu normal angenehmem Denken gar nicht
mehr fähig ist. Serotonin, Adrenalin, Dopamin und wie das Zeug alles heisst hat alles seine Aufgabe.
Wenn man nach dem Sex angenehm müde wird so ist das das Werk solcher Botenstoffe bzw.
Endorphine. Dahingehend macht Adrenalin aufgeregt und kampfbereit.

Wer sein Gehirn ständig mit irgendwelchem künstlichen Zeug, mit diversen Medikamenten oder
psychoaktiven Substanzen zupflastert braucht sich nicht wundern, wenn ein unbeschwertes
"Gutegelauntsein" ohne chemische Hilfe nicht mehr möglich ist. Kosten und Nutzen muss hier
genau abgewägt werden; Morphium ist zwar gut gegen starke Schmerzen oder führt zu sowas
wie Euphorie, kann aber die Gehirn-Chemie bei Missbrauch so "ausschalten", dass man ohne
das Zeug überhaupt keinen normalen Gefühlszustand oder gar Glücksgefühle mehr hinkriegt.


Ein ganz anderer sehr wichtiger Punkt ist auch noch, ob man in der Gegenwart lebt oder nicht!

Wer von den schönen Erinnerungen der Vergangenheit zehrt oder darunter leidet, wer sorgenvoll
oder vorfreudig bereits halb in der Zukunft lebt und wer sich in irgendwelchen virtuellen Fantasie-
Welten oder "vergötterten Wahnvorstellungen" herumtreibt braucht sich nicht wundern, wenn er
mit der Gegenwart seine Probleme bekommt und dann real unter diesen leidet.

Des weiteren stellt sich die Frage, wie sehr man sich die Sorgen und Nöte anderer zu seinen
eigenen machen sollte. Diese Welt ist nämlich stellenweise so "traurig", dass gewisse empfindsame
Menschen wohl nie mehr glücklich sein können, wenn sie aus Mitgefühl den ganzen Tag nur noch
daran denken oder herumgrübeln, wie man solche schrecklichen Zustände bloß ändern könnte.

Der Mensch wird natürlich allein schon aufgrund der familiären und gesellschaftlichen Zweckgemeinschaften
dazu erzogen, sich nicht nur egoistisch um das persönliche Wohlergehen zu kümmern. Aber wer sich
die teils ja selbst verschuldeten Nöte und Sorgen anderer (z.B. Kriege, Krankheiten, Hungersnöte dank
Überbevölkerung und vieles mehr) zu sehr zu Herzen nimmt, erstickt dadurch die eigene Fähigkeit,
glücklich zu sein bzw. dem Leben etwas positives abzugewinnen. Wer sich gern wo und wie auch immer
Dramas, gefühlsdusselige Liebes-Katastrofen oder Tragödien ansieht, kann das gerne tun, aber er
sollte sich davon nicht "runterziehen" lassen. Und die ganzen "Konservendosen-Gefühle" all dieser
Seifen-Opern wie "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" sollte man sich sowieso nicht zu eigen machen.

Um es zum Abschluss kurz zu machen:
Man muss psychische Selbstbeherrschung lernen, was Gefühle, Gedanken, Erinnerungen und
emotionale Impulse betrifft. Des Menschen "Gefühls-Horizont" ist sowieso reichlich begrenzt -
sonst würde er bei sehr bewegenden Anlässen nicht anfangen in Tränen auszubrechen.

Ein sehr wichtiger Faktor der Zufriedenheit ist übr. die Fähigkeit, seelisch belastendes einfach an
sich abperlen zu lassen. Das hat nicht immer was mit Gefühlskälte zu tun, sondern dass man sich
auf das Lebensnotwendige und Wichtige konzentrieren kann, dass man "abschaltet" und innerlich
zur Ruhe kommt wenn es nötig ist und dass man sich nach seelischen oder körperlichen
Verletzungen wieder schnell regeneriert anstatt "sich alles viel zu sehr zu Herzen nehmend"
antriebslos und nachtragend wird, einen ewiglangen Frust schiebt und sich durch schlechte
Laune an nichts mehr richtig freuen kann.

Grübelei darf nicht das Leben und Glück blockieren sondern soll eine Bereicherung dafür darstellen.
Dabei soll man sich auch nicht immer gehen lassen sondern Themenschwerpunkt-Prioritäten setzen.

Und was solls:
Im Notfall lässt sich "zwanghaftes Nachdenken" sehr leicht abstellen. Einfach sich mit etwas
beschäftigen, das extrem ablenkend wirkt und auf das man sich stark konzentrieren muss:

schnelle Computerspiele, komplizierte Bastelarbeiten, anspruchsvoller Lesestoff, tolle Musikvideos,
etwas technisches zeichnen oder notfalls vor dem Einschlafen im Kopf ab 367603 aufwärts zählen
ohne einen Fehler zu machen. Lächelnd

Dieser Text ist übr. auch nur das Resultat meiner niedergeschriebenen jetzigen Grübelei. Lächelnd

« Letzte Änderung: 02. Juni 2012, um 10:21:32 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#2
02. Juni 2012, um 11:03:51 Uhr

weisste was.... les den steppenwolf und gut is.... wenn der nicht hilft hau eigensinn hinterher und final den siddhartha, aber es beschleicht mich das gefühl das du die alle schon gelesen hast.

aber ich "schenk" dir noch den gedicht von einem freien geist...

   
Nur zwei Dinge
Durch so viele Formen geschritten,
durch Ich und Wir und Du,
doch alles blieb erlitten
durch die ewige Frage: wozu?

Das ist eine Kinderfrage.
Dir wurde erst spät bewußt,
es gibt nur eines: ertrage
- ob Sinn, ob Sucht, ob Sage-
dein fernbestimmtes: Du mußt.

Ob Rosen, ob Schnee, ob Meere,
was alles erblühte, verblich,
es gibt nur zwei Dinge: die Leere
und das gezeichnete Ich.

Gottfried Benn

und sonst schreiben befreit ja, mach also nur weiter  Zwinkernd

Hinzugefügt 02. Juni 2012, um 11:05:50 Uhr:

Ach verdammt....ich hab noch eines, da würds mich interessieren was du davon hälst.....

   
Kennst du das auch?
Kennst du das auch, daß manchesmal
Inmitten einer lauten Lust,
Bei einem Fest, in einem frohen Saal,
Du plötzlich schweigen und hinweggehn mußt?
 
Dann legst du dich aufs Lager ohne Schlaf
Wie Einer, den ein plötzlich Herzweh traf;
Lust und Gelächter ist verstiebt wie Rauch,
Du weinst, weinst ohne Halt - Kennst du das auch?

Hermann Hesse      


und? kennst du das auch?

lg

« Letzte Änderung: 02. Juni 2012, um 11:09:04 Uhr von (versteckt) »

Seiten: 1 
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